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Star Wars™ Glücksritter (German Edition)

Star Wars™ Glücksritter (German Edition)

Titel: Star Wars™ Glücksritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Tavia und bemerkte dabei die Verkniffenheit rings um ihren Mund. »Und außerdem hat sie festgestellt, dass sie Spaß daran hat?«
    Tavia senkte den Blick. »Warum sollte sie keinen Spaß daran haben?«, fragte sie. »Jeder macht doch gern das, worin er besonders gut ist.« Sie schenkte Winter ein müdes Lächeln. »Ich bin sicher, das gilt auch für dich.«
    »Ich schätze, schon«, entgegnete Winter und schaute wieder zum Fenster hinüber. Schemenhaft konnte sie eine Bewegung erkennen: Bink war ihrem Ziel um einen Baum näher gekommen.
    Ja, Winter mochte ihren Job – zumindest früher einmal. Aber es gab das Vergnügen, und es gab die Leidenschaft, und es gab die Pflicht. Im Augenblick war die Pflicht jedoch alles, was Winter noch geblieben war. Die Pflicht und ein siedender Hass, den sie nicht empfinden wollte, nicht zuletzt, weil sie sich derlei Gefühle überhaupt nicht leisten konnte. Alderaan. Ihre Heimat, ihre Freunde, ein Leben voller Erinnerungen. Alle und alles von einst – vergangen.
    Ein roter Schleier huschte durch Winters Blickfeld, voll von den flüchtigen Impressionen Tausender Gesichter, die sie nicht vergessen konnte, und einer Million Erinnerungen, die bis in alle Ewigkeit von Feuer und Blut besudelt waren. Winters vollkommenes Gedächtnis, ihre Fähigkeit, sich Ladeverzeichnisse mit einem einzigen Blick einzuprägen und problemlos die komplexesten Baupläne oder Transferoperationen wiederzugeben, hatte Prinzessin Leia und die übrigen Anführer der Rebellenallianz stets mit Bewunderung erfüllt. Keiner von ihnen hatte den schrecklichen Nachteil realisiert, den es mit sich brachte, wenn man nicht imstande war, irgendetwas zu vergessen.
    Vor langer Zeit hatte Winter gelegentlich versucht, einigen der Leute, mit denen sie zu tun hatte, begreiflich zu machen, wie es wirklich war, mit ihrer Gabe zu leben. Doch dieses sinnlose Unterfangen hatte sie längst aufgegeben. Die einzige Ausnahme von dieser Regel war Leia. Die Prinzessin besaß selbst genug beunruhigende Erinnerungen, dass sie möglicherweise tatsächlich verstand, welche Bürde Winter trug, und sie akzeptierte – zumindest, falls sie noch lebte.
    Weitere Eindrücke flackerten in Winters unlöschbarem Gedächtnis auf, Bilder und Ereignisse von all den Malen, bei denen sie und Leia miteinander gespielt, gearbeitet oder Ärger mit Leias Vater Bail bekommen hatten, während sie zusammen aufwuchsen. War Leia auf Alderaan gewesen, als dieses wahnsinnige Monster Tarkin den Planeten vernichtet hatte? Das war die entscheidende, schreckliche Frage. Sie wusste, dass Leia sich etwa zu dieser Zeit in der Gegend aufgehalten hatte, aber vielleicht war sie ja auf irgendeine andere Mission geschickt worden, bevor ihre Welt zerstört wurde. So oder so, Winter wollte unbedingt die Wahrheit wissen, damit sie entweder Erleichterung erfuhr oder Leias Antlitz der Sammlung blutgetränkter Bilder in ihrem Kopf hinzufügen konnte. Ungewissheit war für sie das Schlimmste, ein Feind, der Konzentration, Kraft und Entschlossenheit kostete.
    Doch leider hatte Winter keine Möglichkeit, die Wahrheit in Erfahrung zu bringen. Alles, was sie wusste, war, dass Alderaan vernichtet worden war, dass das Gerücht ging, der Todesstern sei zerstört worden, und dass weder die Imperialen noch die Allianz bislang so recht wussten, wie sie auf die in beiderlei Hinsicht unerwartete Situation reagieren sollten.
    Doch wer umgekommen war und wer überlebt hatte, vermochte Winter nicht zu sagen. Die Leute, mit denen sie bei der Beschaffungsdivision zusammengearbeitet hatte, waren absichtlich von der Kommandostruktur der Allianz und sämtlichen Kommunikationsverbindungen isoliert worden. Bis das Imperiale Zentrum eine Art offizieller Verlautbarung herausgab oder sie die gewünschten Informationen über die weniger offiziellen, aber für gewöhnlich zutreffenderen Kanäle des Hauptquartiers der Allianz erhielt, konnte Winter nichts weiter tun, als sich zu sorgen, zu hoffen und zu beten – und weiterhin den Job zu erledigen, den sie übernommen hatte. Fürs Erste bedeutete das, ihre Tarnung als Schmuggelhelferin aufrechtzuerhalten und zu tun, was immer Mazzic von ihr verlangte, selbst wenn die entsprechende Aufgabe nicht das Geringste damit zu tun hatte, das Imperium zu stürzen, das sie so zu verachten gelernt hatte.
    Als Rachele schließlich meldete, dass der aus drei Landgleitern bestehende Konvoi Gut Marmorwald wieder verlassen hatte, hatte Bink die hintere Ecke des Parks erreicht.

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