Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
irgendwo anders hin.«
Unaufgefordert folgten Sharr und Scut ihm. Sharr aktivierte seinen Glühstab und hielt ihn in die Höhe, sodass die anderen in seinem Lichtkreis agieren konnten.
Drikall streifte sich im Stehen seine schwarze Jacke ab, um darunter ein schwarzes Unterhemd zu enthüllen. Er faltete die Jacke zusammen und legte sie auf den Fliesenboden, ehe er Huhunna zunickte. Diese legte Bhindi hin, mit dem Kopf auf die Jacke. Bhindis Augen waren geschlossen.
Drikall kniete neben ihr nieder und löste sein Medipack vom Gürtel. Er sprach, als würde er in ein Aufnahmegerät diktieren: »Die Patientin ist eine Menschenfrau in scheinbar guter physischer Verfassung, Alter: fünfundvierzig oder fünfzig. Wir haben eine Blasterwunde im Unterleib, dem ersten Eindruck nach zu urteilen von einem Gewehr.« Er schaute zu Huhunna auf, um sich dies bestätigen zu lassen, erntete ein Nicken und wandte die Aufmerksamkeit wieder seiner Patientin zu.
Mit einer kleinen Schere aus dem Pack schnitt er vorsichtig die Haube von Bhindis Regulationsanzug auf, sodass ihr Gesicht frei lag, und drückte ihr einen kleinen Gegenstand seitlich gegen den Hals. Voort erkannte, dass es sich um einen Vitalzeichenmonitor für den Feldeinsatz handelte. Flexibel wie ein Verband und von den Maßen einer großen Credmünze, blieb das Gerät an ihrer Haut haften. Die Oberfläche bestand zum größten Teil aus transparent rotem Flexiplast, mit einem Leuchten in der Mitte, das im Rhythmus von Bhindis Herzschlag zu pulsieren begann – in einem Rhythmus, der viel zu langsam war, um Voort irgendwie zu beruhigen.
Der obere Teil von Bhindis Regulationsanzug war bereits beiseitegeschält. Mit Präzision und Feingefühl benutzte der Devaronianer die Schere, um den unteren Teil ihres Hemds wegzuschneiden. Dabei zeigte sich, dass ein Bereich des Unterleibs, rechts vom Bauchnabel, von einem Pflaster bedeckt war. In der Mitte war das Pflaster braun von verkrustetem Blut, und die Haut darum herum wechselte von gesundem Rosa zu verbranntem Braunschwarz. Drikall entfernte das Pflaster rasch, aber behutsam.
Sobald das Pflaster ab war, konnte Voort selbst mit seinen beschränkten Erste-Hilfe-Fähigkeiten erkennen, dass die Wunde übel war – sie klaffte weit auf, war schwarz und tief. Obgleich sie von der Energieladung des Blasterschusses, der ihr die Verletzung zugefügt hatte, größtenteils kauterisiert worden war, quoll hier und da noch immer Blut hervor. Der Geruch von verbranntem Fleisch wurde intensiver.
Obwohl Drikall derlei durch seinen Beruf eigentlich gewohnt war, zuckte er zusammen. »Wir fangen mit einem Schmerzmittel und einem Schockblocker an. Das sollte … helfen.« Nacheinander presste er ihr zwei Mikroinjektoren gegen den Hals. Dann blickte er auf und sah zwischen Sharr und Voort hin und her. »Wenn ihr wollt, dass sie überlebt – müssen wir uns ergeben und sie ihnen überlassen. Sofort. Um ihr zu helfen, ist ein voll ausgestattetes Medilabor nötig. Die Wunde ist einfach zu ernst.«
Voort und Sharr sahen einander an.
»Das … habe ich … gehört .« Bhindis Stimme war schwach, und sie hielt die Augen nach wie vor geschlossen, doch sie war offensichtlich bei Bewusstsein. »Das werdet ihr nicht tun.«
Voort kam herüber und kniete neben ihr nieder. »Bhindi …«
»Das sind meine Befehle. Wir wissen, das Thaal Dreck am Stecken hat. Und die wissen, dass wir das wissen. Wenn ihr euch ergebt, um mich zu retten, werdet ihr alle sterben. Nicht nur ich.« Ihre Augen öffneten sich flatternd, und sie schaute zu dem Sanitäter auf. »Wie heißt du?«
»Drikall. Drikall Bessarah.«
»Dieses Betäubungsmittel ist ziemlich guter Stoff. Eigentlich fühle ich mich gar nicht so übel.« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit Voort und Sharr zu. »Bringt diese Kinder sicher nach Hause. Ich übertrage das Kommando an …« Sie verstummte und starrte bloß in die leere Luft zwischen Sharr und Voort. Der Vitalzeichenmonitor am Hals hörte auf zu pulsieren.
»Bhindi?« Voort spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. »Bhindi?«
»Sie ist tot.« Drikall hob die Hand, um ihr die Augen zu schließen. »Es tut mir leid.«
Huhunna starrte zur Decke empor und stieß ein dumpfes, fast melodisches Wehklagen aus.
»Kark!« Voort schlug mit der Faust so fest auf den Boden, dass er sich wehtat. Er ignorierte den Schmerz und stand auf. Er merkte, dass er so heftig zitterte, dass er sich fragte, ob er sich wohl deutlich genug artikulieren konnte, damit sein
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