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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Rest dunkler Energie, um sich zusätzliches Bewegungsmoment zu geben, als er herumwirbelte, noch einmal zutrat und mit dem Fuß Kenobis Kinn traf. Es knallte so laut wie bei der Entladung einer großkalibrigen Projektilschleuder, und der Jedi-Meister fiel die Treppe hinunter. Vielleicht hatte er sich das Genick gebrochen.
    Wäre das nicht wundervoll?
    Dooku wollte kein Risiko eingehen.
    Während Kenobis erschlaffter Körper noch dem Boden tief unten entgegenfiel, schickte Dooku ihm einen Macht-Stoß hinterher. Kenobi fiel plötzlich sehr viel schneller, wie eine Rakete, die kurz vor dem Aufschlag ihren letzten Treibstoff verbrannte. In einem spitzen Winkel prallte der Jedi-Meister auf den Boden, rutschte und stieß so heftig gegen die Wand, dass der Permabeton platzte und auf ihn herabfiel.
    Dooku empfand das als sehr zufrieden stellend.
    Jetzt zu Skywalker…
    Weiter kam Dooku nicht, denn als seine Aufmerksamkeit zum jüngeren Jedi zurückkehrte, beanspruchte eine Stiefelsohle, die sich ihm beinahe mit Lichtgeschwindigkeit zu nähern schien, immer mehr von seinem Blickfeld.
    Die Kollision brachte jähes weißes Feuer, und dann spürte Dooku einen Stoß im Rücken, vom Balkongeländer verursacht, und der Raum drehte sich, stellte sich auf den Kopf. Was natürlich nur ein subjektiver Eindruck war, hervorgerufen von dem Umstand, dass er übers Geländer fiel und mit dem Kopf voran dem Boden entgegenstürzte. Arme und Beine achteten nicht darauf, was er mit ihnen anzustellen versuchte. Die Macht schien woanders zu sein, und ehrlich gesagt: Der ganze Vorgang war sehr demütigend.
    Vor dem Aufprall, der ihn sicher außer Gefecht gesetzt hätte, gelang es Dooku, noch etwas dunkle Kraft aufzunehmen. Sie bremste seinen Fall, drehte ihn und ließ ihn auf den Füßen landen.
    Der Graf klopfte Staub von seiner Kleidung und richtete einen herablassenden Blick auf Skywalker, der vom Balkon auf ihn herabsah… Und Dooku hielt dem Blick nicht stand. Die Umkehr ihrer ursprünglichen Positionen bereitete ihm sonderbares Unbehagen.
    Sie hatte etwas unangenehm Angemessenes.
    Skywalker dort zu sehen, wo er selbst noch vor kurzer Zeit gestanden hatte… es war so, als versuchte er, sich an einen Traum zu erinnern, den er gar nicht geträumt hatte…
    Dooku schob dieses Empfinden beiseite, besann sich auf die Gewissheit der eigenen Unbesiegbarkeit und öffnete damit einen Kanal zur Macht. Kraft durchströmte ihn, und das Gewicht der Jahre verschwand.
    Er hob das Schwert und winkte.
    Skywalker sprang vom Balkon. Als der Junge ihm entgegenfiel, spürte Dooku Veränderungen in den Strömungen der Macht zwischen ihnen, und dann verstand er schließlich.
    Er verstand, warum Skywalker stärker wurde. Warum er nicht mehr sprach. Wie er zu einer Kampfmaschine geworden war. Er verstand, warum Sidious sich seit so langer Zeit für ihn interessierte.
    Skywalker war ein Naturtalent.
    Ein thermonuklearer Reaktor befand sich dort, wo sein Herz sein sollte, und sein Feuer brannte sich durch die Mauern der Jedi-Ausbildung. Er hielt die Macht im Griff einer weiß glühenden Faust. Er war bereits zur Hälfte Sith und wusste es nicht einmal.
    Dieser Junge hatte die Gabe des Zorns.
    Und selbst jetzt hielt er sich noch zurück. Selbst jetzt, als er neben Dooku landete und auf die Abwehr des Sith-Lords einschlug, als er ihn Schritt um Schritt zurücktrieb, fühlte Dooku, wie Skywalker seinen Zorn hinter Mauern des Willens im Zaum hielt, hinter Mauern, die eine unkontrollierbare Furcht besonders hart gemacht hatte.
    Furcht vor sich selbst, vermutete Dooku. Davor, was geschehen mochte, wenn er den Reaktor, der sein Herz ersetzte, durchbrennen ließ.
    Der Graf wich einem Hieb aus und trat zurück. »Ich spüre große Furcht in dir. Sie verzehrt dich regelrecht. Held ohne Furcht, von wegen. Du bist ein Schwindler, Skywalker. Du bist nichts weiter als ein angeberisches Kind.«
    Er richtete sein Lichtschwert wie einen anklagenden Zeigefinger auf den jungen Jedi. »Bist du nicht ein wenig zu alt dafür, dich vor dem Dunkeln zu fürchten?«
    Skywalker sprang vor, und diesmal fiel es Dooku nicht schwer, dem Angriff zu begegnen. Ganz nahe standen sie voreinander, und die Lichtschwerter blitzten schneller, als menschliche Augen erkennen konnten, doch Skywalker hatte jetzt seine Gefährlichkeit verloren. Etwas Spott hatte genügt, um seine Aufmerksamkeit zu verlagern: Es ging ihm jetzt nicht mehr in erster Linie darum, den Kampf zu gewinnen, sondern darum, seine Emotionen

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