Star Wars™ Feuerprobe

Tischplatte kippte und Tausend-Credit-Jetons in alle Richtungen davonflogen. Sie landeten beide auf dem Rücken, Han auf Gev, und unvermittelt sah er vor sich die Augen einer völlig verdutzten Dena Yus. Sie saß noch immer auf ihrem Stuhl, die mysteriöse weiße Handtasche fest an die Brust gepresst.
    Unter Han schrie Gev mit zornerfüllter Stimme: »Leiterin Yus! Was tun Sie da? Öffnen Sie die Tasche!«
    Dena blickte auf die Handtasche hinab, schien aber zu verängstigt, um dem Befehl nachzukommen. Stattdessen schüttelte sie den Kopf und drückte das gute Stück noch verkrampfter an sich.
    »Leiterin Yus, öffnen Sie die …«
    Han rammte den Hinterkopf gegen Gevs Gesicht, und der Befehl endete in einem lauten Knirschen. Mirtas kleine Hand zuckte unter Hans Arm nach oben und schob sich hinter seinen Nacken, einen Moment später schlang sich die andere Hand um seine Kehle und packte den Kragen seines Hemdes. Nun drückte sie mit ihrem Arm zu, und als die Blutzufuhr zu Hans Kopf unterbrochen wurde, schrumpfte allmählich sein Blickfeld zusammen. Er versuchte, den Kopf nach hinten in Gevs Gesicht zu stoßen, aber die Hand unter seinem Nacken machte jede Bewegung unmöglich. Also rammte er die Ellbogen nach hinten, aber anstelle ihrer Rippen traf er nur den Tisch. Die Dunkelheit breitete sich von den Rändern seines Sichtfeldes weiter aus, und er trat mit den Beinen gegen den Rand des Tisches, um so die Aufmerksamkeit von Lando oder Omad zu erregen – oder irgendjemand anders … Dass es funktioniert hatte, spürte Han, als er und seine Widersacherin von der Macht in die Luft hochgehoben wurden.
    Gev war so überrascht, dass sie ihren Würgegriff lockerte. Sie stiegen höher, zwanzig Zentimeter, fünfzig, dann vielleicht sogar einen ganzen Meter über den Tisch. Hans Blick klärte sich wieder, und er sah Lando mit einem Blaster in der Hand auf sich zukommen. Dabei feuerte Calrissian von seiner Position hinter Dena aus auf die Wachen, die Omad weiterhin mit Energiestrahlen eindeckten. Insgesamt waren vielleicht noch sieben oder acht von ihnen übrig, und alle taumelten sie umher, als hätten sie zu viel Zeit an der Bar verbracht, bevor sie sich zum Dienst gemeldet hatten. Natürlich steckten Luke und Leia dahinter, die die Macht einsetzten, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    Plötzlich fiel Han nach unten, und als er schwer auf Gev landete, wurde ihr der Atem mit einem scharfen Keuchen aus der Lunge gepresst. Ihr Arm glitt von seiner Kehle, woraufhin er den Kopf sofort wieder auf ihre Nase rammte. Es knackte laut, und er spürte, wie Mirtas andere Hand hinter seinem Nacken hervorrutschte. Er stieß sich von ihr ab, und als seine Füße wieder den Boden berührten, erhaschte er einen Blick auf Dena, die noch immer die Handtasche umklammert hielt und gerade unter den Spieltisch kroch, um sich zu verstecken.
    Luke und Leia waren noch immer an ihrem Tisch und kauerten sich gemeinsam mit den anderen Gästen auf dem Boden zusammen, um ihre Tarnung zu wahren, während sie im Verborgenen die Macht gegen Gevs Team einsetzten.
    Han lächelte. Genau deshalb war Erfahrung so wichtig. Selbst wenn ein Plan völlig aus dem Ruder lief, wussten Veteranen, wie sie ihn wieder in die richtige Bahn lenken konnten. Er ließ sich fallen und rollte sich herum, bis er hinter einem umgekippten Stuhl Deckung fand. Dena war inzwischen ganz unter den Tisch gekrabbelt, wo sie weiter die mysteriöse Tasche an sich presste. Ein halbes Dutzend Mandalorianer lag tot oder verwundet auf dem Boden, und die anderen waren in einem heftigen Kreuzfeuer zwischen Lando und Omad gefangen. Alles, was Han brauchte, war ein wenig zusätzliche Feuerkraft, dann konnte er Gev mit eingezogenem Schwanz zurück zu den Qrephs schicken. Da er in sicherer Reichweite keinen Blaster sehen konnte, drehte er sich um und versuchte, Dena die Tasche aus den Händen zu reißen.
    Sie zuckte vor ihm zurück. »Was tun Sie da?«
    »Hör auf, den Unschuldsengel zu spielen, Schätzchen.« Han konnte nicht mit Gewissheit sagen, was Dena in ihrer Tasche verbarg, aber man hatte sie ihr erst gegeben, nachdem sie die Waffendetektoren passiert hatten. Insofern war er sicher, dass es sich um etwas Nützliches handelte – einen Blaster vielleicht oder sogar eine Granate. »Was immer sie dir zugespielt haben, ich will es.«
    Yus schüttelte den Kopf. »Nein, Captain Solo.« Sie schob sich weiter von ihm fort. »Vertrauen Sie mir, Sie …«
    Er streckte den Arm aus und bekam die