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Star Wars™ Feuerprobe

Star Wars™ Feuerprobe

Titel: Star Wars™ Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Kategorie von Spielern, die einfach nicht zu begreifen schienen, dass es beim Sabacc um mehr ging, als nur darum, Risiken einzugehen. Sie stieg fast nie aus und verlor die meisten Runden, aber wenn sie dann einmal gewann, und sei der Pot noch so klein, prahlte sie, als hätte sie eben das Finale der Offenen Kernwelt-Meisterschaften gewonnen.
    Hans Blick wanderte über Craitheus Qreph hinweg, der sein Blatt bereits abgegeben hatte, und verharrte auf dem nächsten Spieler – einem dunkelhaarigen Söldner mit kräftigem Kiefer, der Barduun genannt wurde. Er trug einen der gepolsterten Körperanzüge, wie man sie normalerweise unter den Beskar’gam-Rüstungen trug, und er war auch eindeutig hässlich genug, um als Mandalorianer durchzugehen. Nur dass er eben keiner war – oder jedenfalls nicht mehr. Zudem hatte er etwas Merkwürdiges an sich, eine schadenfrohe Bösartigkeit, die zu diabolisch war, um noch die eines Menschen zu sein. Nicht zu vergessen, dass er die Macht benutzte.
    Jetzt gerade setzte Barduun sie ein, um seine Chipkarten so hochzuhalten, dass er sie sehen konnte. Einen Moment studierte er sein Blatt, wenn vermutlich auch nur, damit die anderen länger warten mussten, dann platzierte er die Karten schließlich wieder auf dem Tisch und begegnete Hans Blick. »Jhonus Raam erhöht«, erklärte Barduun, wobei er den Markennamen benutzte, der auf die Brust seines Anzugs gedruckt war. »Jhonus Raam erhöht auf – ein verbranntes Auge.«
    Han musste sich zusammenreißen, um nicht den Blick abzuwenden oder die pochenden Hände zurück in den Schoß zu legen, aber der Schweiß floss dennoch stärker und tropfte ihm in die Augen. Es gefiel Barduun, seine Mitspieler einzuschüchtern und zu verängstigen, indem er den Einsatz auf eine neue Stufe der Folter erhöhte, die keiner bislang erdulden musste. Unglücklicherweise erwies sich diese Strategie als erfolgreich. Es war Barduun gewesen, dem Han die Schmerzen eines zerquetschten Daumens verdankte, weil er einen cleveren Doppelbluff gespielt hatte. Danach war Solo zweimal bei einem großen Pot ausgestiegen, nur um festzustellen, dass der Söldner außer lautem Getöse nichts zu bieten hatte. Doch mit einer absoluten Null auf der Hand hatte Han kaum eine Wahl. Er würde wieder aussteigen müssen, sobald er an die Reihe kam.
    Marvid Qreph, der zwischen Solo und Barduun saß, erklärte: »Ich erhöhe.«
    Hans Mund stand offen. Im Vergleich zu seinem Bruder hatte Marvid bislang ein wenig risikofreudiger gespielt, aber nachdem er zwei schmerzhafte Runden an den Söldner verloren hatte, war er während der letzten Spiele noch zurückhaltender geworden als selbst Han. Doch nun suchte er die Konfrontation mit dem … nun, was immer Barduun eben war. Wenn der Columi einen Einsatz erhöhte, der bereits aus einem verbrannten Auge bestand, dann musste er zumindest einen vollen Sabacc haben – oder vielleicht sogar eine Narrenreihe.
    Marvid drehte den Kopf in Hans Richtung. »Ich erhöhe mit einer Frage: Wer hat Mama erschossen?«
    Barduun verzog das Gesicht. »Man kann nicht mit einer Frage erhöhen.« Er blickte Gev an, die als Kartengeberin das letzte Wort bei allen Regelfragen haben sollte. »Es ist nicht mal ein Einsatz. Wir spielen hier um Schmerzen, nicht um Antworten.«
    Bei diesem Protest verengten sich Marvids Augen zu zornerfüllten Ovalen. »Es gibt viele Arten von Schmerz, Barduun.« Seine Augen blieben fest auf Han gerichtet, während er sprach. »Manche Antworten können die größten Schmerzen verursachen.«
    Gev nickte. »Von mir aus«, erklärte sie. »Der Einsatz steht.«
    »In Ordnung«, brummte Han. Vielleicht, überlegte er, war jetzt die Zeit gekommen zu bluffen. Er hatte inzwischen herausgefunden, dass die Qrephs die Söhne einer Columi-Informationshändlerin waren, die er einst auf Ord Mantell aufgesucht hatte, und offenbar war er ihr letzter Kunde gewesen, bevor jemand ihr einen Blasterstrahl durch den Schädel gejagt hatten. Natürlich waren die Brüder in dem Glauben aufgewachsen, dass er die Schuld dafür trug. »Aber sind Sie wirklich sicher, dass Sie diesen Einsatz bringen wollen, Marvid? Vielleicht sollten Sie erst mit Craitheus reden. Wie ich nämlich schon sagte, ich habe Ihre Mutter nicht erschossen.«
    »Das war nicht meine Frage«, entgegnete der Columi. Sein Gesicht war angespannt vor Zorn, und Han deutete das so, dass seine Strategie, Unfrieden zwischen den Brüdern zu stiften, noch immer funktionierte. »Ich habe gefragt, wer es

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