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Star Wars- The Old Republic - Revan

Star Wars- The Old Republic - Revan

Titel: Star Wars- The Old Republic - Revan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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jüngsten Taten würden die Sünden ihrer Vergangenheit nicht wiedergutmachen.
    Nun saß diese Frau – eine Heldin für manche, doch für so viele andere eine Verbrecherin – im Wohnzimmer von Bastilas Apartment und wartete geduldig darauf, dass sie damit fertig wäre, ihren Sohn zu Bett zu bringen.
    „Er schläft“, sagte Bastila mit leiser Stimme, als sie zurückkam.
    „Er ist wunderschön“, erwiderte Meetra und fügte hinzu: „Er sieht aus wie sein Vater.“
    Bastila bedachte das Kompliment mit einem Nicken. Sie wurde nicht richtig schlau aus der Frau vor ihr. Meetra hatte kurze braune Haare, blasse weiße Haut und durchdringende blaue Augen. Sie war größer als Bastila und fast zehn Jahre älter, doch nach empirischen Maßstäben hätte man sie als schön angesehen. Sie besaß Präsenz und Selbstvertrauen, verbunden mit einer beneidenswerten, natürlichen Anmut. Sie trug das schlichte Gewand einer Jedi-Meisterin, aber irgendwie gelang es ihr, selbst diese eintönige, braune Kleidung stilvoll aussehen zu lassen.
    Auch wenn es töricht war, konnte sich Bastila einen Anflug von Eifersucht nicht verkneifen. Meetra hatte Revan schon lange vor Bastila gekannt. Sie war seinem Ruf gefolgt, gegen die Mandalorianer in den Krieg zu ziehen, und war dadurch zu einer vertrauten Beraterin und engen Freundin für ihn geworden. Bastila wusste, dass ein besonderes Band zwischen ihnen bestand, jedoch ein anderes als zwischen Padawan und Meister. Am schlimmsten wog, dass Meetra ein wesentlicher Teil von Revans entschwundener Vergangenheit war – eine Vergangenheit, die er sich gezwungen sah wiederzufinden, auch wenn das bedeutete, seine schwangere Frau zurückzulassen.
    Es gibt keine Gefühle, es gibt Frieden , dachte sie. Die vertrauten Worte des Jedi-Mantras ließen sich leicht aufsagen, waren aber deutlich schwerer zu befolgen.
    „Ihr sagtet, wir müssten reden“, stellte Bastila fest.
    „Ich war mir nicht sicher, ob wir kommen sollten“, gab Meetra zu. „Ich verstehe, dass es Euch schwerfallen könnte, aber Tee-Drei bestand darauf.“ Sie streckte die Hand aus und tätschelte dem kleinen Astromech an ihrer Seite den Kopf.
    Als Bastila T3-M4 das letzte Mal gesehen hatte, bestieg er zusammen mit Revan und Canderous die Ebon Hawk . Ihr Ehemann war immer noch verschollen, aber der Droide war zurückgekehrt. Offensichtlich hatte er sich an Meetra gehängt und folgte ihr jetzt bei Fuß wie einst Revan … ein weiteres kleines Detail, das Bastilas Eifersucht nährte.
    „So sehr ich mich auch bemüht habe, ich konnte ihn nicht dazu bewegen, mir etwas zu verraten“, fügte Meetra hinzu.
    Bastila lächelte zaghaft. „Ich habe ihm in der Nacht, bevor er mit Revan aufbrach, besondere Anweisungen gegeben. Ich sagte Tee-Drei, falls sie jemals getrennt werden sollten, müsse er mich aufsuchen. Ich programmierte ihn darauf, niemandem etwas zu verraten, bevor ich es nicht zuerst gehört hätte.“
    Meetra nickte. „Ein weiser Zug. Wir haben beide genügend Verrat erlebt, um zu wissen, dass man sich niemals sicher sein kann, wem man trauen darf.“
    „Ich hätte nie gedacht, dass ich untergetaucht sein würde, wenn er zurückkommt“, fuhr Bastila fort. „Das tut mir leid, Tee-Drei. Hätte ich gewusst, dass du zurück bist, hätte ich versucht, dich zu kontaktieren.“
    Piepend akzeptierte der Droide ihre Entschuldigung.
    „Zum Glück hat er mich gefunden“, sagte Meetra. „Ich nehme an, er sah angesichts meiner gemeinsamen Geschichte mit Revan in mir die zweitbeste Option.“
    Bastila biss sich auf die Lippe, um nichts dazu zu sagen. Sie wusste, dass die Abneigung, die sie verspürte, weder gerechtfertigt noch fair war, aber selbst ihre Jedi-Ausbildung konnte ihre Emotionen nicht unterdrücken.
    „Aber vielleicht wusste er auch einfach nur, dass ich seine Hilfe brauchen würde“, fügte Meetra rasch hinzu, als ihr bewusst wurde, dass sie ihre Gastgeberin wohl irgendwie gekränkt hatte.
    „Der kleine Bursche hat ein Talent dafür, sich mit galaktischen Rettern zusammenzutun“, meinte Bastila und versuchte, ihren Tonfall neutral zu halten.
    Der Droide piepte heftig erregt.
    „Tut mir leid“, sagte Bastila. „Du hast recht. Du hast bisher sehr viel Geduld gezeigt. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich bereit dazu bin, mir anzuhören, was du zu erzählen hast.“
    Sie fragte sich oft, ob Revan noch lebte. Sie hatte sich immer vorgestellt, aufgrund ihrer Liebe würde sie ihn selbst über die Weite einer ganzen Galaxis

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