Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
Teil.« Sie ließ den erhobenen Finger sinken, um über die Schulter zum Fenster hinaus zu deuten. »Direkt in der Mitte dieses Zimmers da drüben befindet sich ein Jaervin-Daklow-Tresor. Vermutlich haben sie ihn selbst mitgebracht – er scheint neu zu sein. Diese Dinger sind groß, schwer und nahezu unmöglich aufzubrechen. Außerdem verfügen sie über einen Touchpad-Codierer, der praktisch nicht zu hacken ist.«
»Es sei denn?«, forschte Han.
»Es sei denn, man kann das Touchpad sehen, wenn der Code eingegeben wird«, sagte Bink, der ein schelmisches Lächeln an den Lippen zupfte. »Unsere Freunde da drüben waren clever genug, den Tresor so zu platzieren, dass er vom Fenster wegweist, damit sie niemand von, ähm, sagen wir mal, hier aus beobachten kann.« Sie tippte sich mit einem Finger gegen die Stirn. »Allerdings waren sie nicht clever genug, um zu erkennen, dass die Innenwand des Zimmers weniger als drei Meter vom Tresor weg ist. Und besagte Wand ist unlängst mit glänzend weißer Farbe frisch gestrichen worden.«
Einen Moment lang blieb es still im Raum. »Das ist doch ein Scherz«, sagte Zerba dann.
Bink zuckte die Schultern. »Du kannst Stöckchen in Schmetterlinge verwandeln und deine Klamotten schneller wechseln, als die Leute blinzeln können«, erinnerte sie ihn. »Angeblich können Jedi kraft ihrer Gedanken Felsbrocken bewegen und einen dazu bringen, den eigenen Namen zu vergessen. Wir haben alle unsere besonderen Fähigkeiten. Dies ist meine.«
»Die einzelnen Felder auf dem Touchpad werden nicht identisch vom Licht erhellt«, erklärte Tavia. »Es gibt Unterschiede bei den Emittern, außerdem Staubpartikel und Fingerfett, was die Farbe und optische Textur alles ein bisschen verändert. Wenn eine der Tasten gedrückt wird, wird dieses Licht durch etwaige Rückstände blockiert, und das Muster an der Wand dahinter verändert sich.«
»Was braucht ihr, damit ihr das hinkriegt?«, fragte Solo.
»Ich muss am Fenster sein, wenn sie anfangen, den Code einzugeben«, sagte Bink. »Alles, was wir dann noch tun müssen, ist, die Reflektionen zu analysieren.«
»Und die Schatten«, ergänzte Tavia. »Wenn wir rauskriegen können, ob derjenige, der den Code eintippt, Links- oder Rechtshänder ist – und für gewöhnlich gelingt uns das –, kann man außerdem die Art und Weise deuten, wie sich die Schatten ändern, wenn er bestimmte Tasten drückt.«
Bink verdrehte die Augen. »Tavia, du sollst den Leuten doch nicht verraten, wie der Trick funktioniert«, sagte sie mit gespielter Strenge. »Dann verlieren sie doch allen Respekt vor uns, wenn sie wissen, wie einfach das ist.«
»Ja, absolut «, sagte Solo trocken. »Wann seid ihr so weit?«
Bink sah Tavia an. »In zwei Stunden?«
Ihre Schwester wirkte zwar nicht sonderlich erfreut, nickte jedoch knapp. »In zwei Stunden«, bestätigte Bink und wandte sich wieder an Solo. »Falls Villachor heute wieder einen spätabendlichen Gast erwartet und unsere Freunde von drüben ebenfalls eingeladen sind, kann ich beim Fenster sein, wenn sie zurückkommen. Anschließend bräuchte ich schätzungsweise eine halbe Stunde, um reinzukommen, den Tresor zu knacken und zu sehen, ob etwas darin ist, das uns verrät, wer diese Typen sind und was sie mit Villachor zu schaffen haben – und dann noch mal zehn Minuten, um wieder zu verschwinden.«
»Was, wenn Villachor heute Nacht niemanden mehr empfängt?«, fragte Zerba. »Wenn er seinem bisherigen Zeitplan treu bleibt, ist das nächste Treffen erst morgen früh.«
Bink zuckte die Schultern. »Dann machen wir es eben morgen früh.«
»Am helllichten Tag?«
»Das ist kein Problem«, versicherte Bink ihm. »Das Blattwerk da draußen ist dicht genug, um mich vor den Blicken der meisten Leute zu verbergen.«
»Ich mache mir auch eher Sorgen um die Leute, die nicht zu den meisten gehören«, murmelte Zerba.
»Falls es sich nicht umgehen lässt, könnte ich uns vielleicht eine weitere Nacht lang hier einquartieren«, sagte Rachele zweifelnd. »Das wird allerdings knifflig.«
»Wartet mal«, sagte Lando, der sich ruckartig aufrichtete, die Augen aufs Fenster gerichtet. »Sieht aus, als würden sie aufbrechen.«
Bink drehte sich um und reckte den Hals. Das Licht im Zimmer war an, und die Schatten an der Rückwand bewegten sich genug, um zu zeigen, dass jemand dort drüben gerade den Tresor öffnete. Sie hob das Elektrofernglas an die Augen und konzentrierte sich auf den Schatten. Ja, entschied sie, es würde
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