Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
nur schwer ablegen.«
Gemeinsam kehrten sie der Nische mit dem Verbrennungsofen den Rücken und begaben sich zu dem kühleren, ruhigeren Durchlass in der Wand, aus dem Bhindi, Jesmin und der Clawdite aufgetaucht waren. Voort schaute sich um. Es hatte den Anschein, als hätten sich die Gespenster durch das Mauerwerk Zutritt zu einem abgeriegelten Korridor verschafft – vermutlich zu einem Wartungsgang oder vielleicht auch bloß zu einem Bereich, der im Zuge von Renovierungsarbeiten abgeschottet worden war –, um an beiden Enden Türen einzubauen, die nicht von den Wandpaneelen zu unterscheiden waren. Er konnte den nackten Korridor hinunterspähen, den sie so geschaffen hatten und der sich einige Meter entfernt anscheinend zu einem anderen Lagerareal hin öffnete. Er konnte hören, wie Repulsoren und Schubdüsen vermutlich im Rahmen eines Antriebstests auf Touren gebracht wurden.
In Griffweite lagen zwei Granaten und ein Blastergewehr auf dem Boden an der Wand. Er hob die Granaten auf, die ihm von der Art her bekannt waren – eine war eine Rauchbombe und die andere eine Blendgranate, so voreingestellt, dass sie beim Aufprall explodierte, wenn die Aktivierungsknöpfe gedrückt wurden. Er wog sie in der Hand und machte sich mit ihrem Gewicht vertraut. »Wie geht es deinen Eltern?« Er kam sich unbeholfen vor, das zu fragen, doch er wollte das Thema Wedge und Iella zur Sprache bringen, damit er das Gespräch vorsichtig auf das lenken konnte, was ihn wirklich interessierte.
Myri nahm das Blastergewehr auf, ließ das Energiepack herausgleiten, um die Kontakte zu überprüfen, und schob es wieder hinein. Sie stellte den Schalter an der Seite der Waffe auf Betäubung. »Daddy geht’s bestens. Hast du seine Memoiren gelesen?«
» Das Ass im Ärmel: Ein Pilotenblick auf turbulente Zeiten. Oh ja, zu schade, dass er über das meiste, das er erlebt hat, nichts schreiben durfte.«
»So hat er jedenfalls noch Material für später, wenn gewisse Dinge nicht mehr der Geheimhaltung unterliegen. Wie auch immer, es macht ihm großen Spaß, Lesereisen zu unternehmen, als Berater für Incom zu arbeiten und solche Dinge. Mom hingegen – sie hasst den Ruhestand. Ich schätze, demnächst wird sie irgendwo eine Revolution anzetteln, bloß, um der Langeweile zu entfliehen.«
»Myri, ich dachte, du würdest deinen Lebensunterhalt mit Glücksspiel bestreiten. Sicher und unbehelligt an Bord des Fliegenden Händlers . Nach dem, was ich gehört habe, hast du damit ein Vermögen gemacht.«
Sie nickte, ohne den Blick von ihrem Gewehr abzuwenden.
»Also? Warum dann das hier?«
Sie lächelte. »Du musst ja so stolz sein!«
»Was meinst du? Auf wen?«
»Das sagen sie ständig zu mir. Größtenteils in Bezug auf Daddy. ›Die Tochter von Wegde Antilles? Du musst ja so stolz sein!‹ Und das bin ich auch. Einige Leute wissen auch über Moms Karriere Bescheid. ›Du musst ja so stolz sein!‹ Und das bin ich. Einige Leute wissen um die Taten meiner Schwester im letzten Krieg. ›Du musst ja so stolz sein!‹ Ja, ja, das bin ich. Aber vielleicht wird es langsam Zeit, dass jemand stolz auf das ist, was ich tue. Womöglich sogar ich selbst.«
»Die meisten der Leute, die ich stolz bin, gekannt zu haben, starben bei dem Versuch, mich mit Stolz zu erfüllen, Myri.«
Sie warf ihm einen tadelnden Blick zu. »Du bist hier echt nicht mit dem Herzen bei der Sache, was?«
»Nein, und der Gedanke daran, was deine Eltern täten, wenn …«
Ein Lautsprecher erwachte zum Leben. Bhindis Stimme drang über das System: »Nehmt bitte eure jeweilige Zweitposition ein. Wir werden in drei Minuten angegriffen.«
Myri stellte sich so hin, dass sie der Korridorwand den Rücken zukehrte. Jemand, der das Lagerhaus durch die Haupttore betrat, konnte sie so nicht sehen. »Willst du wissen, was gleich passieren wird?«
»Das wäre nett.«
»Eine Einheit von Armeespezialisten wird gleich hier reinplatzen. Du und ich, wir nehmen sie unter Beschuss, um den anderen Zeit zu verschaffen, an uns vorbei zu der Stelle zu gelangen, wo sich das Fluchtfahrzeug befindet. Jez … Ich meine, Fünf fliegt die Kiste. Sobald die anderen Gespenster uns passiert haben, bilden wir die Nachhut, und alle machen sich aus dem Staub.«
Voort nickte. »Dieser Teil gefällt mir besonders.«
In der Haupthalle gingen Trey, Bhindi und der Clawdite zwischen dem gestohlenen Transporter und dem Ausgangskorridor in Stellung. Der kahlköpfige Mensch verharrte am Heck des Transporters und
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