Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
sich, und das Universum wurde ein letztes Mal vollkommen.
Dies ist Padmé Amidala:
Sie ist eine erstaunlich kultivierte junge Frau und in ihrem kurzen Leben bereits die jüngste jemals gewählte Königin ihres Planeten, eine kühne Guerillakämpferin und im Galaktischen Senat eine maßvolle, wohl überlegte und überzeugende Stimme der Vernunft gewesen.
Doch derzeit ist sie nichts von alldem.
Sie kann noch immer in jene Rollen schlüpfen. Sie gibt vor, Senatorin zu sein, sie hat die moralische Autorität der früheren Königin, und sie zögert nicht, bei politischen Debatten ihren Ruf als mutige Kämpferin zu ihrem Vorteil zu nutzen. Aber ihre innerste Realität, der fundamentale, unzerbrechliche Kern ihres Selbst, ist etwas ganz anderes.
Sie ist Anakin Skywalkers Ehefrau.
Aber das Wort Ehefrau genügt nicht, um ihre Wahrheit zu beschreiben. Ehefrau ist ein zu kleines, zu gewöhnliches Wort, ein Wort, das banal klingen und unangenehme Echos haben kann. Wenn Padmé Amidala Ich bin Anakin Skywalkers Ehefrau sagt, so sagt sie damit nicht mehr und nicht weniger als: Ich lebe.
Ihr Leben vor Anakin gehört jemand anders, einer geringeren Person, die Mitleid verdient, einer armen, bedauernswerten Seele, die nicht ahnte, wie profund das Leben sein kann.
Ihr wahres Leben begann, als sie Anakin Skywalker zum ersten Mal in die Augen blickte und dort nicht die unkritische Verehrung des kleinen Annie von Tatooine sah, sondern die direkte, unverhohlene, glühende Leidenschaft eines mächtigen Jedi: ein junger Mann, zugegeben, aber jeder Zentimeter ein Mann – ein Mann, dessen Legende bereits im Jedi-Orden und jenseits davon wuchs. Ein Mann, der genau wusste, was er wollte, und der ehrlich genug war, einfach danach zu fragen; ein Mann, stark genug, ihr seine tiefsten Gefühle zu offenbaren, ohne Furcht und ohne Scham. Ein Mann, der sie seit einem Jahrzehnt liebte, mit treuem, geduldigem Herzen, während er auf den Akt des Schicksals wartete, der eines Tages ihr Herz dem Feuer in seinem öffnen würde.
Zwar liebt sie ihren Mann ohne jeden Vorbehalt, aber die Liebe macht sie seinen Fehlern gegenüber nicht blind. Sie ist älter als er und klug genug, ihn besser zu verstehen als er sich selbst. Er ist kein perfekter Mann: Er ist stolz und launisch und wird schnell zornig, doch diese Fehler bewirken nur, dass sie ihn noch mehr liebt. Denn die Größe in ihm wiegt alle seine Fehler auf, seine außergewöhnliche Großzügigkeit, die leidenschaftliche Hingabe nicht nur ihr gegenüber, sondern dem Dienst für alle lebenden Wesen.
Er ist ein wildes Geschöpf, das sanft zu ihr gekommen ist, ein Rebentiger, der an ihrer Wange schnurrt. Jede sanfte Berührung von ihm, jeder zärtliche Blick und jedes liebevolle Wort sind ein kleines Wunder. Wie kann sie für solche Geschenke nicht dankbar sein?
Deshalb erlaubt sie nicht, dass die Öffentlichkeit von ihrer Ehe erfährt. Ihr Mann muss ein Jedi sein. Er ist dazu geboren, Personen zu retten. Ihm das zu nehmen hätte bedeutet, all das Gute in seinem unruhigen Herzen zu verkrüppeln.
Während dieses endlosen Kusses hält sie beide Arme fest um seinen Hals geschlungen, denn mitten in ihrem Herzen gibt es eine kalte Furcht, die flüstert, dass dieser Kuss gar nicht endlos ist, sondern nur eine Pause im Chaos des Universums, und dass sie der Zukunft gegenübertreten muss, wenn er endet.
Und sie hat Angst.
Denn alles hat sich verändert, während er fort gewesen ist.
Heute, hier im Flur des Senatsgebäudes, bringt sie ihm die Nachricht von einem Geschenk, das sie sich gegenseitig gegeben haben – ein Geschenk der Freude und des Schreckens. Dieses Geschenk ist die Schneide eines Messers, das bereits ihre Vergangenheit von der Zukunft abgeschnitten hat.
Während all der langen Jahre haben sie sich nur im Verborgenen umarmt, nur in Momenten, die sie von den Angelegenheiten der Republik und des Krieges stahlen. Ihre Liebe ist ein perfektes Refugium gewesen, ein langer, ruhiger Nachmittag, warm und sonnig, abseits von Furcht und Zweifel, von Pflicht und Gefahr. Doch jetzt trägt sie einen planetaren Terminator in sich, der den warmen Nachmittag für immer beenden und ihnen in der Dunkelheit der Nacht die Sicht nehmen wird.
Sie ist jetzt mehr als Anakin Skywalkers Ehefrau.
Sie ist die Mutter von Anakin Skywalkers ungeborenem Kind.
Nach einer viel zu kurzen Ewigkeit endete der Kuss schließlich.
Padmé schmiegte sich an Anakin, nach so langer Zeit, murmelte von Liebe an seiner
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