Star Wars™ Feuerprobe
beiden anderen Feuerstrahlen bewegten, ließ sich im Augenblick nicht sagen, und Leia war sicher, dass weiter oben noch mehr Astrolithen lauerten, zu weit über der Atmosphäre, um ihre Gegenwart bereits durch Reibungsfeuer zu enthüllen. Jeder Versuch, die Zeit bis zum Aufprall zu berechnen, wäre nichts weiter als wilde Spekulation. Sie drehte sich wieder zum Landgleiter herum.
Lando und Dena standen am vorderen Stoßfänger, die Gesichter in entgegengesetzte Richtungen gewandt, und immer wieder bewegten sich ihre Lippen hektisch, als sie versuchten, eine Kurzstrecken-Kom-Verbindung zum Produktionstal herzustellen. Han hatte sich in den Pilotensitz gezwängt und tippte auf den Knöpfen am Armaturenbrett herum, in der Hoffnung, jemanden – irgendjemanden – über das leistungsstärkere Kommunikationssystem des Fahrzeugs zu erreichen. So wild, wie sein Finger nach den Knöpfen stach, hatte er dabei aber ebenso wenig Erfolg wie Lando oder Dena.
Leia öffnete den Kanal zum Falken und versuchte, C -3 PO ans Kom zu bekommen – oder Omad Kaeg, den Lando mit Hans zähneknirschendem Einverständnis beauftragt hatte, die Reparaturen an der beschädigten Sensorgruppe des Schiffes zu überwachen. Falls die militärische Sensorschüssel des YT -1300 in ihre Richtung gedreht war, könnten sie das abgelenkte Signal vielleicht empfangen. Als die einzige Antwort in einem leeren Zischen bestand, machte sich jedoch Verzweiflung in Leia breit. Für gewöhnlich dauerte der Sturz eines Astrolithen siebzehn Minuten, von der Erfassung bis zum Aufprall, das hatte Dena ihnen zuvor erzählt, und die Einrichtung zu evakuieren, dauerte beinahe ebenso lange. Leia schaltete den Transmitter zurück auf den Gruppenkanal, dann winkte sie, um die Aufmerksamkeit ihrer Begleiter zu erregen. »Wir haben keine Zeit«, erklärte sie. »Wenn man fünfzehn Minuten für eine Notfallevakuierung braucht, dann ist es jetzt schon zu spät. Selbst wenn wir irgendjemanden erreichen sollten …«
»Einen Moment«, sagte Han, anschließend wandte er sich an Dena. »Eine Notfall evakuierung? Wie wird so was ausgelöst?«
»Natürlich, indem das Kontrollzentrum Alarm gibt«, antwortete sie. »Ich verstehe nicht, wie …«
»Ich meine, wie wird so was automatisch ausgelöst?«, fuhr Han ihr ins Wort. »Sagen wir, etwas Großes fliegt in die Luft. Würde das reichen?«
»Sicher, falls die Explosion groß genug wäre, um gesehen zu werden«, meinte die Raffinerieleiterin. »Aber wie soll das …«
»Steigt ein«, rief Han. »Ich habe eine Idee.«
Leia schwang sich auf den Beifahrersitz, und Lando nahm auf der Sitzbank hinter ihr Platz. Dena, die bislang die Fahrerin der Gruppe gewesen war, machte einen Schritt auf den Pilotensitz zu.
»Tut mir leid, Kleines.« Han deutete mit dem Daumen auf die Sitzbank hinter ihm. »Einsteigen, ab hier übernehme ich.«
Hinter dem Visier klappte Denas Kiefer herunter. Sie machte keinerlei Anstalten, auf die hintere Tür des Gleiters zuzugehen. »Captain Solo, das ist mein …«
»Han fährt«, unterbrach Lando sie. »Jetzt steig hinten ein. Sofort! «
Leia spürte, wie eine Woge der Empörung durch die Macht wogte, aber Dena gehorchte.
Han gab vollen Schub, noch bevor die Türen sich ganz geschlossen hatten, und das Fahrzeug sauste die schmale Straße hinab, schlängelnd dem Produktionstal in der Tiefe entgegen. »Wir brauchen etwas, das mit einem großen Feuerball explodiert«, meinte er. »Vielleicht ein Verarbeitungskern oder etwas in der Art.«
»Der nächste Verarbeitungskern befindet sich unten im Schlackeschacht«, erklärte Dena. »Ungefähr zehn Kilometer von hier entfernt.«
»Das ist zu weit«, warf Leia ein. Angesichts der zahlreichen Spitzkehren würde es mindestens fünf Minuten dauern, diese Strecke zurückzulegen – selbst wenn Han am Steuer saß. »Wir müssen etwas finden, das näher liegt.«
»Was ist mit den Speichertanks am Fuß des Hanges?« wandte sich Lando an Dena. »Hast du sie nicht dort draußen aufgestellt, um die Anlage bei einem Unfall zu schützen?«
Die Raffinerieleiterin antwortete nicht sofort. Ein grünes Licht blinkte auf dem Feld an der Decke des Innenraums auf und zeigte an, dass der Landgleiter nun vollständig druckfest war. Dena überspielte ihr Zögern, indem sie betont auffällig die Sauerstoffversorgung ihres Anzugs deaktivierte und das Visier nach oben schob.
Leia drückte mit dem Kinn auf den Entriegelungsknopf in ihrem Helm. Sie traute Dena nicht recht –
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