Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
Links von ihnen kauerten Lando und Chewbacca hinter einem schwebenden Luftgleiter, ihre Augen und Blaster auf das andere Ende des Gangs gerichtet. Sie dirigierte Tavia in diese Richtung. Als sie sich von der Zimmerflucht entfernten, hielt sie kurz inne, um einen letzten Blick auf Qazadi zu werfen und sich zu fragen, wie es jemals möglich gewesen war, ihren Verstand so zu vernebeln, dass sie tatsächlich geglaubt hatte, er sei gut, gütig und liebevoll – und weil sie in diese Richtung schaute, sah sie Eanjer jetzt über der Leiche des Falleen stehen. Sie konnte sich dessen zwar nicht ganz sicher sein – nicht mit dem einen flüchtigen Blick, der ihr zuteilwurde –, dennoch hatte sie den Eindruck, als würde Eanjer Holoaufnahmen des Toten machen …
Es war eine Szene wie aus einem irrwitzigen Holodrama, dachte Dayja benommen, als er die Szene verfolgte, die sich vor ihm abspielte: Eine Gestalt in einer Rüstung schwang eine knisternde Neuronenpeitsche über den letzten Nachzüglern der abendlichen Besucherschar, um sie aus dem Weg einer riesigen Kugel zu scheuchen, die unaufhaltsam über das Marmorwald-Gelände rollte. Er hatte erwartet, dass Eanjers Team den Inhalt von Villachors Safe stehlen würde. Nicht einmal im Traum wäre ihm der Gedanke gekommen, dass sie versuchen könnten, den ganzen Tresor zu klauen. Auch hätte er sich niemals träumen lassen, dass er einen halben Kilometer vom eigentlichen Geschehen entfernt auf dem Dach der Villa festsitzen würde, während der Diebstahl über die Bühne ging.
So viel dazu, sich ins Haus zu schleichen und sich die Erpressungsdateien zu schnappen, bevor die Diebe abhauen konnten. Doch noch war es nicht vorbei. Eanjer hatte ihm die Daten versprochen, und Eanjer war mit Sicherheit noch vor Ort. Irgendwo.
Der Tresor wurde größtenteils unsichtbar, als er aus der Reichweite der Villenbeleuchtung und des glühenden, knisternden Spießringzauns herausrollte. Allerdings schaffte der unverwechselbare, blauweiße Schein der Neuronenpeitsche hier leidliche Abhilfe, und hin und wieder konnte man auch die Sphäre selbst im kurzen Aufflackern des Feuerwerks ausmachen.
Dayja nahm sein Elektrofernglas zur Hand und suchte das Gelände methodisch ab. Falls Eanjer dort draußen war, würde er ihn finden.
Nicht zum ersten Mal ging Han durch den Kopf, dass das Ganze wie etwas aus einem verrückten Holodrama wirkte. Eigentlich hatte er erwartet, dass der Tresor in einer hübschen, geraden Linie herausrollen würde. Doch das tat er nicht. Hin und wieder verkantete sich das geöffnete Segment der Sphäre am Boden, was mitunter dazu führte, dass der Vorwärtsdrall der Kugel nur ein wenig gebremst wurde, während sie bei anderen Gelegenheiten jedoch drastisch die Richtung änderte. Han musste die Rückansicht des Helmdisplays sorgsam im Auge behalten, um zu verhindern, dass er das Ding vollends aus dem Blick verlor, während er die ganze Zeit über weiterhin den Berserkerdroiden spielte, um die Leute dazu zu bewegen, sich vor der heranrollenden Gefahr in Sicherheit zu bringen.
Ein paarmal glaubte Han, einige von Villachors Sicherheitsleuten zu entdecken, doch falls es tatsächlich welche waren, verfolgten sie das Geschehen genauso ungläubig gaffend wie die Besucher auch. Keiner von ihnen machte irgendwelche Anstalten, ihn aufzuhalten. Auf halbem Wege über das Grundstück krachte das herabbaumelnde Segment schließlich hart genug auf die Erde, dass es abbrach. Anschließend war der Weg, den die Sphäre nahm, wesentlich vorhersehbarer.
Einige unschöne Momente lang glaubte Han, seine frühere Sorge, dass die Sphäre durch die Außenmauer krachen und in die Stadt hinausrollen könnte, würde sich bewahrheiten. Doch ausnahmsweise kam es diesmal nicht zum Schlimmsten. Die Kugel wurde langsamer und kam schließlich etwa fünfzig Meter von der Mauer entfernt zum Stillstand.
Han deaktivierte die Peitsche und lief zu dem Tresor hinüber. Er nahm gerade durch den Zugangstunnel den Hijarnasteinschrank im Innern der Sphäre in Augenschein, als die Tür des inneren Safes aufschwang und Zerba und Kell auf wackligen Beinen herausgekrabbelt kamen. »Geht’s euch gut?«, fragte Han.
»Absolut fabelhaft«, entgegnete Kell. Er klang und wirkte dabei recht benommen. »Erinnere mich daran, so was niemals wieder zu machen.«
»Immer noch besser, als zu laufen«, meinte Zerba. »Besonders, wenn Leute auf einen schießen.«
»Zumindest, solange die Tür am Ende nicht unten ist«, sagte Han, als
Weitere Kostenlose Bücher