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Star Wars™ X-Wing. Gnadentod

Star Wars™ X-Wing. Gnadentod

Titel: Star Wars™ X-Wing. Gnadentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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durch und durch ein Yuuzhan Vong bin, dann bist du durch und durch Gamorreaner: träge, dämlich, fett, amoralisch, vulgär. Grunz für mich, Schweinemann!«
    »Mehr hast du nicht zu bieten? Nein, du bist noch nicht fertig. Mach weiter! Ich werde merken, wenn wir zur Wahrheit durchgedrungen sind. Falls in dir überhaupt auch nur ein Fünkchen Wahrheit steckt.«
    »Also gut.« Scuts Stimme kehrte zu normaler Tonlage und Lautstärke zurück. Falls er sich unbehaglich fühlte, weil er von Voort gegen die Wand gedrückt und körperlich eingeschüchtert wurde, ließ er es sich nicht anmerken. »Ich weiß über dich – dich persönlich – Bescheid, seit ich ein Kind war. Von damals, als ich meine menschlichen Eltern das erste Mal getroffen habe.«
    »Wie das?«
    »Das ist jetzt nicht von Belang. Aber ich wusste um die Gespenster. Helden! Sie überlisten jene, die andere versklaven und zerstören. Denkst du, ich lüge? Du lügst. Sag mir, wurdest du Lehrer, weil du diesen Job so liebst?«
    »Weil ich ihn liebe. Ja. Weil ich mich dem nächsten Abschnitt meines Lebens zuwenden musste. Irgendwann tun das alle Gespenster. Jedenfalls die, die lange genug überleben.«
    »Ich habe schon Lehrer kennengelernt, die es lieben zu unterrichten. Jetzt sag mir genauso die Wahrheit, wie du es von mir verlangst. Wenn deine Studenten fertig sind, gehen sie dann voller Energie fort, erfüllt von der Liebe für Zahlen, die du ihnen vermittelt hast?«
    »Nicht … viele.« Nachdenklich trat Voort schließlich einen halben Schritt zurück.
    »Weil du keine Liebe hast, die du ihnen schenken könntest. Du unterrichtest, weil dich das nicht an das erinnert, was du aufgegeben hast. Du unterrichtest, weil das eine schmerzfreie Art zu sterben ist.«
    Voort merkte, wie er unwillkürlich die Faust ballte. Doch er zwang sich, sich zu entspannen. Irgendwo in Scuts Worten war ein Körnchen Wahrheit begraben. Im Gegensatz zu den anderen Lehrern hatte er niemals Studenten gehabt, die sich in der Mathematik besonders hervorgetan hätten. Es schien ihm nie zu gelingen, in seinen Schülern die Liebe für die Kunst der Zahlen zu erwecken, die er selbst empfand.
    Was hatte das zu bedeuten ?
    Scut fuhr unbarmherzig fort. »Du taugst nicht zum Teamkameraden, geschweige denn zum Anführer, denn jeden Tag zeigst du uns, dass du jeden einzelnen deiner Teamkameraden im Stich gelassen hast, mit dem du jemals zusammengearbeitet hast – und insbesondere jene, die starben, während sie mit dir gedient haben. Uns wirst du ganz genauso im Stich lassen.«
    »Warum das?«
    »Weil in dir kein Leben mehr steckt, Schwachkopf! Du hast andere gerettet, du hast Leben bewahrt, darunter sogar das meines eigenen Menschenvaters. Und jetzt, wo du an vergangene Zeiten erinnert wirst, tust du nichts als trauern. Die, die gefallen sind … Würde es sie wohl zum Lächeln bringen, wenn sie wüssten, dass das Einzige, was du tust, ist, zu trauern und deine Verluste zu zählen? Dass du dich in ihre Leichentücher kleidest?« Scut nahm einen tiefen Atemzug. »Bhindi ist gerade an deiner Seite gestorben, und jetzt wirst du ihren Namen nie wieder aussprechen, so, wie dir auch die Namen derer nicht über die Lippen kommen, die vor ihr fielen. Bhindi starb in dem Wissen, dass du keine lustigen Geschichten über sie erzählen oder sie als Beispiel anführen wirst, um andere zu inspirieren. Es ist genau wie mit deinen Zahlen – du kannst uns kein Mitgefühl vermitteln, keine Liebe.«
    Voort spürte, wie sein Zorn verrauchte, was vermutlich eher daran lag, dass das Adrenalin in seinem Organismus nachließ, als an Scuts Argumentation. Er legte ein wenig Spott in seine nächsten Worte. Sein Implantat, das darauf ausgelegt war, bestimmte Stimmeigenschaften zu interpretieren, verlieh seinem Tonfall das angemessene Maß Sarkasmus. »Es tut mir so unglaublich leid, dass ich deinen Erwartungen nicht gerecht geworden bin.«
    »Ich denke, das ist gelogen.«
    »Du hast vorhin deinen Menschenvater erwähnt. Haben wir ihm geholfen?«
    »Ja, vor langer Zeit. Die Lage der Joyls erinnert mich daran, wie mein Vater seinerzeit den Gespenstern begegnet ist, einschließlich dir. Du hast ihm das Leben gerettet. Genau wie Usan Joyl wurde er wegen seiner besonderen Fähigkeiten von einem einflussreichen Offizier entführt. Die Gespenster haben ihn gerettet. In einem unbedachten Moment sprachen sie offen mit ihm. Dabei erfuhr er einige ihrer Namen. Er erfuhr, dass sie die Gespensterstaffel waren.«
    Voort schnaubte.

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