Star Wars- The Old Republic - Revan
Sprung auf Lichtgeschwindigkeit ansetzte. „Falls Revan dort ist, finden wir ihn.“
KAPITEL 19
SCOURGE TIPPTE DEN Zugangscode ein, der die Tür zu den unterirdischen Arrestzellen tief unter Nyriss’ Festung entriegelte. Als er hindurchtrat, würdigte er die Wache haltenden Gardisten keines Blickes und sie machten auch keinerlei Anstalten, ihn aufzuhalten. Er hatte den Kontrollpunkt schon Hunderte Male passiert und sie machten sich schön längst nicht mehr die Mühe, Murtogs offizielle Sicherheitsverfahren exakt umzusetzen.
Er stieg die Treppe hinunter in den spärlich beleuchteten, nicht weiterführenden Flur ganz unten. Hier gab es vier Türen, zwei auf jeder Seite. Neben jeder Tür befand sich ein Monitor, der im Holovidformat zeigte, was sich in der jeweiligen Zelle tat. Drei der Zellen waren leer, die vierte wurde seit nunmehr drei Jahren vom selben Gefangenen belegt.
Das Bild zeigte Revan in vertrauter Haltung: die Beine verschränkt, die Hände mit den Handflächen nach oben auf den Schenkeln ruhend. Seine Augen waren geschlossen, sein Gesicht entspannt … wobei Scourge wusste, dass dies ebenso viel mit der Medikation wie mit der Meditation zu tun hatte.
Seit seiner Gefangennahme hatte der Häftling seine Zelle nicht ein einziges Mal verlassen. In der Ecke befanden sich eine Toilette und ein kleines Waschbecken und vor einer der Wände stand ein Bett. Am Anfang hatten sie noch einen Stuhl dazugestellt, an den sie ihn während der Verhörsitzungen fesseln konnten, aber nach den ersten paar Monaten hatte Scourge Nyriss überzeugen können, dass es eine unproduktive Verschwendung an Zeit und Arbeit sei, Revan zu foltern.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Revan ihnen bereits alles erzählt – zumindest alles, an das er sich erinnern konnte. Er hatte verraten, dass die Jedi fast alle seiner frühen Erinnerungen ausgelöscht hatten, einschließlich aller Hinweise darauf, was mit ihm in den Verliesen des Imperators geschehen war. Er hatte gestanden, in der Hoffnung, seine verlorene Vergangenheit wiederzubekommen, nach Nathema gegangen zu sein, wobei er den gleichen Pfad eingeschlagen hatte wie schon Jahre zuvor.
Er konnte Nyriss nichts von dem erzählen, was sie wirklich wissen wollte. Und obwohl sie immer noch annahm, er wäre vom Willen des Imperators beherrscht und dann wieder befreit worden, stießen die Wissenschaftler, die sie heranzog, um ihn zu untersuchen, bei ihren Tests und Forschungen auf nichts Brauchbares.
Nach sechs Monaten hatte Nyriss das Interesse an ihrem Jedi-Gefangenen verloren. Ihre Aufmerksamkeit verlagerte sich auf andere Verschwörungen und Intrigen, doch sie behielt ihn für alle Fälle am Leben. Und während Nyriss Revan ignorierte, wurde er für Scourge zur Besessenheit.
Die Kontrolle über und seine Verbindung zur Macht unterschied sich von allem, was Scourge jemals bei einer anderen Person gespürt hatte. Obwohl Revan permanent unter Drogen stand, war es unmöglich, seine Kraft nicht zu spüren. Nachdem er ihn jahrelang studiert hatte, war Scourge dahintergekommen, weshalb die Jedi einen solch Furcht einflößenden Ruf unter den Sith hatten. Mit Männern und Frauen wie Revan in ihren Reihen war leicht zu verstehen, wie sie die Sith-Invasion tausend Jahre zuvor hatten zurückschlagen können. Und es bestätigte, was er bereits vermutete: Der Plan des Imperators, zu diesem Zeitpunkt eine weitere Invasion auf die Republik zu starten, käme Selbstmord gleich.
Es gab jedoch noch mehr, für das sich Scourge interessierte als nur die rohe Kraft des Jedi. Im Gegensatz zu den Ausbildern an der Akademie, oder sogar zu Nyriss selbst, hatte Revan sowohl die helle als auch die dunkle Seite der Macht erfahren. Er verfügte über einen einzigartigen Blick auf ihre Stärken und Schwächen und Scourge war versessen darauf, von seiner Erfahrung zu lernen.
Das war natürlich kein leichtes Unterfangen. Zunächst hatte Revan in ihm einen Feind gesehen: Scourge war derjenige, der ihn folterte, um an Informationen zu kommen. Über die Zeit änderte sich das jedoch. Revan verbrachte seine Zeit in nahezu vollkommener Abschottung. Den Wachen war verboten, mit ihm zu sprechen, und nachdem Nyriss ihn schon beinahe vergessen hatte, waren Scourges wöchentliche Besuche seine einzige Quelle für Kontakt und Unterhaltungen.
Scourge wusste, dass lange Phasen der Isolationshaft schwerer zu ertragen sein konnten als die schonungslose, körperliche Brutalität der Verhöre. Einsamkeit und Isolation nagten an
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