Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
Rätseln innerhalb von Rätseln verwandelt. Angesichts Qazadis und seines mysteriösen Plans an einem Ende und jemandes, der das Personal von Marmorwald großzügig mit Credits bestach, hatte er nicht die geringste Ahnung, wem er noch trauen konnte.
»Master Sheqoa?«
Sheqoa schob die Lippen zu einem Fauchen von den Zähnen. Diesem Kerl zumindest traute er definitiv nicht . »Was gibt’s, Barbas?«, grollte er, ohne sich die Mühe zu machen, sich umzudrehen oder auch nur langsamer zu werden.
»Wir kommen mit einer Botschaft von Seiner Exzellenz«, sagte Barbas. Das leise Geräusch hastiger Schritte war zu vernehmen, und Barbas und noch ein anderer von Qazadis Wächtern – Narkan, wie Sheqoa misstrauisch feststellte – tauchten links und rechts von ihm auf. »Seine Exzellenz erbittet das Vergnügen Ihrer Gegenwart.«
»Dann wird Seine Exzellenz warten müssen«, erklärte Sheqoa ihm knapp. »Im Moment sehen wir uns nämlich mit einer potenziellen Krise konfrontiert.«
»Mit einer Krise für Master Villachor und Marmorwald?«, fragte Barbas unverblümt. »Oder mit einer Krise für Master Lapis Sheqoa?«
Sheqoa schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, was das heißen soll.«
»Dann sollte ich mich vielleicht klarer ausdrücken«, sagte Barbas. »Die Frau, die Sie zu uns geschickt haben, hat Seiner Exzellenz gegenüber einige höchst faszinierende Aussagen gemacht. Eine dieser Aussagen war des Inhalts, dass sie Ihren Umhängeschlüssel mindestens eine Stunde lang nicht gesehen habe, bevor Master Villachor schließlich sein Fehlen bemerkte.«
Eine Woge der Verachtung überspülte Sheqoas Zorn. »Und ihr habt ihr geglaubt? Sie ist eine verkriffte Diebin, und ihr habt ihr tatsächlich geglaubt ?«
»Ja, in dieser Hinsicht schon«, sagte Barbas. »Wir haben sie gründlich untersucht und nichts gefunden. Keine Spur von Markierungsfarbe, keine falschen Fingerkuppen – nicht einmal Hinweise darauf, dass sie welche getragen haben könnte –, keinerlei Waffen, Werkzeuge oder irgendetwas Illegales. Soweit wir das sagen können, ist sie tatsächlich nichts anderes als die einfältige Opportunistin, die von allen gemocht werden will, als die sie rüberkommt.«
»Dann grabt tiefer«, knurrte Sheqoa. »Sie ist eine Diebin. Das weiß ich.«
»Und Seine Exzellenz wäre erfreut, wenn Sie ihm dies beweisen würden«, erklärte Barbas. »Das sollte nur wenige Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen.«
»Das denke ich nicht«, sagte Sheqoa und blieb abrupt stehen.
Barbas und Narkan wurden davon vollkommen überrascht. Beide machten noch einen Schritt, bevor sie reagieren konnten. Sie hielten inne, drehten sich um, um sich Sheqoa zuzuwenden – und erstarrten beim Anblick seines gezückten Blasters.
»Ich werde euch verraten, was jetzt passieren wird«, brach Sheqoa das angespannte Schweigen. »Ich gehe zum Tresorraum, um mich davon zu überzeugen, dass der Safe und sein Inhalt sicher sind. Und wenn Master Villachor anschließend das Gefühl hat, meine Dienste für die paar Minuten entbehren zu können, die Sie erwähnten, bin ich gerne bereit, alle Fragen zu beantworten, die Seine Exzellenz an mich hat.« Er hob den Lauf seines Blasters ein paar Zentimeter. »Ihr könnt mich entweder begleiten, zu Seiner Exzellenz zurückkehren, um auf mich zu warten, oder jetzt und hier sterben. Ihr habt die Wahl.«
»Das würden Sie nicht wagen«, sagte Barbas düster.
»Wir haben momentan zwei entflohene Gefangene und möglicherweise noch einen weiteren Eindringling innerhalb dieser Mauern«, erinnerte Sheqoa ihn. »Einer von denen könnte ohne Weiteres an einen Blaster gelangt sein.«
Barbas’ Lippen verzogen sich zu einem dünnen Lächeln. »Also gut«, sagte er. »Wir nehmen Ihre freundliche Einladung an. Immerhin gehört das Wertvollste in diesem Safe Seiner Exzellenz, deshalb ist es nur sinnvoll, wenn wir dabei helfen, ihn zu sichern.« Er wies den Gang hinunter. »Nach Ihnen.«
Sheqoa schob sich an ihnen vorbei und steckte seinen Blaster im Gehen wieder ins Halfter. Barbas konnte so viel lächeln, wie er lustig war, aber Sheqoa wusste, dass der andere diese Sache nicht vergessen würde. Doch das war in Ordnung – Sheqoa nämlich ebenso wenig.
Aziels Landgleiter zu knacken, war nicht annähernd so einfach gewesen, wie Dozer es dargestellt hatte. Doch er war der Beste, er war entschlossen, und die Schwarze Sonne sollte ihre Credits tatsächlich dringend in bessere Sicherheitssysteme investieren. Trotzdem konnte er
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