Star Wars- The Old Republic - Revan
hinweg durch die Macht spüren können. Aber als er dann fort war, hatte sie erfahren müssen, dass das nicht stimmte. In manchen Nächten träumte sie von ihm, aber sie war sich dabei niemals sicher, ob das wahrhaftige Visionen waren oder nur Manifestationen der Einsamkeit, die sie verspürte, seit er fort war.
Trotzdem glaubte sie, sie hätte eine Erschütterung der Macht gespürt, wenn er gestorben wäre. Sich daran zu klammern, gab ihr Hoffnung. Nun jedoch könnte sich ihr Glaube als bloße Illusion erweisen, falls T3 ihr von seinem Tod berichtete. Natürlich wollte sie die Wahrheit hören, gleichzeitig wollte sie aber auch noch ein paar Sekunden länger bei ihren Fantastereien bleiben.
„Lasst Euch Zeit“, sagte Meetra. „Ich weiß, es ist schwer. Tee-Drei hat drei Jahre auf diesen Moment gewartet, er hält es sicher auch noch ein bisschen länger aus.“
Ihre Worte sollten Trost spenden, hatten aber den gegenteiligen Effekt. „Vielleicht wäre es leichter, wenn Tee-Drei und ich unter vier Augen sprechen würden“, entgegnete Bastila.
Auf diese Bitte war Meetra eindeutig nicht gefasst gewesen, doch sie fing sich gleich wieder. „Ich verstehe Eure Vorsicht“, sagte sie mitfühlend, „aber Canderous hat mir alles über Revan und seine Suche nach dem sturmumtosten Planeten erzählt.“
Bastila verzog das Gesicht. Sie hatte Gerüchte über einen Mandalorianer gehört, der der Verbannten in ihrem Kampf gegen Darth Traya geholfen hatte.
„Ist es wahr?“, fragte Bastila. „Ist Canderous der neue Mandalore?“
Meetra nickte. „Revan half ihm, die Maske des Mandalore zu finden, bevor er allein weiterzog.“
„Was wisst Ihr noch, von dem ich nichts weiß?“, fragte Bastila und versuchte dabei, die Verbitterung aus ihrer Stimme herauszuhalten.
„Ich würde Euch niemals irgendwelches Wissen über Revan vorenthalten“, versicherte Meetra ihr aufrichtig. „Ihr seid seine Frau. Ihr habt mehr Anspruch auf die Wahrheit als irgendjemand sonst.“
Bastila schluckte schwer und schämte sich auf einmal. „Ihr habt ebenso sehr Anspruch“, sagte sie. „Ihr standet von Anfang an an seiner Seite. Er hatte keinen wahreren Freund. Ganz gleich, was Tee-Drei zu sagen hat, wir sollten es gemeinsam hören.“
Meetra nickte zustimmend, sagte aber nichts.
Bastila atmete tief durch und setzte sich auf den Sessel des Wohnzimmers, der ihren Gästen gegenüber stand, dann faltete sie ihre Hände im Schoß und wappnete sich für das, was sie gleich hören würde.
„Ich bin bereit“, sagte sie.
In einer Abfolge von Pfiffen, Zwitschertönen und Holoaufzeichnungen übermittelte T3 seine Geschichte. Er fing mit Revans Rückkehr nach Rekkiad an Bord der Ebon Hawk an. Er erzählte, wie er und Revan Canderous zurückgelassen hatten, um alleine nach Nathema zu reisen. Er beschrieb den überraschenden Angriff auf die Ebon Hawk und die beinahe tödliche Bruchlandung auf Nathemas Oberfläche. Er erklärte, wie er nach dem bewusstlosen Revan gesehen hatte, um sicherzugehen, dass er noch lebte, und wie er sich hatte verstecken müssen, als jemand anderes das Schiff betrat. Als er die Holoaufzeichnung des rothäutigen Mannes abspielte, der Revan aus dem Schiff getragen hatte, rang Bastila nach Luft.
„Ich schätze, die Sith sind doch nicht so ausgestorben, wie die Jedi dachten“, sagte Meetra.
„Der Orden liegt wieder einmal falsch“, murmelte Bastila. „Welch Überraschung.“
T3 stieß ein tiefes Pfeifen aus, um sich für seine Feigheit zu entschuldigen, aber Bastila schüttelte nur den Kopf.
„Das war nicht feige“, versicherte sie dem Droiden. „Hättest du dich nicht versteckt, hätten sie dich auch gefangen genommen oder zu Schrott verarbeitet.“
Besänftigt fuhr T3 mit seiner Geschichte fort. Er berichtete, wie man Revan an Bord einer wartenden Fähre gebracht hatte und mit ihm davongeflogen war. Ohne seinen Herrn wurde die Rückkehr zu Bastila gemäß ihrer Anweisungen in letzter Minute, bevor sie Coruscant verlassen hatten, zum Hauptziel des Astromech.
Sein erster Schritt bestand darin, die Ebon Hawk wieder flugfähig zu bekommen. Der Droide beschrieb in allen Einzelheiten seine mühseligen Anstrengungen zur Reparatur der Schäden, die der Absturz verursacht hatte. Monatelang streifte er durch die Straßen der verlassenen Stadt und sammelte Schrott, Gerümpel und andere brauchbare und wiederverwertbare Teile.
„Und die ganze Zeit über ist dir niemand begegnet?“, fragte Meetra. „Keine Flüchtlinge?
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