Star Wars- The Old Republic - Revan
einem Kompromiss. Die Jedi würden sich nicht gegen seine Heirat mit Bastila aussprechen. Offiziell würden beide weiterhin als vollberechtigte Jedi angesehen werden, mit allen dazugehörigen Befugnissen und Privilegien. Als Gegenleistung versprach Revan, seine ketzerischen Lehren nicht unter anderen Mitgliedern des Ordens zu verbreiten.
Bastila wollte die Bedingungen zuerst nicht annehmen, doch Revan überzeugte sie, dass ein ideologischer Krieg mit dem Jedi-Rat nicht zweckdienlich sei. Sie hatten ihren Teil beigesteuert, nun war es für sie an der Zeit, aus der Geschichte zu schwinden und den Rest ihrer Tage in Frieden zu leben – und das hatten sie … bis Revan anfing, diese verdammten Träume zu haben.
Das war der Grund, aus dem er nun hier war. Canderous war draußen bei seinen Leuten und versuchte, eine Verbindung zwischen dem Krieg und dem von der Dunkelheit ewiger Gewitterstürme verschleierten Planeten zu finden. Er war nun schon mehrere Wochen fort und Revan hatte noch nichts von ihm gehört. Aber statt untätig herumzusitzen, hatte er beschlossen, auf eigene Faust etwas nachzuforschen.
Mit weit ausholenden, raschen Schritten bahnte er sich seinen Weg zu dem Turm an der Nordwestecke des Hofes. Hier hatte der Rat des Ersten Wissens seinen Sitz, ein Gremium aus fünf Jedi-Meistern und ihren Untergebenen, deren Fachgebiet die Geschichte und die Überlieferungen des gesamten Ordens umfasste. Außerdem fand sich hier auch das Tempelarchiv – die bei Weitem größte Sammlung von Dokumenten, Datendisks und Holocronen in der Galaxis. Des Öfteren konnte man hören, dass eine Sache, die nicht in den Archivaufzeichnungen auftauchte, auch nicht existierte. Trotz dieser kühnen Behauptung bezweifelte Revan jedoch, auf irgendetwas zu stoßen, was in den Regalen darauf wartete, seine Träume erklären zu können. Eigentlich war er auf der Suche nach etwas anderem gekommen. Jemand anderem. Einem Namen aus seiner Vergangenheit.
Es fehlten immer noch weite Teile seines Gedächtnisses. Um die Lücken zu füllen, musste er mit jemandem Sprechen, der in dieser Zeit bei ihm gewesen war. Jemand, der im Krieg an seiner Seite gedient hatte. Im Feldzug gegen die Mandalorianer war Malak seine rechte Hand gewesen. Doch Malak war tot; in dieser Richtung würde Revan keine Antworten finden. Aber es gab noch eine andere Person – eine mächtige Jedi namens Meetra Surik. Meetra hatte zu den ersten gehört, die sich Revans Sache anschlossen, und hatte sich alsbald als brillante Taktikerin und Heerführerin erwiesen.
Als er ihr Potenzial erkannte, hatte Revan sie in den Generalsrang befördert und ihr die Kontrolle über knapp die Hälfte der Republik- und Jedi-Streitkräfte unter seinem Kommando übertragen. Meetra hatte eine entscheidende Rolle im Sieg über die Mandalorianer gespielt und ihnen während der Schlacht von Malachor V einen vernichtenden Schlag zugefügt … wenn auch zu einem schier unfassbaren Preis. Nur kurz zögerte er vor der Tür, die in den Turm führte, und wappnete sich für das, was er vielleicht vorfinden würde. Dann betrat er das Gebäude und stieg die lange Wendeltreppe hinauf, die in den ersten Stock des Archivs führte.
Revan hatte Mandalore kurz nach Meetras Sieg bei Malachor V bezwungen und damit praktisch den Krieg beendet. Dann hatten er und Malak sich in die Unbekannten Regionen aufgemacht, während Meetra zurückkehrte, um sich dem Urteil des Jedi-Rates zu stellen. Seitdem hatte sie nicht mehr mit Revan gesprochen. Er wusste nicht einmal, wo sie steckte.
Ein paar Einzelheiten der Geschehnisse waren ihm bekannt. Der Jedi-Rat hatte sie bei ihrer Rückkehr zur Verräterin erklärt, weil sie sich Revan angeschlossen hatte. Sie enthoben sie ihres Ranges, schlossen sie aus dem Orden aus und ächteten sie als „die Verbannte“. Den Gerüchten zufolge hatte sie den republikanischen Raum verlassen und war einfach verschwunden. Dennoch hatte Revan das Gefühl, dass noch mehr hinter der Geschichte steckte.
Meetra hatte im Anschluss an Malaks Niederlage nicht versucht, Revan zu kontaktieren. Selbst wenn sie den republikanischen Raum verlassen hatte, hätte sie inzwischen mit Sicherheit von Revans Erlösung gehört. Es beunruhigte ihn, keinerlei Nachricht von ihr bekommen zu haben.
Einmal hatte er versucht, durch die Macht zu ihr vorzudringen. Seite an Seite mit jemandem zu kämpfen, führte zu einer ganz speziellen Beziehung. Selbst über die Weiten der Galaxis hinweg, hätte er in der Lage sein
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