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Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer

Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer

Titel: Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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den Fersen, um zu sehen, was geschah. Er hatte keine Schmerzen. Er spürte nicht einmal diese Übelkeit, die ihm so zur Gewohnheit geworden war, dass er vergessen hatte, wie es war, ohne sie aufzuwachen.
    Abgesehen davon, dass er etwas Fieber hatte, fühlte er sich besser als seit Tagen - als seit Monaten, um genau zu sein. Er war lebendig. Dass er übern Berg war, würde er so lange nicht glauben, bis die Nerf-Ärztin mit den Testergebnissen zurückkam, doch er wusste. dass sich etwas Grundlegendes geändert hatte.
    Also hast du mich nicht vergiftet, Jaing.
    Er ging ins Badezimmer, um zu duschen - als könnte man einen Sturzbach kalten Wassers aus einer Zisterne auf dem Dach so nennen - und rasierte sich mit einem uralten einteiligen Rasiermesser, mit dem er sich übers Kinn schabte. Dort, wo die Säure des Sarlacc kein glattes, glänzendes Narbengewebe hinterlassen hatte, wuchsen immer noch Bartstoppeln, die meisten davon inzwischen schneeweiß und daher schwer zu sehen. Er rasierte sich trotzdem zweimal am Tag. Das waren die ungeschützten, nackten Zeiten, in denen er es sich gestattete, an Ailyn und andere schmerzvolle Dinge zu denken, weil er sich dabei selbst in die Augen sehen musste, und er war kein Lügner. Zu lügen war nicht einfach bloß schlecht - es war dämlich. Und sich selbst zu belügen war das Dämlichste überhaupt.
    Da er nicht mehr so sehr mit dem eigenen Tod beschäftigt war, konnte er endlich wieder über den Tod anderer nachdenken. Es gab eine Menge unerledigter Angelegenheiten. Er würde mit Ailyn anfangen.
    Als ich diesen Leichensack geöffnet habe, war sie eine Fremde. Eine Frau in mittleren Jahren. Nicht so schön wie ihre Mutter. Vor ihrer Zeit gealtert, verlebt, tot. Und trotzdem immer noch mein Baby, mein kleines Mädchen. Es kümmert mich nicht, dass du versucht hast, mich zu töten. Es kümmert mich wirklich nicht...
    Zu töten war ein Geschäft. Er genoss es nicht, aber er schreckte auch nicht davor zurück. Die einzige Person, deren Tod er genießen würde, war Jacen Solo.
    Besser, du verrottest, als zu sterben. Ich kann warten. Danke, dass du mich zu überleben angespornt hast.
    Ich bin zurück.
    Fett überprüfte sein Gesicht im Spiegel, um zu sehen, ob er irgendwelche Bartstoppeln übersehen hatte, strich mit den Fingerspitzen darüber, um auf Nummer sicher zu gehen, dann stülpte er sich den Helm über den Kopf. Die Welt wurde wieder scharf und vollends greifbar, mit all den zusätzlichen Sinnen. die in seine Rüstung eingebaut waren. Mit einem Alter, in dem anderen Männern die Sehkraft schwand und ihr Gehör unzuverlässig wurde, konnte Fett durch solide Wände schauen und Dinge belauschen, die Kilometer entfernt stattfanden. Gute Technik war nicht mit Credits aufzu-wiegen. Er krümmte die Finger in seinen Handschuhen und fühlte sich endlich wieder vollständig und gewappnet gegen die Welt.
    Ja, ich bin tatsächlich zurück.
    Er fuhr mit dem Speederbike hinein nach Keldabe und hämmerte gegen die Tür der Tierarztpraxis. Ihr Name stand auf einer Durastahlplatte: HAYCA MEKKFT.
    Ein Mann lehnte sich aus dem offenen Oberfenster und schaute mit verschlafenem Blick auf Fett herab, dann verschwand er wieder. »Herzblatt«, bellte er. »Es ist dein Spezialpatient.«
    Die Tierärztin erschien am Fenster. »Ich nehme an, ich muss heute für dich früh öffnen.«
    »Hat sich noch nie jemand über deinen Namen lustig gemacht?«
    »Nerfs können nicht lesen. Warum sich darüber ärgern?«
    »Hast du meine Testergebnisse?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Der Zellabbau wurde gestoppt. Allerdings sagt der Labortechniker drüben auf Dawn, dass wir mit deinen Genen bloß nichts züchten sollten.« Irgendwie kam er mit ihr leichter zurecht als mit Beluine. »Weißt du, dass diese Nadel, mit der ich dich gepiekt habe, für Banthas bestimmt ist?«
    »Genau so hat's sich angefühlt.«
    »Du bist ein zäher Bursche. Fett. Ich bin froh, dass du nicht tot bist.«
    »Was schulde ich dir?«
    »Eine Decke. Eine hübsche dicke, rote Decke.«
    Fett kehrte zur Slave I zurück und brachte sich nachrichtentechnisch auf den neuesten Stand. Murkhana und Roche strebten auf ein Kräftemessen zu. Das war eine gute Gelegenheit, zu demonstrieren, wozu ein einzelner Bes'uliik in der Lage war, sollten sich die Verpinen auf das Abkommen berufen.
    Fierfek, ich hab's wieder mal geschafft. Ich werde leben.
    Falls nichts anderes schiefging, hatte er weitere dreißig Jahre. vielleicht mehr. Die meisten Leute wären über diese

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