Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
über seine Wangen zu rinnen. Er legte seine fleischliche Hand auf ihre und drückte sanft zu, bis er schließlich sprechen konnte.
»Es war ein Traum«, sagte er.
Padmé nahm diesen Hinweis mit einem knappen, ernsten Nicken hin. »Schlimm?«
»Er war… wie die, die ich früher hatte.« Anakin brachte es nicht fertig, sie anzusehen. »Wie die von meiner Mutter.«
Padmé nickte erneut, etwas langsamer und noch etwas ernster. »Und?«
»Und…« Er blickte auf ihre kleinen, dünnen Finger, fügte ihnen die eigenen hinzu, faltete die beiden Hände wie zum Gebet. »Ich habe von dir geträumt.«
Padmé wandte sich zur Seite, stützte sich aufs Geländer und blickte in die Nacht. Im roten und wie langsam pulsierenden Schein der fernen Feuer war sie schöner als jemals zuvor. »Na schön«, sagte sie. »Du hast von mir geträumt.«
Und dann wartete sie einfach, noch immer voller Vertrauen.
Als Anakin schließlich die Kraft fand, ihr von dem Traum zu erzählen, war seine Stimme so rau und heiser, als hätte er den ganzen Tag geschrien. »Ich habe geträumt, dass du… ge storben bist«, sagte er. »Ich konnte es nicht ertragen. Ich konnte es nicht ertragen.«
Er sah Padmé noch immer nicht an, blickte über die Stadt und aufs Landedeck, beobachtete die Sterne. Nichts brachte ihm Ruhe.
Nach einigen Sekunden schloss er die Augen.
»Ich habe geträumt, dass du bei der Geburt stirbst.« 7.
»Oh«, sagte Padmé.
Das war alles.
Sie hatte nur noch einige Monate zu leben. Ihnen blieben nur noch einige Monate, um sich zu lieben. Sie würde ihr Kind nie sehen. Und sie sagte nur: »Oh.«
Nach einem Moment berührte sie seine Wange, und daraufhin öffnete er die Augen und stellte fest, dass sie ruhig zu ihm aufsah. »Und das Baby?«
Anakin schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
Padmé nickte und wich fort, ging zu einem der Verandastühle. Sie nahm Platz und blickte auf ihre im Schoß gefalteten Hände.
Er konnte es nicht ertragen. Er konnte es nicht ertragen, zu sehen, wie sie ruhig den eigenen Tod akzeptierte.
Anakin trat an ihre Seite und ging in die Hocke.
»Es wird nicht dazu kommen, Padmé. Ich lasse es nicht zu. Ich hätte meine Mutter retten können. Einen Tag früher, eine Stunde… Ich…« Er kämpfte gegen den in ihm aufsteigenden Schmerz an und sprach durch zusammengebissene Zähne. »Dieser Traum wird sich nicht erfüllen.«
Padmé nickte. »Das habe ich auch nicht geglaubt.«
Anakin blinzelte. »Das hast du nicht?«
»Dies ist Coruscant, Annie, nicht Tatooine. Auf Coruscant sterben keine Frauen bei der Geburt – nicht einmal die Zwielichter in den unteren Ebenen. Und ich habe einen erstklassigen medizinischen Droiden, der mir versichert, dass ich vollkommen gesund bin. Dein Traum muss eine… Metapher oder so etwas gewesen sein.«
»Ich… meine Träume sind direkt, Padmé. Ich würde eine Metapher nicht einmal erkennen, wenn sie mich beißt. Und ich konnte nicht erkennen, an welchem Ort du dich aufhieltest… Vielleicht bist du zum Zeitpunkt der Geburt gar nicht auf Coruscant.«
Sie wandte den Blick ab. »Ich habe daran gedacht, einen… anderen Ort aufzusuchen, das Kind woanders zur Welt zu bringen. Um dich zu schützen. Damit du im Orden bleiben kannst.«
»Ich will gar nicht im Orden bleiben!« Anakin nahm Padmés Gesicht zwischen seine Hände, sodass sie ihn ansehen musste – sie sollte erkennen, dass er jedes einzelne Wort ernst meinte. »Schütze mich nicht. Das ist nicht nötig. Wir müssen jetzt sofort darüber nachdenken, wie wir dich schützen können. Denn ich möchte nur, dass wir zusammen sind.«
»Und wir werden zusammen sein«, sagte sie. »Aber dein Traum muss mehr bedeuten als Tod bei der Geburt. Das ergibt einfach keinen Sinn.«
»Ich weiß. Aber ich habe keine Ahnung, was er sonst noch bedeuten könnte. Es ist… Ich kann nicht einmal darüber nachdenken, Padmé. Ich werde noch verrückt. Was machen wir?«
Sie küsste die Innenfläche seiner Hand aus Fleisch. »Wir machen das, was du mir heute Nachmittag gesagt hast, als ich dir die gleiche Frage gestellt habe: Wir werden glücklich miteinander sein.«
»Aber wir… wir können nicht einfach… warten. Ich kann es nicht. Ich muss etwas tun.«
»Natürlich.« Padmé lächelte liebevoll. »Das ist typisch für dich. Es entspricht der Natur des Helden. Was ist mit Obi-Wan?«
Falten bildeten sich in Anakins Stirn. »Was soll mit ihm sein?«
»Du hast mir einmal gesagt, dass er so klug ist wie Yoda und so mächtig
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