Star Wars™ Feuerprobe
vergessen.« Zwei legte das restliche Stück bis zu der Luke mit einem einzigen Machtsprung zurück, dann drehte sie sich herum, einen verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht, und wirbelte erneut ihr Lichtschwert hin und her. »Aber wird das Portal uns nicht wahnsinnig machen?«, fragte sie. »Die anderen sind wahnsinnig geworden.«
Marvid musste an sich halten, um nicht die Geduld zu verlieren. »Die anderen waren aber keine Columi.«
Savara Zwei schien noch immer nicht überzeugt. »Aber ich bin nur teilweise eine Columi«, gab sie zu bedenken. »Und dieser Teil ist sehr klein.«
»Das stimmt«, sagte Craitheus, während er zu ihr hinüberschwebte. »Aber sagtest du nicht, dass du alles für mich tun würdest?«
Die Schlacht gewann immer mehr an Intensität, das konnte Han an dem zunehmenden Beben unter den Füßen spüren und am lauter werdenden Schrillen der Blastergefechte hören. Immer wieder glaubte er auch, schreiende Stimmen zu vernehmen, und ein paarmal drang sogar das gedämpfte Zischen eines zuschlagenden Lichtschwertes an seine Ohren. Es war noch zu früh, um sagen zu können, wen er da hörte, aber in ihm wuchs die Hoffnung, dass Ohali recht gehabt hatte – dass Leia und ihr Bruder dem Hinterhalt der Qrephs entgangen waren, dass sie noch lebten und nun gekommen waren, ihn zu retten.
Unglücklicherweise hatte Han kaum eine Möglichkeit, sich Gewissheit zu verschaffen. Solange er hier auf dem Durastahlbalkon blieb, war er in Sicherheit, aber sobald er auch nur einen Schritt durch die holografische Wand machte, die ihn umgab, wurden die Kanonen an der Decke wieder ausgefahren, und die Computerstimme bat ihn um einen Autorisierungscode, den er nicht hatte. Dennoch hatte er sein Leben bereits mehr als einmal aufs Spiel gesetzt und alles versucht, was ihm einfallen wollte, um die drei Luken an der äußeren Wand dieses Sicherheitsringes zu öffnen. Das war das Problem, wenn man in der Falle eines Columi steckte: Je länger man darin festsaß, desto teuflischer wurde sie.
Ein Teil von ihm fürchtete schon, dass die Kampfgeräusche, die er hörte, vielleicht nur ein weiterer Trick der Qrephs wären, um ihn zu foltern, dennoch nahm er das Blastergewehr und bezog gegenüber von der Luke Stellung, durch die der meiste Lärm hereindrang. Das Einweghologramm verlieh dem Durchgang einen bläulichen Schimmer, der ihn fast selbst wie ein Hologramm erscheinen ließ, und neben der Kontrolltafel prangte ein geschwärzter Stern, wo er vorhin schon mehrere Schüsse in die Wand gefeuert hatte. Solo wusste, über die Geräuschkulisse der Schlacht wäre das Donnern eines Blastereinschlags deutlich besser zu hören als seine Stimme, und so schoss er noch einmal auf die Tür. »He, Leia!«, schrie er. »Seid ihr das da draußen?« Er drückte ein weiteres Mal ab – und dann löste sich plötzlich die holografische Wand auf.
Eine künstliche Stimme erklang von oben. »Zugang verweigert.«
»Was?«, rief Han. Das ergab keinen Sinn, schließlich hatte er schon Dutzende Male auf die Tür gefeuert, ohne dass etwas Derartiges geschehen war. »Warte, einen Moment mal …«
Draußen im Sicherheitsring öffneten sich die Luken an der gewölbten Decke, dann glitten die Blasterkanonen heraus und schwenkten zum Balkon herum.
Han drehte sich um und warf sich über das Geländer. Er landete hart auf seinem Blastergewehr und spürte, wie ihm die Luft aus der Lunge gepresst wurde. Gleichzeitig donnerten die Kanonen, und einen Moment später zuckten die ersten Querschläger über den Steinkreis hinweg auf ihn zu. Als er vor sich Schatten sah, kroch er rasch hinüber, um unter dem Balkon Schutz zu suchen. Anschließend lag er da, im Dunkel, von Schmerzen geplagt, keuchend und die gesamte Columi-Spezies verfluchend.
Wie lange der Blasterbeschuss andauerte, konnte er nicht sagen, aber obwohl es ihm wie eine Ewigkeit vorkam, war er noch nicht wieder zu Atem gekommen, als das Gewitter der Kanonenblitze schließlich abebbte. Eine unheimliche Stille fiel über den Raum, und eine Sekunde konnte er nur das Klingeln in seinen Ohren hören, während er unter dem Balkon lag. Danach wurde der Schlachtenlärm unvermittelt lauter, als sich eine der Luken öffnete, und Han stellte beunruhigt fest, dass seine Hände leer waren. Er blickte unter dem Balkon hervor und entdeckte sein Blastergewehr weithin sichtbar auf dem Steinkreis liegen – genau dort, wo er es hatte liegen lassen, als er vor dem Feuer der automatischen Blasterkanonen fortgekrochen
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