Star Wars™ Feuerprobe
töten. Das machte ihm die Entscheidung gleich viel leichter.
Als er mit seinen beiden Begleitern den Droiden überholte, wich die Maschine rasch an die Wand zurück und zog seine zahlreichen Arme eng an sich. Marvid lenkte den Energieanzug seines Bruders noch immer per Fernbedienung hinter sich her, und kurz blickte der Droide in Craitheus’ Richtung, bevor er den Kopf wieder auf den vorderen der beiden Columi richtete. »Werden wir evakuiert?«, fragte er. »Soll ich mich in den Hangar begeben?«
»Nicht nötig«, brummte Marvid. Er schwebte zur gegenüberliegenden Wand und bugsierte Craitheus um den Droiden herum. »Es handelt sich nur um ein kleines Jedi-Problem. Ich kümmere mich gleich darum.«
»Wirklich? Ich bin erleichtert, das zu …«
Die Antwort der Maschine wurde von dem scharfen Zischen eines gezündeten Lichtschwerts unterbrochen, dann klapperte ein Kopf über den Boden. Ihm folgten weitere Einzelteile, als die Klinge den Droiden mit wilden, hektischen Schlägen in Stücke schnitt.
»Zwei!«, schnappte Marvid. »Was tust du denn da?«
Savara Zwei hieb das Schwert ein weiteres Mal mit ganzer Kraft nach unten, und als sie dabei die Filterkugel durchtrennte, schwappte eine Flut blauen Reinigungslösers über den Boden. »Ich übe«, erklärte sie. »Für die Jedi.«
»Hör auf damit!«, befahl Marvid, bemüht, seine Verärgerung zu verbergen. Zwei hatte sich in vielerlei Belangen als herbe Enttäuschung erwiesen, aber zumindest in der Hinsicht, auf die es wirklich ankam, war sie ein Erfolg – sie hatte die Macht. Er ging weiter den Gang entlang. »Außerdem bist du noch nicht bereit, gegen Jedi zu kämpfen.«
»Ich fühle mich bereit«, entgegnete Zwei, dann schnellte sie mit einem Machtsprung an seine Seite und wirbelte ihr Lichtschwert so herum, dass es einen hübschen roten Kreis in die Luft malte. »Ich bin bereit, für Sie zu sterben, Marvid.«
»Mir wäre es lieber, du würdest nicht sterben«, erklärte er. Sein Blick war bereits fest auf den mit Chrom ausgelegten Vorraum am Ende des Korridors gerichtet, wo auf beiden Seiten eine glänzende Luke in die Wand eingelassen war. »Lebend nützt du mir mehr.«
»Aber ich würde für Sie kämpfen, Marvid.« Zwei streckte den Arm aus und streichelte seinen Schädel. »Ich würde alles für Sie tun.«
Der Columi hielt die Augen auf das glühende Lichtschwert gerichtet, das aktiviert in ihrer anderen Hand lag. Wie alle Bioten der dritten Generation, die auf Machtnutzern basierten, war auch Zwei in ihren mentalen Funktionen beeinträchtigt. Craitheus glaubte, dass der technologische Kern unter dem Einfluss der Macht ihre geistige Entwicklung behinderte, wohingegen Marvid die Ansicht vertrat, dass der Monolith selbst der Auslöser für diese Störung war – eine Ansicht, die Savara Raine geteilt hatte –, aber er wusste nicht, wie er diesen Problemen entgegenwirken sollte.
Als er nicht auf ihr Treuebekenntnis reagierte, wurde der Biot ungeduldig und stellte sich vor seinen Energieanzug. »Haben Sie gehört, was ich gesagt habe, Marvid?«, fragte sie. »Ich liebe Sie so sehr – so sehr, dass ich für Sie sterben würde.«
Marvid hielt an, ein argwöhnisches Auge weiterhin auf der wirbelnden Klinge in ihrer Hand. »Ich weiß«, sagte er. »Ich habe dich schließlich so entworfen.«
Zwei bedachte ihn mit ihrem strahlendsten Lächeln. »Und das macht mich unglaublich glücklich.« Ihr Lichtschwert zischte in einem vorgetäuschten Angriff durch die Luft. »Aber Sie hätten mir erlauben sollen, dieses Gerippe Savara zu töten. Savara hat Sie nicht verdient.«
Ein lautes Geräusch, halb Knall, halb Klirren, ertönte um die Ecke hinter ihnen, und Marvid realisierte, dass die Jedi mit jeder Sekunde Boden gutmachten. Dennoch wählte er die nächsten Worte mit großem Bedacht. »Savara Raine ist uns lebend von größerem Nutzen. Irgendjemandem werden die Jedi die Schuld geben, wenn Luke Skywalker stirbt. Mir wäre es lieber, wenn sie dieser Jemand ist und nicht ich.« Er benutzte einen seiner Greiferarme, um in Richtung des Vorraums zu deuten. »Jetzt sollten wir schnell weiter. Die Jedi dürfen uns hier nicht erwischen.«
»Dann gehen Sie weiter«, meinte Zwei. » Ich werde sie aufhalten.«
»Noch nicht.« Marvid schubste sie nach vorn. »Ich brauche dich.«
Der Biot lächelte. »Wirklich?«
»Ja. Nur mit dir kann ich durch das Portal treten«, erwiderte Marvid. »Ich beherrsche die Macht nicht, schon vergessen?«
»Ich habe es nicht
Weitere Kostenlose Bücher