Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
war.
Langsam trat Anakin in die Mitte des runden, braunen Teppichs und wandte sich den versammelten Ratsmitgliedern zu.
Yodas Miene war wie üblich undeutbar. Seine Züge wiesen nur auf ruhige Kontemplation hin.
Mace Windu hätte aus Stein gemeißelt sein können.
Geisterbilder von Ki-Adi-Mundi und Plo Koon schwebten einen Zentimeter über ihren Ratssitzen, von den Holoprojektoren in den Sesseln erzeugt. Agen Kolar saß allein da, zwischen den leeren Sesseln von Shaak Ti und Stass Allie.
Obi-Wan saß in dem Sessel, der einst Oppo Rancisis gehört hatte, und er wirkte nachdenklich, sogar besorgt.
»Anakin Skywalker.« Meister Windu sprach so streng, dass sich der Drache in Anakin instinktiv duckte. »Der Rat hat beschlossen, Kanzler Palpatines Direktive nachzukommen und sich den Anweisungen des Senats zu beugen, die ihm die beispiellose Befugnis geben, diesem Rat Befehle zu erteilen. Hiermit gewähren wir dir einen Sitz im Hohen Rat der Jedi, als persönlicher Repräsentant des Kanzlers.«
Für einen langen Moment stand Anakin ganz still, bis er ganz sicher sein konnte, wirklich das gehört zu haben, was er gehört zu haben glaubte.
Palpatine hatte Recht. In letzter Zeit hatte er bei vielen Dingen Recht. Als Anakin darüber nachdachte… Er konnte sich nicht an eine einzige Sache erinnern, bei der der Oberste Kanzler nicht Recht gehabt hatte.
Als ihm schließlich klar wurde, dass der Rat endlich entschieden hatte, ihm seinen größten Wunsch zu erfüllen und damit seine Leistungen anzuerkennen, sein Engagement, seine Macht, atmete er tief durch.
»Ich danke Euch, Meister. Hiermit gelobe ich, die hohen Prinzipien des Jedi-Ordens zu achten.«
»Der Rat dir nicht leichthin den Sitz gewährt.« Yodas Ohren neigten sich nach vorn, richteten sich wie anklagende Finger auf Anakin. »Beunruhigend diese Maßnahme des Kanzlers ist. Auf vielen Ebenen.«
Es geht dem Rat mehr darum, sich der Aufsicht des Senats zu entziehen, als den Krieg zu gewinnen.
Anakin senkte den Kopf. »Ich verstehe.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob du verstehst.« Mace Windu beugte sich vor und blickte Anakin in die Augen.
Anakin achtete kaum darauf. In seiner Vorstellung verließ er das Ratszimmer bereits, ließ sich vom Turbolift zum Archiv bringen und verlangte mit Hinweis auf seinen neuen Status Zugang zum geheimen Gewölbe…
»Du kannst an den Versammlungen des Rates teilnehmen«, sagte der Korun-Meister. »Aber wir gewähren dir nicht den Rang und die Privilegien eines Meisters.«
»Was?«
Es war ein kleines Wort, ein einfaches Wort, ein instinktives Zurückschrecken vor Worten, die sich wie Fausthiebe anfühlten, wie eine Betäubungsgranate, die in seinem Gehirn explodierte. Doch selbst für seine Ohren klang die Stimme, die von seinen Lippen tönte, nicht nach der eigenen. Sie war tiefer und dunkler, voller Schärfe, kam aus den Tiefen seines Herzens.
Sie hörte sich gar nicht nach ihm an, und sie trug den Rauch von Zorn in sich.
»Wie könnt Ihr es wagen? Wie könnt Ihr es wagen?«
Anakin stand wie am Boden festgeschweißt, völlig reglos. Eigentlich war ihm gar nicht bewusst, dass er sprach. Jemand anders schien seinen Mund zu benutzen – und jetzt endlich erkannte er seine Stimme.
Sie klang wie Dookus. Aber es war nicht Dookus Stimme.
Es war die Stimme von Dookus Zerstörer.
»Kein Jedi in diesem Raum kann es mit meiner Macht aufnehmen – kein Jedi in dieser Galaxis! Ihr glaubt, Ihr könnt mir den Status eines Meisters vorenthalten?«
»Der Repräsentant des Kanzlers du bist«, sagte Yoda. »Und als sein Repräsentant du an den Sitzungen des Rates teilnehmen wirst. Einen Sitz du haben wirst, aber keine Stimme. Die Meinung des Kanzlers du präsentieren wirst. Seine Wünsche. Seine Vorschläge und Direktiven. Nicht deine.«
Aus den Tiefen des Reaktorherzens kam eine Antwort, die so weit über Zorn hinausging, dass sie so kalt war wie das interstellare All. »Dies ist eine Beleidigung für mich und den Kanzler. Geht nicht davon aus, dass sie einfach so hingenommen wird.«
Mace Windus Blick war so kalt wie die Stimme aus Anakins Mund. »Nimm deinen Platz ein, junger Skywalker.«
Anakin starrte ihn an. Vielleicht nehme ich deinen. Die eigene Stimme im Innern des Kopfes brannte mit schwarzem Feuer, das von dem Reaktorherzen gespeist wurde. Ihr glaubt, mich daran hindern zu können, meine geliebte Padmé zu retten? Ihr glaubt, dass ich einfach zusehe, wie sie stirbt? Da irrt ihr euch gewaltig…
»Anakin…«, sagte
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