Star Wars™ Feuerprobe
Seite des Raumes zwischen einem Durchgang und einer Reihe hoher Regale befand. »Leg ihn dort ab.«
Vestara bugsierte den Energieanzug zu der Plattform hinüber und beugte sich vor, um einen genaueren Blick auf Craitheus zu werfen, der noch immer vor sich hin winselte. Er hatte drei Treffer abbekommen: einen an der Schulter, einen am Körper und den anderen am Schädel. Seine Augen waren geschlossen und die Wunden zu verkohlt, als dass Khai Vermutungen über ihre Schwere hätte anstellen können. Doch es sah nicht gut aus. »Craitheus?«, fragte sie. »Können Sie mich hören?«
Falls der Columi sie hörte, ließ es sich jedenfalls nicht in seinem Gesicht ablesen.
Ein ohrenbetäubender Knall hallte durch das Foyer, und der Boden unter Vestaras Füßen bäumte sich auf.
»Wir haben nicht viel Zeit«, drängte Gev, die neben dem Eingang der Werkstatt stand und den Bildschirm eines internen Überwachungsmonitors betrachtete. »Ich glaube nicht, dass sie sich die Mühe machen werden, ein Loch in die Türen zu schneiden. Sie werden sie einfach wegschießen.«
»Keine Sorge, es wird nicht lange dauern«, erklärte eine weibliche Stimme – eine äußerst vertraute weibliche Stimme, die große Ähnlichkeit mit der von Vestara hatte.
Khai fuhr zu der Menschenfrau herum, die in der Ecke stand. Das hieß, größtenteils war sie menschlich. Ihre Statur entsprach ungefähr der von Vestara selbst, dazu kam ein nur allzu bekanntes Gesicht mit großen braunen Augen. Riesigen braunen Augen, die unter einem Schädel hervorlugten, der knapp zweimal so groß wie der eines normalen Menschen sein musste. »Marvid?« , fragte Vestara fassungslos, unfähig, den Blick zu lösen von ihrer … nun, ihrer Doppelgängerin. »Was zur Hölle?«
»Ist sie nicht unglaublich?«, meinte der Columi, während er hinter sie schwebte. »Ich habe ihr ein paar von Mamas Genen gegeben, um ihren Intellekt zu verbessern, aber davon abgesehen ist sie dir nachempfunden.«
Der Biot blickte Vestara an. »Du bist hübsch«, sagte er, »aber du bist überflü …«
»Sie haben einen Bioten von mir gezüchtet?«, fuhr Khai dazwischen.
Marvid bemühte sich um einen beschwichtigenden Tonfall. »Natürlich«, erklärte er, wobei er weiter hinter ihr verharrte. »Du solltest dich geschmeichelt fühlen. Es zeigt, wie viel ich von dir halte«, sagte er – und dann schoss er auf sie.
Der erste Blasterstrahl traf Vestara in den rechten Knöchel, der zweite zerstörte ihr linkes Knie. Sie konnte nicht genau sagen, wo sie der dritte Schuss traf, denn da fühlte sie unterhalb der Schenkel nur noch Schmerz. Sie konnte sich nicht daran erinnern, gestürzt zu sein, aber plötzlich fand sie sich auf dem Boden wieder. Sie lag auf dem Larmalstein und musste mit ansehen, wie ihr Lichtschwert in die ausgestreckte Hand des Bioten segelte. Fassungslos schrie sie zu Marvid hinauf: »Sie haben mich angeschossen!?«
»Und du hast meinen Bruder als Schutzschild benutzt.« Der Columi richtete einen seiner Kontrollarme auf Craitheus. Der Energieanzug schwebte ferngesteuert von dem Gestell hoch und glitt zu ihm hinüber. »Ich würde sagen, wir sind quitt.«
»Quitt?« , wiederholte Vestara. »Craitheus wollte hinter Ihrem Rücken Geschäfte machen!«
»Er hat darüber nachgedacht , und auch das nur kurz«, korrigierte Marvid sie. »Du hingegen … Nun, wir wissen beide, dass es nur eine Frage der Zeit gewesen wäre, bevor du meiner überdrüssig geworden wärst – oder ich deiner. Da ist es besser, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen.«
Eine weitere Explosion donnerte aus der Richtung des Foyers heran, und diesmal klang sie schon ein wenig näher. Vestara rief nach Schiff , drängte ihn zur Eile, während sie zusah, wie Marvid ihren Bioten und den Energieanzug seines Bruders zu einer Tür auf der anderen Seite des Raumes hinüberführte. Sie konnte nicht fassen, dass er sie betrogen hatte – oder zumindest, dass er sie damit so völlig überrascht hatte. So wie die Dinge nun standen, gab es keine Hoffnung mehr, die Jedi noch aufzuhalten. Unglücklicherweise standen die Chancen auf eine Flucht beinahe ebenso schlecht. Schiff konnte sie nicht mitten aus den Wohnquartieren der Qrephs herausholen. Sie musste eine der Außenwände erreichen, einen geeigneten Abholpunkt finden – und aus eigener Kraft konnte sie weder das eine noch das andere bewerkstelligen. »Marvid, warten Sie!«, rief Vestara. »Ich nehme es Ihnen nicht übel, dass sie den Bioten erschaffen haben. Ich
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