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Star Wars™ Feuerprobe

Star Wars™ Feuerprobe

Titel: Star Wars™ Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Söldner an der Tür übernahmen die Rolle der Sicherheitsleute, die für gewöhnlich in solchen Spielhöllen, wo um hohe Einsätze gespielt wurde, Wache standen. Ein Mandalorianer mit krummer Nase, der auf den Namen Thorsteg hörte, war mit den Aufgaben eines Tischkellners betraut worden und brachte den Spielern Getränke, Snacks oder was immer sie sonst brauchten. Sogar die Szenerie jenseits des Sichtfensters erinnerte Han an die Vids, die man in den edelsten Spielhäusern der Galaxis fand: Wolken blauen Plasmas, die über einer dunklen Steinebene hinwegzogen, bevor diese in ungefähr siebenhundert Metern Entfernung in die Leere des Alls überging.
    Das Einzige, was nicht ins Bild passte, waren die Stühle. Die Qrephs schwebten in ihren Energieanzügen an den gegenüberliegenden Enden des langen Tisches, dicht über dem Boden und eng an der Tischkante, damit sie ihr Blatt betrachten konnten, ohne die Chipkarten weit hochheben zu müssen. Han saß in einem modifizierten Untersuchungsstuhl gegenüber von Gev, sein geschundener, halbnackter Körper mit Elektroden und Nadelsonden übersät. Genau in dieser Position war er vor einer kurzen Weile aufgewacht, mit Kopfschmerzen, die selbst einen Rancor in die Knie zwingen würden, und ohne die geringste Ahnung, wo er sich befand – oder wie lange er schon dort war.
    Gev schnipste Chipkarten aus dem Handgelenk heraus über den Tisch, sodass sie auf den beiden anderen Karten landeten, die bereits vor jedem der Spieler lagen.
    Bevor Han auf sein Blatt hinablinste, wanderte sein Blick von einem Columi zum anderen, und er stellte fest, dass die Augen der beiden Brüder fest auf ihn gerichtet waren. Zweifelsohne suchten sie in seinem Gesicht gerade nach Mikroausdrücken, die ihnen verraten würden, ob er mit seinen Karten zufrieden war oder nicht. Anstatt nach den Chipkarten zu greifen, fragte Han also: »Und, was für ein Spiel wird hier gespielt?«
    Craitheus’ Augen funkelten vor Verachtung. »Standard-Sabacc, Captain Solo. Ich dachte, das wäre offensichtlich.«
    »Sie wissen, was ich meine.« Han sah sich im Raum um, der ursprünglich wohl eine Art Lesezimmer gewesen war, dann deutete er auf sich selbst und seinen Stuhl. »Was soll das hier ? Sie haben mich nicht von Mirta und ihren Kübelköpfen gefangen nehmen lassen, nur weil Sie auf einem Felsbrocken mitten im Graben eine Runde Strip-Sabacc mit mir spielen wollten. Wir sind doch im Graben, oder?«
    »Ist das Ihr Einsatz, Captain Solo?«, wollte Marvid wissen.
    Han blickte ihn finster an. »Das war eine Frage, kein Einsatz.«
    »Und diese Frage wird beantwortet werden – falls Sie diese Runde gewinnen«, erklärte Craitheus.
    »Was, wenn ich verliere?«
    »Dann beantworten Sie unsere Frage«, entgegnete Marvid.
    »Das sollte doch eigentlich selbst Ihnen klar sein, Captain Solo«, meinte Craitheus. »Falls Sie einsteigen wollen, stellen Sie eine Frage. Der Gewinner bekommt die Antwort.«
    »Falls wir eine Frage stellen, die Sie nicht beantworten möchten, können Sie jederzeit aussteigen«, fuhr Marvid fort, dann wurde seine Stimme leise und drohend. »Aber es wird nicht gelogen, und es werden keine Informationen zurückgehalten. Während Sie antworten, werden wir Ihre biometrischen Daten genau im Auge behalten. Sollten Sie also eine Hand spielen und verlieren, dann werden Sie wahrheitsgemäß antworten – oder Sie sterben.«
    Han blickte von einem aufgeblasenen, pulsierenden Kopf zum anderen, suchte verzweifelt nach einem Hinweis darauf, was die beiden im Schilde führten. Zwei Genies wie Marvid und Craitheus musste klar sein, was es bedeutete, von Luke und Leia gejagt zu werden, und dennoch saßen sie hier und schienen mehr interessiert an dieser Partie »Wahrheit oder Tod« mit Han als an den Vorbereitungen für die bevorstehende Ankunft zweier Jedi-Legenden. Solo fand das ungemein verwirrend. Entweder glaubten die Brüder, dass sie sich hier im Graben selbst vor den Jedi verstecken konnten, oder sie hatten größeres Vertrauen in ihre Schutzmaßnahmen, als gut für sie war.
    Doch Columi – vor allem zwei von ihnen – waren zu schlau für solche Fehleinschätzungen. In den faltigen Gesichtern der Qreph-Brüder ließen sich keine Anhaltspunkte ablesen, da war nur die unergründliche Geduld von zwei fremdartigen Raubtieren, die auf den richtigen Moment warteten, um zuzuschlagen.
    Han wandte sich von den beiden ab und richtete den Blick stattdessen quer über den Tisch auf Gev. Ein durchsichtiger Plastoidschutz

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