Star Wars™ Feuerprobe
»Zumindest nicht der Peilsender, den Mirta übersehen hat.«
»Falls du darauf anspielst, dass die Aurelmond die Jedi hierhergeführt hat – das ist völlig unmöglich«, ereiferte sich Craitheus. »Selbst wenn unsere Wartungsdroiden einen solchen Sender übersehen hätten, würde das Signal nicht durch die Blase dringen – das Plasma hier ist zu dicht.«
Vestara schüttelte erneut den Kopf. »Ihre Technologieverliebtheit blendet Sie. Die Jedi haben andere Mittel, um ihrer Beute nachzuspüren.« Sie gab Gev das Komlink zurück. »Aber in einem Punkt haben Marvid und Craitheus recht, Mirta. Ihr Vertrag gibt ihnen das Recht, mir das Kommando zu übertragen. Also, werden Sie sich an die Abmachung halten?«
Gev zuckte mit den Schultern, unwillig, sich festzulegen, dann wandte sie sich zu Craitheus um. »Falls ich darauf eingehe, dann will ich das Nanokiller-Labor sehen .«
»Ich fürchte, das wäre zu gefährlich für Sie«, entgegnete der Columi, und die Lüge kam ihm so mühelos über die Lippen, dass Vestara den klebrigen Hauch des Betrugs in seiner Machtaura kaum wahrnahm. »Falls nur ein Molekül der Probe in das Labor ausgetreten ist …«
»Dann kann sie ja später Thorsteg schicken«, schlug Vestara vor. Sie sah keinen Grund, die Unehrlichkeit zu erwähnen, die sie eben gespürt hatte – zumindest noch nicht. Jetzt musste sie erst einmal eine Falle für Luke Skywalker und seine Schwester vorbereiten, und dafür brauchte sie alle Ressourcen. »Davon abgesehen steht in ihrem Vertrag nichts davon, dass sie gegen Jedi kämpfen muss. Ich sage also, jeder aus ihrem Team erhält eine Million Credits als Bonus, und falls wir Erfolg haben, wird Gevs persönliches Honorar verdoppelt.«
Das Grummeln der Turbolaser nahm an Intensität zu, und das Plasma jenseits des Sichtfensters färbte sich orange im Schein des geballten Angriffsfeuers.
»Einverstanden«, stieß Craitheus hastig hervor.
Mirta Gev verengte die Augen, aber sie nickte.
Eine Sekunde später tauchte eine winzige Silhouette mit gespaltener Vorderseite in dem Lasersturm auf und sauste zwischen den aufblühenden Feuerblumen hin und her – der Millennium Falke .
»Commander Gev«, sagte Vestara. »Ihre Leute sollen ihre Nargonerteams über die Basis verteilen. Sie werden ihre Position dort halten, bis die Jedi die Anlage angreifen.«
Gev bestätigte den Befehl mit einem knappen Nicken, bevor sie ihr Komlink aktivierte.
Craitheus’ Reaktion fiel weniger umgänglich aus. »Eine schöne Strategin bist du, Lady Raine.« Wie alle anderen im Raum beobachtete auch er den Falken auf seinem wilden Flug durch eine Wand aus Turbolaserfeuer. »Sie bereiten alles für ein Bombardement vor, dabei kommen sie, um Solo zu retten . Sie werden sein Leben nicht durch einen so willkürlichen Angriff aufs Spiel setzen.«
Ein Flächenbombardement war so ziemlich das Letzte, was Vestara erwartete – und es kostete sie einiges an Willensanstrengung, die Beleidigung zu ignorieren. Noch war sie nicht bereit, die beiden Columi zu töten, aber falls Craitheus im Verlauf der Schlacht das Leben verlöre, hätte sie sicher nichts dagegen. Die Nargoner durften sie nur nicht dafür verantwortlich machen, denn den Reptilienwesen war eine unbedingte Loyalität den Qrephs gegenüber einprogrammiert. Das bedeutete, falls sie die Rachegelüste der Nargoner auf sich zog, würde ihr Plan, das Imperium der beiden Brüder an sich zu reißen, nicht mehr gelingen.
Jenseits des Sichtfensters fielen zwei dunkle Punkte aus dem Bauch des Falken . Sie änderten ihre Flugbahn, während sie in die Tiefe stürzten, und rasten dann direkt auf den Barackenkomplex zu.
»Sprunganzüge«, erklärte Vestara, anschließend richtete sie das Wort wieder an Mirta Gev. »Sobald die Jedi in die Basis eingedrungen sind, sollen sich alle Truppen im Laborflügel zusammenziehen.«
»Sie wollen den Feind in eine Falle locken.« Gevs Tonfall klang zustimmend. »Wo?«
»Am Portal«, antwortete Vestara, zufrieden, dass Mirta sich direkt an sie wandte. »Der Sicherheitsring wird sie lange genug verwirren, um uns einen Vorteil zu verschaffen. Außerdem gibt es dort drei Eingänge, wir können sie also aus mehreren Richtungen gleichzeitig angreifen.«
Gev nickte. »Gut.«
Während Mirta den Befehl in Mando’a weiterleitete, drehte Khai sich wieder um. Als sie sah, dass sich inzwischen vier weitere dunkle Punkte vom Falken gelöst hatten, breitete sich ein hohles Gefühl in ihrem Magen aus. Damit waren es
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