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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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traute er seinen Beinen nicht. »Solche Bindungen ein Jedi überwinden muss.«
    Ein anderer Mann – ein anderer Jedi – hätte sich vielleicht über die Rüge geärgert, doch Obi-Wan seufzte nur. »Ich nehme an… er ist tatsächlich der Auserwählte. In der Prophezeiung heißt es, dass er geboren wurde, um die Macht ins Gleichgewicht zu bringen und die Sith zu zerstören, aber…«
    Er sprach nicht weiter. Obi-Wan konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, was er hatte sagen wollen. Er erinnerte sich nur an Anakins Gesichtsausdruck.
    »Ja. Immer in Bewegung die Zukunft ist.« Yoda hob den Kopf und kniff die Augen zu nachdenklichen Schlitzen zusammen. »Und die Prophezeiung falsch interpretiert sein könnte.«
    Mace wirkte noch ernster als sonst. »Seit dem Fall von Darth Bane vor mehr als tausend Jahren hat es hunderttausende von Jedi gegeben. Hunderttausende von Jedi, die das Licht mit jeder Tat mehren, mit jedem Atemzug, mit jedem Pochen ihrer Herzen, indem sie Gerechtigkeit bringen, zivilisierte Gesellschaften aufbauen, Frieden ausstrahlen und aus selbstloser Liebe allen lebenden Wesen gegenüber handeln – und während dieser tausend Jahre hat es nur jeweils zwei Sith gegeben. Nur zwei. Jedi schaffen Licht, aber die Sith schaffen keine Dunkelheit. Sie nutzen nur die Dunkelheit, die immer da ist. Die immer da gewesen ist. Habgier und Neid, Aggression, Begierde und Furcht – diese Dinge gibt es in allen intelligenten Wesen. Sie sind das Vermächtnis des Dschungels, unser Erbe der Dunkelheit.«
    »Es tut mir Leid, Meister Windu, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich Euch verstehe. Wollt Ihr sagen, dass die Jedi – um Eurer Metapher zu folgen – zu viel Licht geschaffen haben? Nach dem, was ich in den letzten Jahren gesehen habe, ist die Galaxis nicht zu einem sehr hellen Ort geworden.«
    »Ich sage nur, dass wir keine Gewissheit haben. Wir verstehen nicht einmal, was es bedeutet, ›die Macht ins Gleichgewicht zu bringen‹. Wir wissen nicht, welche Folgen das haben könnte.«
    »Ein unendliches Rätsel die Macht ist«, sagte Yoda sanft. »Je mehr wir lernen, desto mehr klar wird uns, wie wenig wir wissen.«
    »Ihr spürt es also ebenfalls«, sagte Obi-Wan. Die Worte bereiteten ihm Schmerz. »Ihr beide fühlt, dass wir eine unsichtbare Linie überschritten haben.«
    »Die Ereignisse unserer Zeit in Bewegung sind. Sie sich nähert, die Krise.«
    »Ja.« Mace faltete die Hände und drückte zu, bis die Knöchel knackten. »Aber wir irren ohne Glühstab durch eine Gewürzmine. Wenn wir stehen bleiben, erreichen wir das Licht nie.«
    »Und wenn es gar kein Licht gibt?«, fragte Obi-Wan. »Was ist, wenn wir das Ende des Tunnels erreichen und dort nur Nacht finden?«
    »Vertrauen wir müssen haben. Vertrauen in den Willen der Macht. Welche andere Wahl wir haben?«
    Obi-Wan nahm dies mit einem Nicken entgegen, doch als er an Anakin dachte, dehnte sich kalte Furcht in ihm aus. »Ich hätte während der Ratssitzung meine Bedenken mit größerem Nachdruck vorbringen sollen.«
    »Glaubt Ihr, Anakin kann mit dieser Sache nicht fertig werden?«, fragte Mace Windu. »Ich dachte, Ihr hättet größeres Vertrauen in seine Fähigkeiten.«
    »Ich würde ihm mein Leben anvertrauen«, entgegnete Obi-Wan schlicht. »Und genau das ist das Problem.«
    Die anderen beiden Jedi-Meister beobachteten ihn stumm, während er nach geeigneten Worten suchte.
    »Für Anakin gibt es nichts Wichtigeres als Freundschaft«, sagte Obi-Wan schließlich. »Er ist der loyalste Mann, dem ich jemals begegnet bin – loyal über die Vernunft hinaus. Ich habe versucht, ihm die Bedeutung der Opfer zu erklären, die ein Jedi bringen muss, aber ich glaube, er wird das nie richtig verstehen.«
    Er sah Yoda an. »Meister Yoda, seit ich ein Junge war, ein Säugling, stehen wir uns sehr nahe. Doch wenn sich dieser Krieg durch Euren Tod um eine Woche – oder auch nur um einen Tag – verkürzen ließe, so würde ich nicht zögern, Euer Leben zu opfern. Das wisst Ihr.«
    »Und so es richtig ist«, sagte Yoda. »Wie auch ich dein Leben opfern würde, junger Obi-Wan. Alle Jedi wären dazu bereit, um des Friedens willen.«
    »Alle Jedi«, sagte Obi-Wan. »Außer Anakin.«
    Yoda und Mace wechselten einen bedeutungsvollen Blick, und beide wirkten sehr nachdenklich. Obi-Wan vermutete, dass sie sich daran erinnerten, wie oft Anakin Befehlen zuwidergehandelt – und dadurch ganze Operationen, das Leben tausender und die Kontrolle über ganze Sonnensysteme aufs Spiel

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