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Star Wars™ Feuerprobe

Star Wars™ Feuerprobe

Titel: Star Wars™ Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Unterleib wurde versengt und warf Blasen. Sie drehte sich um und sprang nach hinten, aber da explodierte ihr Innerstes bereits zu einem Vulkan brodelnden Schmerzes.
    Han lag auf dem Waldboden und stöhnte vor Qualen. Vielleicht lag er schon seit Stunden so da, oder seit Tagen, vielleicht sogar seit einer Woche. Er hatte eine Brandwunde am Bauch, groß wie eine Wookiee-Faust, und sein Bein war vom Knie aufwärts ein einziger, brennender Schmerzherd. Vom Knie abwärts spürte er nur eine kalte, pochende Taubheit, die ihn vermutlich zu Tode erschreckt hätte – wäre er nicht überzeugt gewesen, dass er bereits tot war. Denn niemand konnte so lange Zeit so große Schmerzen ertragen, ohne zu sterben.
    Doch so lange konnte es gar nicht gewesen sein. Er konnte noch immer Marvids Winseln hören, ebenso das Zischen von Leias Lichtschwert, als es sich funkenschlagend durch den Energieanzug des Columi fraß, und diese immer gleichen Geräusche hörte er nun schon, seitdem er auf dem Waldboden gelandet war. Vielleicht war es ja so, wenn man starb. Vielleicht befand sich der Geist eines Toten einfach in einer Endlosschleife, und er erinnerte sich den Rest der Ewigkeit an den letzten Augenblick seines Lebens.
    Es war ungerecht. So wollte Han die Ewigkeit nicht verbringen. Er wollte Leias Hand halten und sich an die guten Zeiten erinnern, die sie gehabt hatten – an ihre Hochzeit im Cantham-Haus auf Coruscant, daran, wie sie in ihren Flitterwochen die Corphelionischen Kometen bewundert hatten, an die Geburt ihrer Kinder, an all diese Jahre, die sie Seite an Seite gelebt und gekämpft und einander geliebt hatten – an alles. So konnte er sich die Ewigkeit vorstellen, aber er wollte nicht für den Rest der Zeit hier auf dem Waldboden herumliegen und vor sich hin ächzen.
    Da endete dieser endlose Moment mit einem tiefen, widerhallenden Brummen. Leia kreischte und stürzte irgendwo hinter ihrem Mann zu Boden, dann verstummte ihr Lichtschwert – und ihr Schrei ebenfalls.
    Han zwang sich, sein Ächzen hinunterzuschlucken und zu lauschen. Er hörte ein gequältes Stöhnen, so leise und verzerrt, dass er die Stimme nicht deutlich erkennen konnte. Doch es war die Stimme einer Frau, und es gab nur eine Frau, die sich hier aufhielt. Er wollte Leias Namen schreien, hören, wie sie ihm erklärte, dass jemand anders dort auf dem Boden stöhnte, dass es ihr gut ging, aber sein Mund verwehrte ihm den Dienst. Jedes Mal, wenn er versuchte, ihren Namen auszusprechen, kamen ihm nur die Laute seines eigenen Schmerzes über die Lippen. Das Leuchten schwand allmählich von seinem Körper, und die Schatten krochen wispernd heran. Immer näher kamen sie, während sie an dem kleinen Kreis aus Licht nagten, der ihn noch umgab.
    Wir können dir helfen.
    Die Worte waren so leise und zerbrechlich, dass Han nicht sagen konnte, ob er sie wirklich hörte oder ob er sie nur in das Rascheln der Schatten ringsum hineininterpretierte.
    Wir können dich retten.
    Ach ja? Han versuchte, die Worte laut auszusprechen – und stellte fest, dass es beinahe schon zu anstrengend war, sie zu denken. Und was wird mich das kosten?
    Die Schatten erwiderten nichts, aber sie blieben in seiner Nähe, wisperten zwischen den Bäumen hindurch, und wo immer sie an einem Baumstamm vorbeihuschten, wurde die fahle Rinde dunkel.
    Han erinnerte sich an den Schatten, den er während der Sabacc-Partie mit Barduun gesehen hatte, und er fragte sich, ob er vielleicht von hier stammte. War der Mandalorianer vor ihm durch dieses Portal geschritten? War er töricht genug gewesen, das Angebot der Schatten anzunehmen? Er schloss die Augen und lauschte. Das Ächzen der Frau drang noch immer an seine Ohren.
    Leia .
    Er schob die Ferse seines unverletzten Beins über den Boden und spürte, wie sein Körper sich auf die Seite drehte. Das war ein gutes Zeichen. Tote konnten sich nicht umdrehen – zumindest nicht außerhalb des Monolithen. Doch wer konnte schon sagen, wie es hier drinnen war? Han glaubte langsam, dass Zeit und Raum nur im Bewusstsein intelligenter Wesen existierten. Falls das stimmte, vielleicht traf dasselbe dann auch auf Leben und Tod zu. Vielleicht waren all diese Dinge, Zeit und Raum, Leben und Tod, nur die Linse, durch die intelligente Lebewesen die Existenz wahrnahmen.
    Leia stöhnte weiter vor sich hin, und Han benutzte sein Bein, um sich noch weiter herumzudrehen – dann waren seine Augen plötzlich offen, und er sah Leia vor sich, ein leuchtendes Wesen, in embryonaler

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