Star Wars™ Feuerprobe
den Verstand verloren? Glauben Sie wirklich, Sie können mich als Geisel nehmen?«
Gev schüttelte den Kopf. »Nein, ich treibe nur ein Kopfgeld ein. Die Qrephs haben nämlich eine Million Credits auf Sie ausgesetzt.« Sie schmunzelte. »Mit so etwas haben Sie ja Erfahrung – aber zum Glück für mich zahlen die Qrephs besser als Jabba der Hutt.«
»Kommen Sie schon, das ist ein Scherz, oder?« Han blickte zu Dena hinüber, aber sie schien ebenso überrascht zu sein wie er. »Eine Million Credits? Das glaube ich nicht.«
»Sieht es aus, als würde ich Scherze machen?«
Han betrachtete die Gruppe von Sicherheitsleuten. »Eigentlich nicht«, gestand er. »Aber eine Million Credits? Wofür denn?«
Gev zog die Schultern hoch. »Vielleicht gefällt den Qrephs Ihre Nase nicht – oder vielleicht haben sie an ihrer Wand noch Platz für eine Karbonitplastik.« Sie bedeutete ihm aufzustehen. »Zwingen Sie mich bitte nicht, Sie erschießen zu lassen. Das Kopfgeld für Ihre Leiche ist nur halb so groß.«
»Seien Sie vernünftig«, mahnte Lando, der sich nun ebenfalls erhob. »Sie kommen hier nicht lebend raus, wenn Sie das versuchen. Oder glauben Sie allen Ernstes, wir wären ohne Verstärkung hierhergekommen?«
»Sie zwei haben schon Verrückteres getan«, entgegnete Gev, aber trotz dieser Worte sah sie sich vorsichtshalber im Saal um. Dabei wanderte ihr Blick über den Devaronianer und die Twi’lek am nächsten Tisch, ohne auch nur innezuhalten. Schließlich wandte sie sich mit einem schmalen Lächeln wieder zu Solo um. »Ich habe die Geschichtsvids gesehen.«
Landos Gesicht wurde steinern. »Ich habe Sie gewarnt. Tun Sie es nicht, sonst werden Sie es bereuen.«
»Das bezweifle ich«, meinte Gev. »Aber vielleicht sollte ich Sie auch mitnehmen. Gut möglich, dass die Qrephs mir einen Bonus für Sie zahlen.«
»Aber nicht, wenn Sie damit einen Krieg lostreten«, wandte Lando ein. »Hans Schwager ist der Großmeister des Jedi-Ordens, und meiner Frau und mir gehört eine der größten Produktionsfirmen für Kriegsdroiden in der Galaktischen Allianz.«
»Erzählen Sie mir etwas, das ich nicht weiß«, entgegnete Gev. »Denn im Moment fühle ich mich nicht sonderlich eingeschüchtert.«
»Das sollten Sie aber«, meinte Lando ruhig. »Was glauben Sie wohl, wird passieren, wenn keiner von uns beiden diesen Ort als freier Mann verlässt? Dann werden nicht nur die Jedi die Jagd auf Sie und die Qrephs eröffnen. Dann werden Sie es mit jedem YVH -Kriegsdroiden zu tun bekommen, den meine Frau auf einem Frachter unterbringen kann, und obendrein mit jedem Kopfgeldjäger, den sie nur finden kann – und sie wird niemals aufgeben.«
Während Lando seine Drohung aussprach, blickte Han sich um. Dabei zählte er die Wachen und versuchte, ihre Chancen abzuschätzen. Wenn er die Kerle, die bei Gev am Tisch standen, und die anderen am Geländer zusammennahm, kam er auf knapp ein Dutzend Männer, die hart genug wirkten, um Mandalorianer ohne Rüstung zu sein – und alle trugen sie offen Blaster bei sich. Dazu kam noch Dena. Er konnte nicht sagen, was sie in ihrer großen Handtasche verborgen hatte, aber er war sicher, dass es nichts Gutes sein konnte.
Was ihre Seite anging, so waren da neben Han und Lando noch Omad Kaeg, der versuchte, sich unter die nunmehr besorgt dreinblickende Menge zu mischen, sowie Luke und Leia, deren Lichtschwerter in scannergeschützten Fächern im Inneren von Leias falschen Kopftentakeln verborgen waren. In Kombination sollten zwei Jedi und das Überraschungsmoment ausreichen, um Gev und ihre unbewaffneten Schläger auszuschalten – aber nicht sofort. Und welchen Preis würden sie dafür zahlen? Er und Lando waren in einer denkbar schlechten Position. Jeder von ihnen würde vermutlich ein Dutzend Blasterschüsse abbekommen, und die Chancen, das zu überleben, waren selbst für Han Solos Geschmack etwas zu gering.
Wichtiger noch war aber, dass sein Plan scheitern würde, wenn Luke und Leia sich zu früh zu erkennen gaben. Der schlaueste Zug wäre also, sich Gev für den Moment zu fügen, damit die beiden Jedi ihn später im Hangar retten konnten. Mit ein wenig Glück würden sie in der Hitze des Gefechts sogar einen Peilsender anbringen können, ohne dass irgendjemand es bemerkte. Die Entscheidung war also gar nicht so schwer.
Han stand auf und wandte sich zu Lando um. »Schon in Ordnung, Kumpel. Ich gehe mit Mirta. Die Qrephs sind schließlich Geschäftsleute. Wir werden schon eine Einigung
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