Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer
ihm den Weg freihalten und sämtliche Ablenkungen ausschalten.
»Werdet Ihr dort, wo Ihr hinreist, HNE empfangen, oder wollt Ihr, dass ich Euch bei Eurer Rückkehr auf den neuesten Stand bringe?«
»Ich will nicht kontaktiert werden«, sagte er. »Falls irgendetwas Wichtiges geschieht, werde ich davon erfahren. Behalte einfach den Laden im Auge.« Die Türhälften schlossen sich hinter ihm.
Lumiya marschierte ins Schlafzimmer, um zu sehen, ob er das Päckchen zurückgelassen hatte, das er unter dem Arm geklemmt gehabt hatte. Auf dem Bett lag nichts, und als sie innehielt, um die leisen Strömungen zu erspüren, die ihr zeigten, wo möglicherweise Dinge versteckt worden waren, ertastete sie nur Hinweise darauf, dass Gegenstände mitgenommen worden waren: bloß eine Garnitur Kleidung und die kleinen Notwendigkeiten. die ein Mann braucht. Jacen fand offenbar Gefallen an schlichter antiseptischer Seife, eine Entdeckung, die sie sowohl rührend als auch komisch fand. Jacen schien mehr und mehr auch dem Alltäglichsten zu entsagen. Diese widerliche Jedi-Angewohnheit konnte er ruhig ablegen. Sie würde ihm dabei helfen müssen, ein bisschen besser zu sich selbst zu sein, sobald eisernen Wandel vollzogen hatte.
Das Apartment wirkte noch nüchterner als vor einigen Monaten. Jedes Mal, wenn sie herkam, fand sie weniger Komfort und weniger Persönliches vor. Mittlerweile gab es nirgends mehr Holobilder von Familie und Freunden. Er hatte sie nicht einmal in eine Schublade gestopft, um ihren anklagenden Blicken zu entgehen, die wissen wollten, was mit dem guten, alten Jacen geschehen war.
Doch unterm Strich war das kein schlechtes Zeichen. Vielleicht spülte er den alten Jacen fort und bereitete sich auf den neuen vor. zu dem er werden würde. Und wenn er das tun musste, indem er sich in Sackleinen kleidete und sich die Zähne mit Salz putzte, war das in Ordnung. Sie schaltete die Lichter aus, überprüfte, dass das Apartment gesichert war, und bahnte sich ihren Weg aus dem Wohngebäude hinaus auf die Bürgersteige von Coruscant.
Sie schlüpfte durch die finstere Seitengasse und in das stillgelegte Lagerhaus, wo sie die Sith-Meditationssphäre versteckt hatte. Ben Skywalker war hin und wieder doch von Nutzen. Aber auch Insekten spielten in der Ökologie eine wichtige Rolle.
Lumiya wäre vielleicht nicht in der Lage gewesen, Jacen aufzuspüren, wenn er aus der Macht verschwand, doch die uralte rote Kugel war dazu irgendwie imstande. Lumiya konnte ihre Neugierde und sogar ein bisschen Aufregung spüren. Das Schilf wollte wieder nützlich sein, wollte dienen. Es fuhr seine Einstiegsrampe aus, ohne auch nur dazu aufgefordert worden zu sein.
Folge Jacen Solo, dachte sie und stellte ihn sich vor, damit die Sphäre nicht irrtümlich Ben anpeilte; sie schien nämlich von dem Jungen fasziniert zu sein. Folge dem künftigen Sith-Lord. Er würde sein Ziel erreichen.
BEVIIN-VASUR-FARM, MANDALORE
Die harte rote Erde war so festgebacken wie Töpferlehm und zerbarst beim ersten Stich seiner Vibroschaufel. Fett betrachtete das nackte weiße Muster der Knochen darunter, hervorgehoben von der schroffen Sonne.
»Warum hast du mich hier zurückgelassen, Sohn?«, fragte Jango Fett. Wo war er? Da war kein Gesicht, überhaupt keins. Aber die Stimme war genau hier. »Ich habe auf dich gewartet.«
»Wo bist du, Dad? Ich kann dich nicht finden.«
»Ich habe auf dich gewartet...«
»Wo bist du?« Fett rief nach seinem Vater, doch seine Stimme war die eines Kindes, und die Hände, die er die Schaufel umklammern sah, waren die eines alten Mannes, geädert und fleckig. Panik und Verzweiflung raubten ihm fast den Atem. »Dad, ich kann dich nicht sehen.« Er wuchtete die harte Erde beiseite, und die groben Körnchen rammten sich schmerzhaft unter seine Fingernägel. Er grub schluchzend weiter. »Wo bist du?«
Schlagartig war Fett wach. Sein Herz hämmerte, Schweiß kribbelte auf seinem Rücken, und er schaute auf die Uhr an der gegenüber-liegenden Wand. In den Wochen, seit er die sterblichen Überreste seines Vaters nach Mandalore zurückgebracht hatte, hatte er immer wieder diesen Alptraum. Er schwang die Beine aus dem Bett und belastete sie probeweise, wartete darauf, dass der Schmerz an den Gelenken zu nagen begann.
Es war gar nicht so schlimm. Tatsächlich fühlte er sich um den unteren Rücken herum lediglich ein wenig steif, als hätte er tat-sächlich gegraben. Vielleicht lebte er diesen Alptraum im Schlaf aus.
Er wippte ein paar Mal auf
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