Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
irgendwelche rätselhaften anonymen Feinde…«
»Die Sith sind wohl kaum anonym, oder? Ich meine, Graf Dooku…«
»War er wirklich ein Lord der Sith oder nur ein weiterer gefallener Jedi, der versuchte, dich mit einem roten Lichtschwert einzuschüchtern?«
»Ich…« Anakin runzelte die Stirn. Wie konnte er sicher sein? »Aber Sidious… «
»Ah, ja, der mysteriöse Lord Sidious. ›Der Sith -Infiltrator in höchsten Regierungskreisen‹. Klingt das nicht ein wenig zu vertraut für dich, Anakin? Zu passend? Woher willst du wissen, ob dieser Sidious überhaupt existiert? Woher willst du wissen, dass er nicht erfunden ist, vom Jedi-Rat, um den Jedi einen Vorwand zu geben, gegen ihre politischen Feinde vorzugehen?«
»Die Jedi sind nicht politisch…«
»In einer Demokratie ist alles politisch, Anakin. Und jeder. Dieser imaginäre Sith-Lord… Selbst wenn er existiert – muss man ihn fürchten? Muss er gejagt und ohne Verfahren eliminiert werden?«
»Die Sith sind die Inkarnation des Bösen…«
»So hat man es dir immer wieder gesagt. Inzwischen lese ich schon seit einigen Jahren über die Geschichte der Sith. Seit der Rat mir gegenüber… behauptet hat, dass jene seit Jahrtausenden toten Zauberer angeblich wieder zum Leben erwacht sind. Nicht alle Geschichten über sie sind im praktischerweise geheimen Tempelarchiv verschlossen. Was ich gelesen habe, deutet darauf hin, dass sie sich gar nicht so sehr von Jedi unterschieden. Sie strebten nach Macht, zugegeben, aber das gilt auch für den Rat.«
»Die dunkle Seite…«
»Oh, ja, ja, natürlich, die dunkle Seite. Hör mir zu: Wenn dieser ›Darth Sidious‹ jetzt durch die Tür dort käme und wenn ich dich daran hindern könnte, ihn auf der Stelle zu töten… Weißt du, was ich machen würde?«
Palpatine stand auf und hob die Stimme. »Ich würde ihn bitten, Platz zu nehmen, und ich würde ihn fragen, ob er die Möglichkeit hat, diesen Krieg zu beenden!«
»Ihr… würdet…« Anakin konnte kaum glauben, was er gerade gehört hatte. Der blutrote Läufer unter seinen Füßen schien sich zu bewegen, und vor seinen Augen drehte sich alles.
»Und wenn er mir antworten würde, dass er tatsächlich dazu imstande wäre… Dann würde ich ihm einen Brandy spendieren und die Einzelheiten mit ihm besprechen.«
»Das kann unmöglich Euer Ernst sein, Kanzler…«
»Nein, nicht ganz.« Palpatine seufzte, zuckte mit den Schultern und setzte sich wieder. »Es ist nur ein Beispiel, Anakin. Ich wäre zu allem bereit, um der Galaxis den Frieden wiederzugeben, verstehst du? Darum geht es mir. Außerdem…« Er lächelte traurig und voller Ironie. »Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich ein Sith-Lord durch jene Tür kommt?«
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Anakin. »Aber ich weiß, dass Ihr dieses… Beispiel besser nicht vor dem Jedi-Rat verwenden solltet.«
»Oh, ja.« Palpatine lachte leise. »Ja, da hast du Recht. Man könnte es zum Anlass nehmen, mich anzuklagen.«
»Das würden die Jedi nie tun.«
»Da bin ich nicht so sicher. Vielleicht schreckt der Rat vor nichts zurück, Anakin. Das ist der Grund, warum ich dich hierher gebeten habe.« Der Kanzler beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. »Vielleicht hast du gehört, dass der Senat heute Nachmittag dieses Büro auffordern wird, die direkte Kontrolle über den Jedi-Rat zu übernehmen.«
Anakin runzelte die Stirn. »Die Jedi sind nicht länger dem Senat unterstellt?«
»Sie werden mir unterstellt sein. Mir persönlich. Der Senat ist zu konfus, um diesen Krieg zu führen; das sehen wir seit Jahren. Wenn dieses Büro die einzige mit der Führung des Krieges beauftragte Autorität ist, kann er schnell beendet werden.«
Anakin nickte. »Das könnte eine Hilfe sein, Sir, aber ich bin sicher, dass der Rat die Sache anders sehen wird. Von weiteren Zusatzartikeln der Verfassung hält man dort nicht viel.«
»Das stimmt vermutlich, mein Freund. Aber in diesem Fall bleibt mir keine Wahl. Der Krieg muss so schnell wie möglich beendet werden.«
»Darin stimmen alle überein.«
»Das hoffe ich, mein Junge. Das hoffe ich.«
In seinem Kopf hörte Anakin das Echo von Obi-Wans Stimme: Die Beziehungen zwischen dem Rat und dem Kanzler sind… gespannt. Was war hier in der Hauptstadt geschehen?
Standen sie nicht alle auf der gleichen Seite?
»Ich versichere Euch, dass die Jedi den zentralen Werten der Republik treu ergeben sind«, sagte Anakin mit Nachdruck.
Eine von Palpatines
Weitere Kostenlose Bücher