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Star Wars™ Feuerprobe

Star Wars™ Feuerprobe

Titel: Star Wars™ Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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die Frau hatte die Angewohnheit, zu lange nachzudenken, bevor sie eine Frage beantwortete, zudem war es Leia merkwürdig vorgekommen, wie sie angeboten hatte, die Verschlüsse an Hans Druckanzug zu sichern. Das Ganze war einfach zu ungezwungen – fast schon verdächtig ungezwungen, wenn man bedachte, dass er der beste Freund ihres Chefs war. Sie schob das Visier nach oben, dann drehte sie den Kopf und fragte: »Ist diese Frage so kompliziert, Leiterin Yus?«
    »Nein«, entgegnete Dena, ein wenig zu hastig. »Ich versuche nur gerade, mich daran zu erinnern, wie weit die einzelnen Tanks im Augenblick gefüllt sind – außerdem weiß ich nicht, ob wir ein Loch hineinbrechen können. Sie haben drei Innenwände aus Durastahl und dazwischen zwei zehn Zentimeter dicke Schichten aus Durabeton. Da würde nicht mal ein Riss entstehen, wenn wir die Tanks mit einem Landgleiter rammten.«
    »Mit einem Landgleiter rammen …« Han ließ die Worte verklingen, dann fragte er. »Sind Sie verrückt? Wofür haben wir denn eine Jedi dabei?« Er setzte zu einer Erklärung an, schloss den Mund aber wieder, um sich auf die Kontrollen des Gleiters zu konzentrieren, als sie um eine nicht einsehbare Biegung rasten und direkt dahinter eine weitere Haarnadelkurve vor sich entdeckten. Han bremste scharf ab und riss das Steuer herum.
    Das Heck schwang zur Seite, und der Landgleiter neigte sich nach links. Leia konnte spüren, wie die Repulsoren das Fahrzeug noch weiter kippten, einem Überschlag entgegen. Da gab Han wieder vollen Schub, und der Speeder machte einen Satz nach vorn. Dena stieß einen hörbaren Seufzer der Erleichterung aus, als das Gefährt auf seine Repulsorkissen zurücksackte und den nächsten geraden Teil der Strecke nach unten raste.
    Leias Blick wanderte hoch zum Himmel. Die ersten beiden Astrolithen hatten den Horizont beinahe erreicht, ihre Feuerschweife so lang und hell, dass Leia die schartigen Einbuchtungen der Einschlaggruben unter ihnen sehen konnte. Doch der dritte Asteroid war noch immer hoch oben, sein Flammenstrahl so kurz, dass man ihn lediglich als einen orangefarbenen Fächer ausmachen konnte. Vor Leias Augen erblühte ein roter Feuerball an seinem unteren Ende, so groß wie ihre Faust, und als sie endlich erkannte, was sie da wirklich sah, war er bereits bis auf die Größe ihres Kopfes angeschwollen. »Wir werden es nicht schaffen«, sagte sie. Während der Sekunden, die es dauerte, diese Worte auszusprechen, wuchs der Feuerball auf die Maße eines Sternenjägers an, und der gesamte Himmel tönte sich orange. »Han, lass es!«, schrie sie. »Es ist zu spät!«
    Han war schon dabei, das Tempo zu drosseln, und dabei bremste er so hart ab, dass Leia sich am Armaturenbrett abstützen musste. Der Flammenball wurde immer größer, bis er den ganzen Himmel verdeckte. Er war so hell, dass Leias Augen schmerzten, und er schwoll noch weiter an – bis er den Boden berührte.
    Ein weißer Blitz erfüllte das staubige Becken. Leia sah, wie die qualmenden Kegel der Gießereien sich zur Seite neigten, bevor sie hinter einem Vorhang aus Flammen und Staub verschwanden. Dieser Vorhang wallte nach außen auf die Ränder der silbrigen Ebene zu, und dabei wirbelte er die weißen Flecken von Landgleitern und die dunklen Polygone von Gebäuden hoch in die Luft. Er verschluckte alles, was in seinem Weg lag, wurde immer höher und heller, je näher er kam.
    Han kehrte energisch den Schubregler um und steuerte sie rückwärts die Serpentinen wieder hinauf, um eine größere Distanz zwischen sie und diesen brodelnden Vorhang aus Feuer zu bringen. Eine Säule aus gelbweißen Flammen erhob sich von der Aufschlagstelle, Tausende Meter schob sie sich in den Himmel hinauf, bevor die Atmosphäre schließlich so dünn wurde, dass sie sich quer über das Firmament ausbreiten konnte.
    Eine Wand aus wallendem Staub brandete zu ihnen hinauf, und Leia wurde klar, dass das legendäre Solo-Glück sie zu guter Letzt im Stich gelassen hatte. Unmöglich, dachte sie … Es war völlig unmöglich, dass sie dieser Druckwelle entkommen würden. Sie legte ihre Hand auf die von Han, dann griff sie mit der Macht hinaus und schob . Die Welle erfasste sie, der Landgleiter bäumte sich auf – bäumte sich heftig auf –, und einen Moment später zerbarst die Welt.

6. Kapitel
    Alles, was von dem Gießereizentrum übrig blieb, war ein zehn Kilometer messender Einschlagkrater, umgeben von einem Kreis aus nackten Felswänden und zerschmettertem Stein.

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