Star Wars- The Old Republic - Revan
zurückzugehen. Das Ereignis, das Nathema allen Lebens beraubt und von der Macht getrennt zurückgelassen hatte, musste demnach vor über tausend Jahren stattgefunden haben.
Es war somit unmöglich zu sagen, ob das Sith-Imperium, wie es von den Aufzeichnungen beschrieben wurde, noch immer existierte. Aber angesichts von T3s Holoaufzeichnung des rothäutigen Wesens, das Revan entführt hatte, hätte Meetra wetten können, das es auf die ein oder andere Weise überdauert hatte.
Revan hatte Bastila zurückgelassen, weil er befürchtet hatte, die größte Bedrohung für das Bestehen der Republik würde irgendwo in den Unbekannten Regionen lauern. Das Wiedererscheinen des Sith-Imperiums kam dafür durchaus infrage.
Die Theorie stand auch im Einklang mit dem, was Canderous ihr erzählt hatte. Der Mandalorianer hatte behauptet, Revan hätte von ihm verlangt, den Ruhm und die Stärke seines Volkes wiederherzustellen, damit sie sich den Sith widersetzen könnten, sollten diese jemals wieder versuchen, die Republik zu überfallen.
Laut den Volkszählungsunterlagen umfasste das Sith-Imperium mehrere Dutzend Planeten. Der Sith, der Revan verschleppt hatte, hätte von jedem dieser Planeten kommen können. Fall es ihr gelang, seine Heimat zu ermitteln, hätte sie damit ihre Suche eingrenzen können.
Bei Gegenprüfung der Namen und galaktischen Koordinaten der aufgelisteten Planeten wurde Meetra jedoch schnell klar, dass sie der Republik bereits alle bekannt waren. Über die vergangenen tausend Jahre hatten die Jedi jeden in den Unterlagen erwähnten Planeten systematisch vom Einfluss der Sith gereinigt: Dies waren die Aufzeichnungen eines Sith-Imperiums, das nicht mehr existierte.
Da sie nicht vorhatte, so schnell aufzugeben, stöberte sie tiefer in den Datensätzen, die sie gewonnen hatten, und ging Aufzeichnungen durch, die sich auf Nathema selbst bezogen. Über mehrere Tage studierte sie die Verzeichnisse, ohne eine Unterbrechung für Mahlzeiten oder Schlaf einzulegen. Alle paar Stunden erholte sie sich mit einer kurzen Meditationspause, in der sie sich in die Macht vertiefte, um ihre Energiereserven und ihr Konzentrationsvermögen aufzufrischen, damit sie mit der Arbeit fortfahren konnte.
Vor ihr lagen zehntausende, von über fünfzig Agenturen zusammengetragene Regierungsdokumente und Berichte, aber Meetra wollte sich von der monumentalen Aufgabe nicht einschüchtern lassen. Sie studierte weiterhin die Verzeichnisse und langsam setzte sich ein Bild zusammen.
Die Bevölkerung Nathemas hatte ihre letzten Tage in einem Zustand der Verzweiflung und Angst verbracht. Sie hatten gewusst, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis die Jedi sie fanden, und der Herrscher von Nathema – ein Sith namens Lord Vitiate – hatte die Furcht seines Volkes ausgenutzt. Die Abschriften von Vitiates öffentlichen Ansprachen waren voll von anschaulichen Warnungen vor dem, was die Jedi tun würden, wenn sie erst einmal eintrafen. Aufzeichnungen bestätigten, dass seine Ansprachen quer durch das ganze Imperium übertragen worden waren und so die Saat der Angst unter den Sith-Planeten gesät hatten.
Vitiate hatte die Leute ganz bewusst und sehr sorgsam in einen Zustand der Panik versetzt, wohl wissend, dass sie jedem, der eine Aussicht auf Hoffnung bot, blind folgen würden. Diese Rolle nahm Vitiate im Handumdrehen ein und er berief alle übrig gebliebenen Dunklen Lords zu einem Ritual bei ihm auf Nathema ein, mit dem er ihnen die Erlösung der Sith versprach.
Während er das tat, ließ Vitiate auch gleichzeitig Spitzenhistoriker und Wissenschaftler daran arbeiten, die Lage eines Planeten namens Dromund Kaas zu bestimmen – dem längst verloren geglaubten Heimatplaneten der ursprünglichen Sith-Spezies.
All dies konnte Meetra nur dank T3s außerordentlichem Talent als Hacker in Erfahrung bringen. Der Astromech hatte nicht nur die ganzen Daten aus den Archiven kopiert und übersetzt, sondern auch Passcodes entschlüsselt, mit denen er geheime Regierungsdateien öffnete, die er dann als vorrangig markierte, um Meetras Nachforschungen zu erleichtern.
Die Gruppe, die Vitiate für die Suche nach Dromund Kaas zusammengestellt hatte, arbeitete unter absoluter Geheimhaltung. Tag und Nacht studierten sie in einem abgesonderten Forschungslabor uralte Sternkarten und Astrogationstabellen. Glücklicherweise hatte es sich bei der Leiterin der Gruppe um eine akribische Dokumentaristin gehandelt, sodass jeder Fortschritt sorgfältig belegt vorlag –
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