Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Brauen kam nach oben. »Ihre Taten werden deutlicher sprechen als ihre Worte – solange sie jemand im Auge behält. Und das, mein Junge, ist genau der Gefallen, um den ich dich bitte.«
»Ich verstehe nicht.«
»Anakin, angesichts unserer langen Freundschaft bitte ich dich um einen Gefallen: Sei mein persönlicher Repräsentant im Jedi-Rat.«
Anakin blinzelte.
Er blinzelte erneut.
»Ich?«, fragte er.
»Wer sonst?« Palpatine breitete die Arme aus und zuckte melancholisch mit den Schultern. »Du bist der einzige Jedi, von dem ich weiß, von dem ich wirklich weiß, dass ich ihm vertrauen kann. Ich brauche dich, mein Junge. Niemand anders kann diese Aufgabe erfüllen. Du sollst im Jedi-Rat Augen, Ohren und Stimme der Republik sein.«
»Im Rat…«, murmelte Anakin.
Er sah sich selbst in einem der niedrigen, runden Sessel, Mace Windu gegenüber. Yoda gegenüber. Vielleicht saß er neben Ki-Adi-Mundi oder Plo Koon oder sogar neben Obi-Wan! Und er konnte nicht ganz das Flüstern überhören, das von jenseits der geschlossenen Reaktortüren seines Herzens kam und darauf hinwies, dass er der jüngste Jedi-Meister in der fünfundzwanzigtausendjährigen Geschichte des Jedi-Ordens sein würde…
Doch all das spielte keine Rolle.
Palpatine hatte irgendwie in sein geheimes Herz gesehen und beschlossen, ihm jene eine Sache anzubieten, die er sich am meisten wünschte. Eigentlich ging es ihm gar nicht um den Rat – das war ein kindischer Traum. Er brauchte den Rat nicht. Er brauchte keine Anerkennung, auch keinen Respekt. Er brauchte allein den Rang.
Er brauchte den Status des Meisters.
Ihm ging es allein um Padmé.
Dies war ein Geschenk jenseits aller Geschenke: Als Meister bekam er Zugang zu den verbotenen Holocrons im geheimen Gewölbe.
Dort fand er vielleicht eine Möglichkeit, sie vor dem zu bewahren, was er in seinem Traum gesehen hatte.
Anakin zwang seine Gedanken in die Gegenwart zurück.
»Ich… bin überwältigt, Sir. Aber der Rat wählt seine Mitglieder selbst. Er wird dies nicht akzeptieren.«
»Er wird es, das verspreche ich dir«, brummte Palpatine selbstbewusst. Er drehte seinen Sessel und blickte aus dem Fenster zu den fernen Türmen des Tempels. »Der Rat braucht dich mehr, als ihm klar ist. Es ist nur jemand erforderlich, der…«
Er winkte mit der einen Hand.
»…es ihm erklärt.«
11. KAPITEL
Politik
O rbitalspiegel rotierten, sammelten das Licht von Coruscants ferner Sonne und überstrahlten damit die Sterne. Feuerwehrschiffe flogen kreuz und quer über den Himmel und hinterließen Streifen, deren Partikel die Atmosphäre dekontaminierten. Kühle Überreste der Nacht glitten am Turm des Hohen Rates des Jedi-Tempels herab. Und darin versuchte Obi-Wan noch immer, es den anderen auszureden.
»Ja, natürlich vertraue ich ihm«, sagte er geduldig. »Wir können immer sicher sein, dass Anakin das tut, was er für richtig hält. Aber wir können uns nicht darauf verlassen, dass er tut, was man ihm sagt. Man kann ihn nicht dazu bringen, einfach zu gehorchen. Glaubt mir: Ich habe es jahrelang versucht.«
Widerstreitende Energieströme wirbelten durch das Ratszimmer. Traditionsgemäß traf der Rat seine Entscheidungen in ruhiger, gemeinsamer Kontemplation des Flusses der Macht, bis der ganze Rat der betreffenden Angelegenheit einig gegenüberstand. Doch Obi-Wan kannte diese Tradition nur aus Dokumenten im Archiv und Berichten von Meistern, die vor der Rückkehr der Sith dem Rat angehört hatten. In den viel zu kurzen Jahren seit seiner Berufung zum Meister waren Auseinandersetzungen im Ratszimmer nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
»Eine unbeabsichtigte Gelegenheit der Kanzler uns gegeben hat«, sagte Yoda ernst. »Ein Fenster in die Aktivitäten seines Büros er geöffnet hat. Narren wir wären, die Augen zu schließen.«
»Dann sollten wir die Augen von jemand anders verwenden«, sagte Obi-Wan. »Verzeiht mir, Meister Yoda, aber Ihr kennt Anakin nicht so gut wie ich. Niemand kennt ihn so gut wie ich. Er ist absolut loyal, und es steckt nicht ein Gramm Täuschung in ihm. Ihr habt es alle gesehen. Es gehört zu den Argumenten, mit denen sich einige von Euch gegen seine Ernennung zum Meister ausgesprochen haben: sein ›Mangel an wahrer Jedi-Zurückhaltung‹. Damit ist gemeint, dass er seine Gefühle wie ein HoloNetz-Banner trägt. Wie könnt Ihr ihn bitten, einen Freund zu belügen, ihn zu bespitzeln? «
»Deshalb wenden wir uns an einen Freund, der ihn darum bitten soll«, sagte
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