Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
legte ihm die Wange an die Brust. »Gehen wir hinein, Anakin.«
Er streichelte ihr lockiges Haar. »Ich kann nicht bleiben. Ich bin auf dem Weg zum Kanzler.«
»Ja, ich habe von deiner Berufung in den Rat gehört. Ich bin so stolz auf dich, Anakin.«
Er hob den Kopf, und dünne Falten bildeten sich in seiner Stirn. Warum musste sie das zur Sprache bringen?
Ein leises Knurren bildete sich in seinem Kopf; es hatte seinen Ursprung irgendwo in der Nähe seines Herzens.
»Da gibt es nichts, auf das man stolz sein könnte«, sagte er. »Es sind nur politische Manöver zwischen Rat und Kanzler. Ich stecke mittendrin, das ist alles.«
»Aber Mitglied des Rates zu sein, in deinem Alter…«
»Die Jedi-Meister nahmen mich in den Rat auf, weil ihnen keine Wahl blieb. Weil der Kanzler sie dazu aufforderte, nachdem ihm der Senat die Kontrolle über die Jedi gegeben hat.« Anakins Stimme klang fast so wie das Knurren in seinem Kopf. »Und weil sie glauben, sie könnten mich benutzen – gegen ihn.«
Padmés Blick wurde sehr nachdenklich. »Gegen ihn«, wiederholte sie. »Die Jedi vertrauen dem Kanzler nicht?«
»Das bedeutet nicht viel. Sie trauen auch mir nicht.« Anakin presste die Lippen zu einer bitteren dünnen Linie zusammen. »Sie geben mir einen Sitz im Rat, aber damit hat es sich. Sie akzeptieren mich nicht als Meister.«
Padmés Blick kehrte aus nachdenklicher Ferne zu ihm zurück, und sie lächelte. »Geduld, Liebling. Irgendwann werden sie deine Fähigkeiten anerkennen.«
»Meine Fähigkeiten erkennen sie bereits an. Sie fürchten sie«, sagte Anakin bitter. »Aber darum geht es nicht einmal. Wie gesagt: Es ist ein politisches Spiel.«
»Anakin…«
»Ich weiß nicht, was mit dem Orden passiert, aber was auch immer es sein mag: Es gefällt mir nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Dieser Krieg zerstört alles, wofür die Republik angeblich steht. Ich meine, wofür kämpfen wir überhaupt? Wie viel von alldem ist es wert, gerettet zu werden?«
Padmé nickte traurig und löste sich aus Anakins Armen. »Manchmal frage ich mich, ob wir auf der falschen Seite sind.«
»Auf der falschen Seite?« Aus dem Knurren in Anakins Kopf wurden Worte. Glaubst du etwa, all die Dinge, die ich geleistet habe, sind für nichts gewesen…?
Er runzelte die Stirn. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
Padmé wandte sich ab und sprach zur Stadt jenseits der Veranda. »Was ist, wenn die Demokratie, für die wir kämpfen, nicht mehr existiert? Was ist, wenn die Republik zu dem Übel wird, dem unser Kampf galt?«
»Ach, das schon wieder.« Anakin winkte verärgert ab. »Den Unsinn höre ich seit Geonosis. Ich hätte nie gedacht, ihn auch einmal von dir zu hören.«
»Vor einigen wenigen Sekunden hast du fast das Gleiche gesagt!«
»Wo wäre die Republik ohne Palpatine?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Padmé. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob sie schlimmer dran wäre als jetzt.«
All die Gefahren, all das Leid, all das Töten, meine vielen Freunde, die ihr Leben gaben…
Alles für NICHTS…?
Er versuchte, sein Temperament unter Kontrolle zu halten. »Alle klagen darüber, dass Palpatine zu viel Macht hat, aber niemand bietet eine bessere Alternative an. Wer sollte den Krieg führen? Der Senat? Du bist im Senat und kennst jene Leute. Wie vielen von ihnen traust du?«
»Ich weiß nur, dass sich die Dinge hier in die falsche Richtung entwickeln. Unsere Regierung schlägt den falschen Weg ein. Das weißt du ebenfalls – du hast es gerade gesagt! «
»So habe ich das nicht gemeint. Ich… ich habe dies alles nur satt. Diesen politischen Unsinn. Manchmal wäre es mir lieber, wieder dort draußen an der Front zu sein. Dort weiß ich wenigstens, wer die Bösen sind.«
»Ich fürchte, mir wird allmählich klar, wer hier die Bösen sind«, sagte Padmé mit einem bitteren Unterton.
Anakin kniff die Augen zusammen. »Du klingst fast wie eine Separatistin.«
»Die ganze Galaxis weiß, dass Graf Dooku tot ist, Anakin. Wir sollten die Gelegenheit nutzen, nach einer diplomatischen Lösung für den Krieg zu suchen – stattdessen wird noch intensiver gekämpft! Palpatine ist dein Freund, vielleicht hört er auf dich. Wenn du heute Abend bei ihm bist: Bitte ihn im Namen des Anstands, einen Waffenstillstand anzubieten…«
Anakins Züge verhärteten sich. »Ist das ein Befehl?«
Padmé blinzelte. »Was?«
»Habe ich bei dieser Angelegenheit auch etwas zu sagen?« Er trat auf sie zu. »Spielt meine Meinung eine Rolle? Was ist, wenn ich
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