Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
dünne Falten bildeten sich in seiner Stirn, als er bemerkte, wie fragil sich Haut und Knochen unter dem Umhang anfühlten. »Ihr wisst, dass ich mir alle Mühe gebe, ebenso wie die anderen Jedi«, sagte er.
Palpatine nickte und senkte den Kopf. »Ich weiß, dass das bei dir der Fall ist, Anakin. Die anderen Jedi…« Er seufzte und wirkte noch erschöpfter als am vergangenen Tag. Vielleicht hatte auch er eine schlaflose Nacht hinter sich.
»Ich habe dich hierher gebeten, weil ich bei einer sehr delikaten Angelegenheit deine Hilfe brauche«, sagte Palpatine langsam. »Ich hoffe, ich kann mich auf deine Diskretion verlassen, Anakin.«
Anakin schwieg für einen Moment und nahm dann ganz langsam die Hand von der Schulter des Kanzlers.
Hüte dich vor Palpatine.
»Als Jedi sind meiner… Diskretion… Grenzen gesetzt, Kanzler.«
»Oh, natürlich. Keine Sorge, mein Junge.« Das vertraute väterliche Lächeln erschien kurz auf Palpatines Lippen. »Anakin, habe ich dich in all den Jahren unserer Freundschaft jemals um etwas gebeten, das sich nicht mit deinem Gewissen vereinbaren lässt?«
»Nun…«
»Und das werde ich nie. Ich bin sehr stolz auf deine Leistungen als Jedi, Anakin. Du hast viele Kämpfe gewonnen, von denen der Jedi-Rat behauptete, sie wären bereits verloren. Und du hast mir das Leben gerettet. Ich finde es schlicht schockierend, dass man dir einen Sitz im Rat vorenthält.«
»Meine Zeit wird kommen… wenn ich älter bin. Und weiser.« Darüber wollte er nicht mit Palpatine diskutieren. Mit dem Kanzler zu reden, ernsthaft, von Mann zu Mann… Dadurch fühlte er sich gut und stark, trotz Obi-Wans Warnung. Er wollte nicht darüber jammern, dass er nicht den Status des Meisters bekam, aus Furcht, dadurch wie ein kindlicher Padawan zu erscheinen, den man nicht für die Scramball-Mannschaft ausgewählt hatte.
»Unsinn. Alter ist kein Maß für Weisheit. Du bekommst keinen Sitz im Rat, weil die anderen nur auf diese Weise noch Einfluss auf dich ausüben können – so kontrollieren sie dich. Wenn du Meister bist, was du verdienst hast… Wie wollen sie dann dafür sorgen, dass du dich so verhältst, wie sie es wollen?«
»Nun…« Anakin lächelte schief. »Eigentlich habe ich mich nur selten so verhalten, wie sie es wollen.«
»Ich weiß, mein Junge. Ich weiß. Das ist genau der Punkt. Du bist nicht wie sie. Du bist jünger. Stärker. Besser. Wenn sie dich jetzt nicht kontrollieren können – was wird geschehen, wenn du Meister bist? Wie wollen sie dich auf ihrer politischen Linie halten? Du könntest mächtiger werden als sie alle zusammen. Deshalb halten sie dich vom Rat fern. Sie fürchten deine Macht. Sie fürchten dich.«
Anakin senkte den Blick. Die letzten Worte gingen ihm unter die Haut. »Ich habe… etwas in der Art gespürt.«
»Ich wollte mit dir sprechen, weil ich eigene Befürchtungen habe, Anakin.« Palpatine drehte sich um und wartete, bis Anakin aufsah. In seinem Gesicht zeigte sich fast so etwas wie Verzweiflung. »Ich habe begonnen, die Jedi zu fürchten.«
»Oh, Kanzler…« Anakins Lippen formten ein ungläubiges Lächeln. »Niemand ist loyaler als die Jedi, Sir. Nach all der Zeit…«
Aber Palpatine hatte sich schon wieder umgedreht. Er ließ sich in den Sessel hinter dem Schreibtisch sinken und hielt den Kopf gesenkt, als brächte er es nicht fertig, die nächsten Worte Anakin direkt ins Gesicht zu sagen. »Der Rat strebt nach mehr Kontrolle. Nach mehr Autonomie. Er hat jeden Respekt vor der Herrschaft des Gesetzes verloren. Es geht ihm mehr darum, sich der Aufsicht des Senats zu entziehen, als den Krieg zu gewinnen.«
»Mit Respekt, Sir, viele Ratsmitglieder würden das Gleiche von Euch behaupten.« Anakin dachte an Obi-Wan und hätte fast das Gesicht verzogen. Hatte er gerade Obi-Wans Vertrauen verraten?
Oder steckte der Rat hinter Obi-Wans mahnenden Worten?
Hüte dich vor Palpatine, hatte er gesagt. Und: Hüte dich vor deinen Gefühlen.
Waren es ernste Warnungen, aus Sorge um ihn? Oder steckte Berechnung dahinter? War es eine Saat des Zweifels, die ihn von dem einen Mann entfernen sollte, der ihn wirklich verstand?
Von dem Mann, dem er wirklich vertrauen durfte?
»Oh, daran zweifle ich nicht«, sagte Palpatine. »Vielen Jedi des Rates wäre es lieber, wenn ich nicht mehr das Amt des Kanzlers bekleiden würde… Weil sie wissen, dass ich es jetzt auf sie abgesehen habe. Sie umgeben sich mit Geheimnissen, sind geradezu besessen von heimlichen Aktionen gegen
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