Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
Vom Netzwerk:
Er hob den Kopf und runzelte die Stirn. »Hast du uns gesagt?«
    Padmé streckte die Hand nach ihm aus, und er kam ihr entgegen. »Ich… Annie, ich bin schwanger …«
    Sie beobachtete ihn, während ihm all das, was ihr Kind sein würde, durch den Kopf ging, und ihr Herz machte einen Sprung, als sie wilde, fast explosionsartige Freude sah, die sich in seinem Gesicht ausbreitete, denn es bedeutete: Was auch immer er im Äußeren Rand durchgemacht hatte, er war noch immer ihr Annie.
    Es bedeutete: Der Krieg hatte eine Narbe auf seinem Gesicht hinterlassen, aber nicht auf seiner Seele.
    Und sie beobachtete, wie die Freude zu verschwinden begann, als ihm klar wurde, dass ihre Ehe nicht mehr lange geheim bleiben konnte – selbst die weiten Umhänge, die Padmé trug, würden nicht für immer über ihre Schwangerschaft hinwegtäuschen. Man würde sie ihres Amtes entheben und nach Naboo zurückrufen. Seine Berühmtheit würde sich gegen sie beide wenden. Die Lästermäuler der ganzen Galaxis würden über sie herfallen.
    Und sie beobachtete, wie er entschied, dass es ihm gleichgültig war.
    »Das ist… wundervoll«, sagte er langsam, und das wilde Funkeln kehrte in seine Augen zurück. »Padmé, das ist… wundervoll. Seit wann weißt du es?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Was machen wir jetzt?«
    »Wir werden glücklich sein, das machen wir. Und wir werden zusammen sein. Wir drei.«
    »Aber…«
    »Nein.« Anakin legte Padmé sanft einen Finger auf die Lippen und lächelte. »Kein Aber. Keine Sorgen. Du bist ohnehin zu besorgt.«
    »Das muss ich sein«, sagte sie und lächelte, mit Tränen in den Augen. »Denn du bist es nie.«
    Anakin setzte sich ruckartig im Bett auf, schnappte nach Luft und starrte in die Dunkelheit.
    Wie sie nach ihm geschrien, nach ihm gefleht hatte, wie sehr ihre Kräfte auf dem fremden Tisch nachgelassen hatten, bis sie nur noch wimmern konnte: Anakin, es tut mir Leid. Ich liebe dich. Ich liebe dich… Die Worte donnerten in seinem Kopf, ließen ihn im dunklen Zimmer keine Umrisse erkennen, machten ihn allen anderen Geräuschen gegenüber taub, abgesehen vom Hämmern seines Herzens.
    Seine Hand aus Fleisch fand eine unvertraute, schweißfeuchte Seidendecke an der Taille. Schließlich erinnerte er sich daran, wo er war.
    Er drehte sich halb um, und dort lag sie, auf der Seite, das prächtige Haar auf dem Kissen ausgebreitet, die Augen geschlossen und die Andeutung eines Lächelns auf den herrlichen Lippen. Und als er sah, wie gleichmäßiges Atmen ihre Brust hob und senkte, wandte er sich ab, vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte.
    Die Tränen, die zwischen seinen Fingern durchsickerten, waren Tränen der Dankbarkeit.
    Padmé lebte und war bei ihm.
    So leise, dass er das Summen der elektronischen Systeme in seiner mechanischen Hand hörte, schlug er die Decke zurück und stand auf.
    Er ging die lange, bogenförmige Treppe hinunter, die zur Veranda von Padmés privatem Landedeck führte. Dort stützte er sich auf das kalte Geländer und blickte in die Nacht von Coruscant.
    Es brannten noch immer Feuer.
    Die Nacht des Hauptstadtplaneten war immer voller Lichter gewesen, die aus Billionen von Fenstern in Milliarden von Gebäuden drangen, die kilometerweit gen Himmel ragten, ganz zu schweigen von Navigationslichtern, Werbung und den endlosen Strömen aus Speeder-Positionsleuchten in den vielen Flugkorridoren. Doch in dieser Nacht sorgten Energieausfälle dafür, dass große Teile der planetenweiten Stadt dunkel blieben; dort gab es nur das düstere rote Glühen zahlreicher Brände.
    Anakin wusste nicht, wie lange er dastand und in die Nacht starrte. Die Stadt sah so aus, wie er sich fühlte. Beschädigt. Im Kampf zerbrochen.
    Mit Dunkelheit befleckt.
    Und er sah lieber zur Stadt, als darüber nachzudenken, warum er auf die Veranda getreten war.
    Padmé war noch leiser als die nach Rauch riechende Brise, aber er fühlte, wie sie sich näherte. Neben ihm am Geländer blieb sie stehen und legte ihre weiche menschliche Hand auf seine harte mechanische. Und sie stand einfach nur da und blickte stumm über die Stadt hinweg, die ihr zur zweiten Heimat geworden war. Geduldig wartete sie darauf, dass er ihr sagte, was nicht stimmte. Sie vertraute darauf, dass er es ihr sagte.
    Er fühlte ihre Geduld und ihr Vertrauen, und dafür war er so dankbar, dass ihm erneut die Tränen kamen. Er blinzelte, während er in die brennende Nacht sah, und blinzelte erneut, um die frischen Tränen daran zu hindern,

Weitere Kostenlose Bücher