Star Wars- The Old Republic - Revan
geöffneter Handfläche in Richtung des nächsten Gegners. Die Frau flog zurück, als die Macht sie von den Beinen riss und quer durch die Höhle gegen die steinerne Rückwand schleuderte. Sie rutschte auf den Boden, tot.
Die anderen beiden Soldaten hatten ihre Nachtsichtgeräte abgenommen und eröffneten wieder das Feuer. Meetra lenkte die Schüsse mit ihrem Lichtschwert ab. Da sie ihre Aufmerksamkeit auf das Chaos konzentrierten, das die Jedi in ihren Reihen anrichtete, vergaßen die Soldaten T3-M4. Der Droide nutzte die Situation sofort aus und rollte vor, bis er nahe genug war, um einen Flammenstrahl aus der kurzen Mündung zu schießen, die aus der Mitte seines Oberkörpers ragte.
Die Flammen verschlangen den Soldaten vor ihm und seine Sterbensschreie lenkten seine Kameradin für einen Augenblick ab. Meetra stürzte blitzschnell vor und teilte einen brutalen, beidhändigen Hieb aus, der die Panzerplatten der Frau sauber spaltete und sich tief in ihre Brust fraß.
Endlich wandte sich Meetra dem Sith zu. Nun, da sie Gelegenheit hatte, ihn sich aufmerksamer anzusehen, erkannte sie ihn von T3s Holovid wieder. Scheinbar hatte sich Lord Scourge doch noch entschieden zu erscheinen.
Kurioserweise hatte er nichts unternommen, um den Soldaten während des kurzen, brutalen Scharmützels zu helfen. Er hatte aber auch nicht versucht zu fliehen. Tatsächlich schien er sich überhaupt nicht bewegt zu haben, abgesehen davon, dass er sein Lichtschwert gezogen und die blutrote Klinge entzündet hatte. Er hielt die Waffe in Standardabwehrhaltung vor sich und starrte Meetra mit einem Ausdruck völliger Fassungslosigkeit an.
Immer noch auf der Hut vor einer Falle, machte Meetra nur einen einzigen Schritt nach vorn.
„Ihr seid eine Jedi“, sagte er und seine Worte ließen sie wie angewurzelt stehen bleiben. „Er hat die Wahrheit gesagt. Er hat Euch gesehen. Er wusste es.“
Meetra hatte nicht vor, jemanden anzugreifen, der ihr scheinbar nichts tun wollte. Das hätte gegen alles verstoßen, woran sie glaubte. Ihrer Wachsamkeit tat das jedoch keinen Abbruch. „Wovon redet Ihr?“, fragte sie.
„Ihr seid wegen Revan hier“, sagte er voller Erstaunen. „Ihr seid gekommen, um ihn zu retten.“
„Es beeindruckt mich, wie schnell Ihr das herausbekommen habt“, gab Meetra zu.
„Ich habe es nicht herausbekommen“, sagte er. „Revan hat es mir gesagt.“
IN DEM AUGENBLICK, in dem das blau leuchtende Lichtschwert in der Hand der Menschenfrau aufflammte, begriff Scourge, dass sie eine Jedi war, und er konnte sich nur einen einzigen Grund vorstellen, aus dem eine Jedi auf der Suche nach ihm nach Dromund Kaas kommen sollte – sie war hier, um Revan zu retten.
Er war beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit sie Murtog und dessen handverlesenen Trupp auseinandergenommen hatte. Er konnte fühlen, wie sie die Macht kanalisierte, aber es unterschied sich vom dem, was er fühlte, wenn er gegen andere Sith kämpfte.
Sie fürchtete sich nicht davor, ihn zu töten, aber er spürte, dass sie keinen richtigen Genuss daraus zog. Anstatt ihren Zorn und Hass zu nähren, schien sie ihre Gefühle von sich fernzuhalten, damit die Macht sie ungehindert durchströmen konnte.
Ein Teil von ihm wollte sich ins Gefecht stürzen: Gegen eine Jedi zu kämpfen würde seine Fähigkeiten wahrhaft auf die Probe stellen. Er wusste nicht, wer sich als stärker erweisen würde, aber die Herausforderung reizte ihn. Ein anderer Teil von ihm wusste jedoch auch, dass sie etwas repräsentierte, das von sehr viel größerer Bedeutung war als ein würdiger Gegner.
„Was meint Ihr damit, Revan hätte es Euch gesagt?“, fragte sie.
„Als er das letzte Mal mit mir sprach, sagte er etwas, das ich nicht glauben wollte. Ich dachte, er will mich manipulieren. Ich verstand nicht, was er mir zu sagen versuchte.“
Tatsächlich war sich Scourge immer noch nicht sicher, ob er verstand. Nicht gänzlich. Das Auftauchen der Jedi war ein Beweis dafür, dass Revan die Wahrheit gesagt hatte, als er von seiner Machtvision sprach. Er hatte vor Scourge angedeutet, dass seine Freiheit zum Greifen nah war. Er musste eine Vorahnung von ihrem Eintreffen gehabt haben.
Diese Erkenntnis war es, die Scourges Klinge aufgehalten hatte. Er wollte nicht mit ihr kämpfen, solange er nicht sorgfältig alle Implikationen und Alternativen abgewogen hatte.
„Wenn Ihr mit Revan gesprochen habt, dann wisst Ihr, wo er ist“, sagte die Frau. Sie stand immer noch in wehrhafter Kampfhaltung
Weitere Kostenlose Bücher