Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
unter Kontrolle zu halten. Je zorniger er wurde, desto mehr fürchtete er sich, und die Furcht nährte seinen Zorn. Wie der sprichwörtliche corellianische Vielfüßer: Er hatte begonnen, über sein Tun nachzudenken, und dadurch konnte er plötzlich nicht mehr gehen.
Dooku entspannte sich. Er fühlte, wie die Verspieltheit in ihn zurückkehrte, als Skywalker und er in einem tödlichen Tanz umeinander wirbelten. Welchen Spaß auch immer es hier gab – er sollte ihn genießen, so lange er konnte.
Dann entschied Sidious aus irgendeinem Grund, in die Auseinandersetzung einzugreifen.
»Fürchte dich nicht vor dem, was du fühlst, Anakin!«, rief er mit Palpatines Stimme. »Benutze deine Gefühle. Benutze deinen Zorn. Fokussiere ihn, dann kann Dooku nicht gegen dich bestehen. Der Zorn ist deine Waffe. Schlag zu. Schlag zu! Töte ihn!«
Er soll mich töten?, dachte Dooku verwundert.
Skywalker und er zögerten für einen einzigen, letzten Moment, die Klingen aneinander gepresst. Durch das zischende Kreuz aus einer scharlachroten und einer blauen Klinge starrten sie sich an, und in diesem Moment fragte sich Dooku verblüfft, ob Sidious den Verstand verloren hatte. War ihm denn nicht klar, wozu er den jungen Jedi gerade aufgefordert hatte?
Auf welcher Seite stand er eigentlich?
Und durch das Kreuz der Klingen sah er in Skywalkers Augen das Versprechen der Hölle, und eine entsetzliche Vorahnung regte sich in ihm. Vielleicht kannte er die Antwort auf jene Frage bereits…
Verrat ist der Weg der Sith.
4. KAPITEL
Jedi-Falle
D ies ist der Tod von Graf Dooku:
Jähe Klarheit erblüht in Anakin Skywalkers Bewusstsein, als er versteht und feststellt, dass auch die Furcht in seinem Herzen eine Waffe sein kann.
Es ist so einfach, und so kompliziert.
Und es ist endgültig.
Dooku ist bereits tot. Der Rest ist nur noch Detail.
Die Schau geht weiter, die Komödie aus blitzenden Lichtschwertern und zischenden Hieben. Dooku & Skywalker, eine einmalige Vorstellung, für ein Publikum, das aus einer Person besteht. Jedi und Sith, Sith und Jedi, sie wirbeln umher, schlagen zu, parieren, greifen an, kämpfen mit der Kraft, die ihnen die Macht zur Verfügung stellt.
Aber die Entscheidung ist bereits gefallen, denn nukleares Feuer hat Anakins Jedi-Zurückhaltung verbrannt. Furcht wird mühelos zu Zorn, und Zorn ist eine Klinge, neben der sich das Lichtschwert wie ein Spielzeug ausmacht.
Die Schau geht weiter, aber die Spannung ist vorüber. Sie ist nur noch Pantomime, so komplex und bedeutungslos wie die Raum-Zeit-Kurven, die Galaxienhaufen durch den endlosen Kosmos lenken.
Dookus jahrzehntelange Kampferfahrung ist irrelevant. Das Geschick im Umgang mit dem Schwert ist nutzlos. Sein gewaltiger Reichtum, der politische Einfluss, gute Bildung, ausgezeichnete Manieren, exquisiter Geschmack, all die Dinge, auf die er so stolz ist und denen er während seines langen, langen Lebens so viel Aufmerksamkeit geschenkt hat… Sie sind nun Ketten an seinem Geist und ziehen seinen Kopf vor der Axt nach unten.
Selbst sein Wissen um die Macht wird zu einem Witz.
Dieses Wissen zeigt ihm seinen Tod. Vor dem inneren Auge dreht er das Bild hin und her, betrachtet alle Einzelheiten, wie die eines schwarzen Edelsteins, der so kalt ist, dass er brennt. Dookus elegante Farce ist zu einem erbärmlichen Melodram geworden, und nicht eine vergossene Träne wird das Ende des Helden begleiten.
Doch für Anakin gibt es in diesem Kampf nur Entsetzen und Zorn.
Allein er steht zwischen dem Tod und den beiden wichtigsten Männern in seinem Leben, und er kann es sich nicht mehr leisten, irgendetwas zurückzuhalten. Der imaginäre Drache des toten Sterns gibt sich alle Mühe, ihm die Kraft zu nehmen. Er flüstert ihm zu, dass Dooku ihn schon einmal besiegt hat, dass dem Grafen die ganze Kraft der Dunkelheit zur Verfügung steht. Er erinnert ihn daran, wie ihm Dooku die Hand nahm, wie Dooku selbst Obi-Wan ohne sichtliche Mühe überwältigen konnte, und jetzt ist Anakin ganz allein, und er kann es unmöglich mit einem Lord der Sith aufnehmen…
Aber Palpatines Worte – Der Zorn ist deine Waffe – haben Anakin die Erlaubnis gegeben, die Schilde seines Reaktorherzens zu öffnen, und in jenen Flammen verbrennen Furcht und Zweifel.
Als Graf Dooku mit blitzendem Schwert heranfliegt, kommt Wattos Faust aus Anakins Kindheit und schlägt den Sith-Lord zurück.
Als Dooku mit der ganzen Kraft, die die dunkle Seite aus dem Universum ziehen kann, ein scharfkantiges
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