Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
Abzug.
Das helle Licht, das aus dem Gewehr schoss, blendete Voorts Augen. Als sich sein Blick wieder klärte, sah er, dass das ferne Zielobjekt in einem steilen Winkel gen Boden stürzte. Der Speeder richtete sich nicht wieder waagerecht aus, stattdessen sauste er in das Getreidefeld. Sekunden später hörte Voort das Krachen des Aufpralls. »Hast du auf die Repulsoren geschossen?«
»Ich habe den Piloten getötet.« Wran drehte sich um und fing an zu klettern.
Keuchend, mit wogender Brust, erreichte Voort das obere Ende der Treppe. Der Absatz auf der Spitze führte durch einen Spalt in einer hüfthohen Mauer, die teils aus dem Naturfels geschnitten worden war und teils aus strukturiertem Permabeton bestand. Dahinter war ein Laufsteg, zwanzig Meter lang und vier Meter breit, über dem sich ein drei Meter hoher, natürlicher Felsüberhang befand. Der Laufsteg führte zur Nordmauer der Station, die ebenfalls aus dem Felsgestein gehauen worden war. Eine Tür und zwei breite Fenster – ohne Glas oder Transparistahl – führten in eine dunkle Kammer.
Als Voort beim Laufsteg anlangte, erreichten die ersten vier Speeder gerade den Hügel. Einer landete dreihundert Meter entfernt. Die anderen verteilten sich und umkreisten den Hügel.
Die Gespenster und die beiden Duros standen auf dem Laufsteg. Sharr gab Anweisungen. »Wir sind jetzt das Ablenkungsmanöver für Myri und die anderen da unten. Unsere Aufgabe besteht darin zu verhindern, dass die Schnapphunde uns töten, während die Damen ihren Job erledigen. Ich will drei Teams. Schützen hier oben auf die Mauer.« Er wies auf Voort, Trey, Wran und Scut. »Späher, ihr überprüft jeden Zentimeter dieser Basis und meldet mir Ressourcen, Schwachstellen und mögliche Fluchtwege.« Er deutete auf Thaymes und den Devaronianer. »Die Zivilisten und der … Verletzte.« Er wies auf die Joyls und Turman. Der Clawdite, den Trey auf dem Laufsteg abgesetzt hatte, schien fest eingeschlafen zu sein. »Und vergesst die Nummern, sonst drehen wir schon durch, bevor wir auch nur die beiden Teams gebildet haben. Wegtreten, und los geht’s!« Er klatschte in die Hände.
Die Gespenster verteilten sich. Voort suchte sich einen Platz an der Mauer und spähte in die Nacht hinaus.
Trey hielt sein Makrofernglas an die Augen und verschaffte sich einen Überblick über die Lage. »Gerade haben zwei große Dinger den Kamm überquert, die ich nicht als Gleiter bezeichnen würde. Irgendwelche Artillerie-Einheiten. Die Schnapphunde unten in den Feldern schwärmen aus, legen jedoch nicht mit ihren Gewehren an.«
»Sie wollen uns hier festnageln.« Voort blickte durch sein Zielfernrohr. Er konnte einen Landgleiter sehen, ein kleines, sportliches Modell, mit einer Menschenfrau im Pilotenabteil, ihrem Aussehen nach zu urteilen tough und vom Militär.
Wran setzte sich und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Er sah Voort an. »Wran Narcassan.«
»Voort saBinring. Narcassan – bist du zufällig mit einer Frau namens Shalla verwandt?«
»Das ist meine Tante. Ihre Schwester Vula ist meine Mutter. Mein Vater war allerdings die reinste Vergeudung atembarer Luft, deshalb habe ich den Familiennamen meines Großvaters angenommen. Du bist dieser Mathegenie-Pilotenbursche, oder?«
»Stimmt.« Voort warf ihm einen Blick zu. Wran entspannte sich, ohne sich die Mühe zu machen, irgendwelche Gegner ins Visier zu nehmen. »Vermutlich könntest du einen oder zwei von denen ausschalten, bevor sie anfangen, auf dich zu feuern.«
»Klar könnte ich das! Allerdings glaubte ich nicht, dass sie schon begriffen haben, dass wir über eine Fernwaffe verfügen. Ich habe zwar diesen Flitzer runtergeholt, aber ich denke nicht, dass die Insassen überlebt haben oder dass irgendjemand sonst nah genug war, um zu sehen, dass das ein Laser angerichtet hat.«
»Aha … Also wartest du, bis dir ein wichtigeres Ziel vor die Flinte kommt?«
Wran lächelte und ließ dabei jede Menge weiße Zähne aufblitzen. »Richtig geraten.«
Trey ließ sein Fernglas sinken und kniete sich hinter die Mauer. »Dies hier ist übrigens der Wetterpfad. Zumindest geht das aus der Karte in der Touristenbroschüre hervor. Der Wetterpfad auf Gipfelhöhe. Der Raum dort drüben ist das Observatorium, das ursprünglich überhaupt kein Observatorium war, sondern ein Aufenthaltsraum. Treppen führen runter zu den Ausrüstungs- und Computerkammern, zu den Unterkünften, zum oberen Ende der Seilbahnstrecke und so weiter.«
Sharr saß oben auf der
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