Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
Implantat die Worte übersetzte.
»Drikall …« Sharrs Stimme war kratzig, als sei seine Kehle mit einem Mal mit Sand beschichtet. »Geh raus und schau mal, ob irgendjemand etwas zum Zudecken hat – eine Überlebensdecke oder so was –, um sie abzudecken.«
Der Devaronianer nickte und trat in die Dunkelheit hinaus.
»Wir müssen einen neuen Anführer bestimmen.« Das war Scut. Seine Stimme klang niedergeschlagen, sogar gequält.
Diese Worte rüttelten Voort auf, zwangen ihn aus der Versenkung seines eigenen Kummers. Bilder der anderen Gespenster flimmerten an seinen Augen vorbei wie Zahlen.
Sie werden sich für Sharr entscheiden. Sharrs Stärke besteht darin, langsam und akribisch Sachen aufzuziehen, die die Leute dazu bringen, entweder ihre eigene geistige Gesundheit oder ihr Vertrauen in andere anzuzweifeln. Alle anderen sind zu jung, zu grün hinter den Ohren. Wenn einer von ihnen in dieser Situation zum Anführer bestimmt wird, sterben wir alle.
Voort fand seine Stimme wieder. Er drehte sich um und starrte Scut an, doch seine Worte waren an alle gerichtet. »Zur Hölle damit. Ich übernehme das Kommando.«
Scut begegnete dem Blick des Gamorreaners. Falls es je einen Moment gegeben hatte, in dem das groteske Lächeln auf seinem Gesicht nicht zum Ausdruck in seinen Augen passte, dann jetzt – von der Nase aufwärts war er ganz Gram und Groll. »Nein, wirst du nicht! Möglicherweise will uns ja auch Sharr anführen. Falls nicht, müssen wir wählen. Sharr war der Anführer seines Teams, Bhindi hat unseres angeführt. Du bist ein einfaches Mitglied, und du taugst nicht dazu, andere zu führen.«
»In Kriegszeiten werden Anführer nicht gewählt, du Narr.« Voort sah Sharr an. »Ich übernehme das Kommando. Hast du dagegen etwas einzuwenden?« Obgleich er während des Yuuzhan-Vong-Krieges lange Zeit mit Sharr zusammengearbeitet hatte und den Mann sogar als Freund betrachtete, war sein Tonfall jetzt unverhohlen drohend.
Sharr schüttelte den Kopf. »In puncto Erfahrung bist du mir weit überlegen – und was die Masse betrifft, auch.«
»Da hast du recht.«
Drikall kam zurück, mit Wrans Umhang in der Hand. Er breitete ihn über Bhindi, um sie von der Taille bis zum Kopf zuzudecken.
Voort fuhr fort: »Alle sollen mit dem weitermachen, was sie vorhin getan haben. Mit Ausnahme von dir, Scut. Du kommst mit mir.« Mit steifen Schritten drehte er sich um und marschierte zur Treppe hinüber.
Voort betrat die Seilbahnkammer und wartete, bis Scut durch die Türöffnung kam. Dann wirbelte er herum, packte Scut an den Schultern, donnerte ihn gegen die Wand und hielt ihn gegen das Gestein gedrückt. »Ich habe wirklich genug !«
Scuts Stimme war ein bisschen heiser, aber sein Tonfall blieb trotzig. »Ich denke nicht, dass dem so ist.«
Voort versetzte ihm einen letzten Schubs, ehe er ihn losließ, jedoch ohne einen einzigen Zentimeter zurückzuweichen. »Nimm dieses idiotische Gesicht ab. Lass mich dein wahres Ich sehen. Dein Yuuzhan-Vong-Ich.«
Scut griff unter den Kragen des Regulationsanzugs und streifte sein fröhliches Gesicht ab, um darunter die harten, kantigen Züge und die blitzenden Augen eines Yuuzhan Vong freizulegen.
Voort drückte sich so klar wie nur irgend möglich aus: »Dies ist ein direkter Befehl. Ich will alles wissen. Alles, was dir nicht an mir gefällt. Jeden Grund dafür, warum du denkst, dass ich nicht als Anführer tauge. Ich will, dass jede Einzelne dieser Maden des Missfallens aus deinem Mund kommt, damit ich sie alle unter meinen Stiefeln zerquetschen kann. Also, schieß los!«
»Zunächst einmal bist du ein Drückeberger. Du bist schon einmal bei den Gespenstern ausgestiegen, weil du zu bekümmert warst, um weiterzumachen. Bhindi hat mir die Geschichte erzählt. Sie hätte dich niemals wieder zurückholen dürfen. Jetzt ist sie tot, und du bist wieder von Trauer überwältigt. Deshalb wirst du aufhören – wieder einmal. Zweitens: Du bist ein unvernünftiger Narr.«
»Seltsame Worte aus dem Mund eines Yuuzhan Vong – immerhin hat deine Spezies nicht die geringste Ahnung, was Vernunft überhaupt ist.«
»Da hast du’s. Da hast du’s!« Scuts Stimme wurde lauter. »Ich bin genauso sehr Yuuzhan Vong wie du Gamorreaner – nämlich nur zum Teil. Ich habe auch menschliche Familie.«
»Eine Adoptivfamilie. Vorher allerdings hattest du etliche Jahre Zeit, um dich zu einem kranken Soziopathen zu entwickeln.«
»Ach? Nun, wenn ich ungeachtet der Umstände, wie ich aufwuchs,
Weitere Kostenlose Bücher