Star Wars™ Feuerprobe
Augenblick später tauchte der schwarze Keil des halb zerstörten Sternenjägers aus der Explosionswolke auf, trudelnd und torkelnd, und die Qualen seiner schwer verletzten Besatzung ergossen sich in die Macht.
Noch in derselben Sekunde fand auch Bens Rakete ihr Ziel. Anstatt die Explosion mit seiner stabilen Beskarpanzerung zu absorbieren, versuchte dieser Pilot, noch auszuweichen. Dabei beging er den Fehler, seine Triebwerke in Richtung des Geschosses zu drehen, und die Detonation fraß sich durch die Austrittsdüsen direkt in die Triebwerksgondel. Das gesamte Heck des Bes’uliik verging in einem Ball aus Feuer und Trümmern.
Da hatte der Miy’tari den Jäger aber schon längst passiert und näherte sich den verbliebenen Feindmaschinen. Ben konnte ihre Besatzungen spüren, einen Knoten aus nervösen Machtpräsenzen, zusammengedrängt in einer diamantförmigen Abwehrformation. Der Falke befand sich fünfzig Kilometer backbord, wo er gerade ungestört und leise an der Flanke des Scoutschiffes vorbeiglitt. Dabei tastete er die Umgebung mit seinen Sensoren ab, um Ziele für seine Kanonen zu erfassen.
»Wir müssen sie wissen lassen, wer wir sind«, erklärte Ben. »Keiner von ihnen ist machtsensitiv, und wir sind das einzige Schiff, das sie auf ihre Schirme bekommen werden.«
»Ich kümmere mich darum. Behalt du nur die Bessies im Auge.« Tahiri öffnete einen Kom-Kanal und sagte: »Hier ist Jedi-Einsatzgruppe Beta. Wir weisen alle vier mandalorianischen Bes’uliiks an, das Gebiet unverzüglich zu verlassen. Falls Sie sich weigern, dieser Aufforderung nachzukommen, werden wir Sie, ohne zu zögern, eliminieren.«
Sie hatte ihre Worte ganz bewusst so gewählt, um dem Falken Zahl und Art der feindlichen Schiffe in der Umgebung zu verraten, aber wer immer den alten Frachter flog, schien den Zweck dieser Botschaft nicht zu verstehen. Stattdessen drosselte der Pilot die Geschwindigkeit und wendete wieder in Richtung des Notrufsignals, so als würde er tatsächlich glauben, dass wie durch ein Wunder eine ganze Jedi-Einsatzgruppe aufgetaucht wäre, gerade rechtzeitig, um ihn vor dem Hinterhalt der Mandalorianer zu retten.
Vielleicht wollte Lando ihren Bluff aber auch nur unterstützen.
Es folgte eine angespannte Stille, und Ben nahm sich einen Moment, um den Asteroiden zu studieren, von dem das Signal zu stammen schien. Nach dem zu urteilen, was ihm die Sensoren und seine Augen zeigten, war es ein unauffälliger Brocken aus einem Nickel-Eisen-Gemisch, eingehüllt in staubiges, silbrig weißes Regolithgestein und überzogen von Einschlagkratern. Falls es wirklich einen Grund gab, warum dieser Felsklumpen für einen Expeditionsritter von Interesse sein sollte, so war er jedenfalls nicht ersichtlich – und das unterstützte die Theorie, dass Ohalis StealthX absichtlich hierhergebracht worden war, um als Köder für eine Falle zu dienen. Aber für wen war diese Falle gedacht? Nach einer Weile spürte Ben, wie sich die Präsenzen der Mandalorianer bewegten – und zwar auf den Falken zu. »Verdammt!«, sagte er zu Tahiri. »Sie springen nicht darauf an.«
Seine Begleiterin senkte das Kinn und blickte zu ihm hinauf. »Ben, wir fliegen einen hapanischen Miy’tari «, erklärte sie. »Sehen wir für dich etwa aus wie eine Jedi-Einsatzgruppe?«
Er zuckte mit den Schultern. »Man wird doch wohl noch hoffen dürfen.« Er betrachtete eine Sekunde lang das Taktikdisplay und fragte sich, wie weit der Falke bei ihrem Bluff wohl noch mitspielen würde, bevor der Pilot beschloss, dass er alles getan hatte, was man von ihm erwarten konnte. Wie lange, bis er Reißaus nehmen und den StealthX hinter sich lassen würde? Doch dann fiel Ben wieder ein, dass Lando an Bord des Falken war.
Calrissian war nicht die Art von Glücksspieler, die den Tisch verließ, um ihre Verluste zu minimieren. Er gehörte zu der anderen Art, die die Falle eines Gegners zu seinem eigenen Nutzen einsetzte, den Pot einstrich und dann davonstolzierte, während der andere Spieler sich noch fragte, wie er nur all seine Besitztümer hatte verlieren können.
Ben gab mehr Schub und lenkte den Miy’tari auf einen Vektor, der sie zwischen den herannahenden Bes’uliiks und dem Falken halten würde.
Noch im selben Moment wurden Tahiris Augen groß. »Äh, Ben, sagte ich nicht gerade, dass du nicht versuchen sollst, mich zu beeindrucken?« Sie legte Schadens- und Bewaffnungsberichte auf den Schirm. »Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Feuer auf uns zu
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