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Star Wars- The Old Republic - Revan

Star Wars- The Old Republic - Revan

Titel: Star Wars- The Old Republic - Revan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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versicherte ihm der Mann.
    „Mag sein“, räumte Revan ein. „Aber leicht werde ich es Euch nicht machen.“
     
    NACH VIERSTÜNDIGER BEFRAGUNG des Gefangenen wies Nyriss Scourge an, eine Pause zu machen. Sie ließen ihn an den Stuhl gebunden in der Zelle und sagten kein Wort, bis sie draußen auf dem Korridor standen und sich die Zellentür hinter ihnen geschlossen hatte.
    „Wie lange wird es noch dauern ihn kleinzukriegen?“, fragte Nyriss.
    Scourge dachte sorgfältig über die Frage nach, bevor er antwortete. Am Anfang seiner Ausbildung hatte er ein Talent für Folter und Verhöre an den Tag gelegt, Fertigkeiten, welche die Ausbilder später an der Akademie förderten. Er war ein Experte auf dem Gebiet und wusste, dass es um sehr viel mehr als nur das Zufügen von Schmerzen ging, wenn man Informationen aus einer unwilligen Quelle pressen wollte.
    Mit genügend Züchtigung ließ sich jeder zum Sprechen bringen, aber das meiste von dem, was sie dann sagten, bestand nur aus verzweifelt dahingestammelten Lügen, Ausflüchten und Halbwahrheiten. Ohne eine Methode, um ihre Richtigkeit zu überprüfen, waren Informationen, die per Folter gewonnen wurden, meist unverlässlich oder sogar völlig wertlos.
    Ein effektives Verhör war eine Kunst und Scourge besaß die angeborene Fähigkeit, Fakten von Fiktion trennen zu können. Er wusste, welche Fragen er in welcher Reihenfolge zu stellen hatte. Er verstand, wann man die Zügel anspannen und wann man wieder nachgeben musste. Er wusste, wie die Androhung von Schmerzen und die Belohnung durch Gnade einzusetzen waren, um seine Opfer zu kontrollieren.
    Seine hochentwickelten Techniken, verbunden mit seiner Fähigkeit, sich der Dunklen Seite zu bedienen, ermöglichten es ihm, ihre schwachen Geister rasch zu dominieren. Starrsinnige Subjekte stellten eher eine Herausforderung dar, aber am Ende gelangte er immer zu Resultaten. Bis jetzt.
    Das Verhör des Jedi hatte nur in Sackgassen und zu Frustration geführt. Sein Wille war stark, ebenso wie seine Gewalt über die Macht. Selbst bis an den Rand der Bewusstlosigkeit unter Drogen gestellt, war er fähig, sich ihrer zu bedienen, damit sie ihm half, die Schmerzen und den unermüdlichen Schwall der Fragen zu ertragen. Aber da war noch etwas anderes.
    Nyriss wollte wissen, wie er aus den Kerkern der Zitadelle entkommen war. Sie wollte von seiner Beziehung zum Imperator wissen und weshalb er nach Nathema gekommen war. In all diesen Punkten war Scourge leer ausgegangen. Revan widersetzte sich ihm, wohl wahr, aber zeitweise schien es beinahe, als würde Revan es tatsächlich nicht wissen – als ob die Information aus seinem Gehirn gelöscht worden war.
    „Vielleicht vergeuden wir unsere Zeit“, räumte er schließlich ein. „Seine Schmerzgrenze liegt hoch, aber wir sind bereits an der Grenze dessen, was ein Mensch aushalten kann. Wenn ich noch mehr Druck mache, riskieren wir, ihn zu töten.“ Scourge hatte es schon viele Male erlebt. Ungeschickte oder übereifrige Befrager gingen mit ihren Subjekten leicht zu weit. Für ihn bedeutete so etwas das ultimative Versagen: Aus einer Leiche bekam man keine Antworten heraus.
    Bei problematischen Subjekten brauchte man Geduld. Vielleicht waren einige über mehrere Tage verteilte Sitzungen nötig, um zu etwas Brauchbarem zu gelangen. Aber obwohl er das wusste, hegte Scourge kaum Hoffnung, bei Revan noch Chancen darauf zu haben.
    „Ich könnte ihn über Monate befragen, doch die Information, die Ihr sucht, ist nicht vorhanden.“
    „Wie bedauernswert“, seufzte Nyriss. „Ich hatte gehofft, meine Theorie bestätigen zu können.“
    „Welche Theorie?“
    „Der Imperator besitzt die Fähigkeit, den Verstand derjenigen, die ihm dienen, zu dominieren und zu versklaven“, erklärte sie. „Das ist einer der Gründe, weshalb er schon so lange herrscht. Wen er verwandelt, wird zu einem fanatischen Eiferer, der nur lebt, um zu dienen und nicht mehr fähig ist, ihn zu hintergehen.“ Sie blickte zurück zu der Tür, hinter der sie den Jedi gelassen hatten. „Ich vermute, statt ihn, wie offiziell behauptet, hinzurichten, hat der Imperator Revan in eine Marionette seines Willens verwandelt und in die Republik zurückgeschickt, damit er Informationen sammelt.“
    „Wenn er die Republik fünf Jahre lang ausspioniert hat, muss der Imperator dem Beginn der Invasion näher sein, als wir dachten“, stellte Scourge entsetzt darüber fest, wie dicht ihr wahnsinniger Herrscher davorstand, sie vor den

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