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Star Wars- The Old Republic - Revan

Star Wars- The Old Republic - Revan

Titel: Star Wars- The Old Republic - Revan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Verstand und Geist. Revan musste zwangsläufig eine Beziehung zu der einzigen Person, mit der er Kontakt hatte, aufbauen.
    Es war ein langer, schleichender Vorgang und selbst heute beäugten sie sich immer noch mit Argwohn und Missgunst. Letzten Endes brachte Revan jedoch das instinktive Bedürfnis nach Interaktion dazu, sich zu öffnen. Er gab sorgfältig gehütete Antworten auf Scourges Fragen über seinen Glauben und seine Philosophie oder ließ den ein oder anderen Aspekt seines Wissens über die Macht durchblicken.
    Ganz gleich wie lange sie redeten, Revan war stets darauf bedacht, nur sehr wenig zu erzählen, aber über die Jahre hatten sich die winzigen Tropfen der Weisheit in einem umfassenden Sammelbecken angestaut, aus dem Scourge schöpfen konnte. Nyriss mochte keine weitere Verwendung mehr für Revan haben, aber Scourge wollte diese unbezahlbare Quelle bis zum letzten Tropfen ausbeuten.
    Scourge entriegelte die Tür zu Revans Zelle. Der Jedi trug noch immer dieselbe braune Robe, in der er ihn gefangen genommen hatte. Ihr Stoff – wie auch der Gefangene selbst – war in den vergangenen drei Jahren niemals ordentlich gewaschen worden. Scourge zuckte bei dem stechenden, gammeligen Geruch, der von dem Menschen ausging, zusammen, aber wenn er bedachte, wie sehr er bereits von den regelmäßigen Besuchen profitiert hatte, war das ein geringer Preis, den er gerne bereit war zu zahlen.
    „Revan“, sagte er, als er bemerkte, dass der Gefangene die Augen geschlossen hatte. „Ich möchte mit Euch sprechen.“
     
    REVAN ÖFFNETE DIE AUGEN, als würde er auf die Stimme des Sith reagieren, dabei hatte er dessen Kommen in Wahrheit bereits in dem Augenblick gespürt, als er dazu ansetzte, die Treppe hinunterzusteigen. Es fiel schwer, sich durch den Schleier bewusstseinsverändernder Drogen in seinem Körper in die Macht zu vertiefen, aber über die Jahre hatte er eine Handvoll Tricks gelernt.
    Obwohl sie schon hunderte Male miteinander gesprochen hatten, hatte der Sith Revan niemals seinen Namen verraten. Nicht dass es eine Rolle gespielt hätte. Für Revan war er nichts weiter als ein Werkzeug – die eine Hoffnung, jemals wieder aus dieser Zelle herauszukommen.
    In den ersten Wochen hatte er gehofft, jemand würde ihn retten: Canderous oder T3-M4 oder, geleitet von der Macht, vielleicht sogar Bastila. Mit der Zeit begriff sein benebeltes Gehirn jedoch, dass er wahrhaftig allein war.
    Er hatte versucht, durch die Macht zu Bastila vorzudringen, aber die Drogen und die enorme Entfernung einer ganzen Galaxis mussten sie davon abgehalten haben, seine Not zu spüren. Als er erkannte, dass keine Aussicht auf Rettung bestand, hätte er beinahe aufgegeben – seine Lage schien hoffnungslos. Dann richtete sich sein getrübter Verstand auf den Sith-Befrager.
    Es lag auf der Hand, dass der rothäutige Mann der vertrockneten Hexe dienstbar war, die ihn bei seinen ersten Verhören begleitet hatte. Auch war klar, dass es sich bei ihm nicht bloß um einen angeheuerten Schläger handelte, der Informationen aus Gefangenen herausprügelte. Revan hatte die Macht in ihm gespürt und er besaß unglaubliches Potenzial. Zu Revans Glück war er jedoch auch arrogant, vermessen selbstsicher und ehrgeizig.
    Über viele Monate hinweg fütterte Revan diesen Ehrgeiz mit winzigen Krümeln, die nur dazu gedacht waren, den Sith-Lord einzuspinnen. Er sprach von seiner Vergangenheit, denn er wusste, seine Triumphe über Malak und andere mächtige Individuen würden den Wunsch des jungen Sith nähren, sich über seine derzeitige Position zu erheben.
    Revan achtete auch darauf, regelmäßig die Macht zu thematisieren. Einst hatte er der Dunklen Seite gedient und er verstand deren unstillbare Gier nach Stärke. Die Gelegenheit etwas Neues – irgendetwas – über die Macht zu lernen, stellte eine Versuchung dar, welcher der Sith nicht widerstehen konnte.
    Er war bereit, dem Sith flüchtige Einblicke in seine Weisheit zu gewähren, denn mit jeder Unterhaltung erfuhr auch er etwas über seine Entführer. Der Befrager war auf der Hut. Er versuchte so wenig wie möglich über sich selbst und die Welt außerhalb der Zelle preiszugeben. Aber bei Hunderten Gesprächen über viele Monate hinweg, war es unvermeidlich, dass ihm manche Dinge herausrutschten.
    Um diesen Prozess zu fördern, baute Revan behutsam eine Beziehung zu dem anonymen Sith auf und schuf ein vertrautes Miteinander, das es dem Sith leichter machte, sich unwissentlich zu öffnen und mehr von

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