Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
abzuschwächen. Außerdem hatte dieser Mann kurz geschorenes, dünnes, schwarzes Haar.
Voort überkam ein vager Schwindel, und die Borstenhärchen überall auf seinem Körper schienen sich zu sträuben. »Du bist ein Yuuzhan Vong!«
5. Kapitel
»Mein Name ist Viull Gorsat.« Der Yuuzhan Vong ließ das falsche Gesicht zwischen sich und Voort auf den Boden fallen. Als Nächstes griff er unter die Manschetten seiner Ärmel und pellte die Haut von den Händen – dicht anliegende Handschuhe aus demselben Material wie das unechte Antlitz. Die richtigen Hände darunter waren genauso grau wie sein echtes Gesicht. »Eigentlich sollte mein Körperpolster mir einen Leib bescheren, der zu meinem Gesicht passt, und nicht als Rüstung dienen. Allerdings war das Polster ein strapazierfähiger Organismus, der sein Leben gab, um meines zu retten.«
Voort starrte Bhindi an. »Du arbeitest mit einem Yuuzhan Vong zusammen!«
Bhindi nickte gelassen, als hätte man sie soeben darüber informiert, dass die Atmosphäre hier atembar war. »Und mit einem Clawditen, mit einem Gamorreaner, mit mehreren Menschen und – am schlimmsten von allem – mit einer Corellianerin.«
Unter dem dichten Büschel des silbrigen Perückenhaars hervor warf Myri ihr einen bösen Blick zu. »Das ist aber nicht nett.«
Bhindi wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Voort zu. »Voort, Scut ist einer der Gepriesenen – ein Angehöriger jener Kaste, die sie einst die Beschämten nannten. Er hat durch die Hand ihres Militärs und ihrer herrschenden Klassen wesentlich mehr Leid erfahren als du.«
»Die Gepriesenen sind genauso verrückt wie der Rest von denen.« Voort starrte Bhindi an, verblüfft darüber, dass sie diese simple Tatsache ungeachtet ihrer ganzen Erfahrung offenbar einfach nicht erkannte.
Scut runzelte die Stirn, die dabei förmlich einzusinken schien. »Als Kind, auf dem Höhepunkt des Krieges, gehörte ich zu einem Arbeitstrupp. Die Krieger ließen uns als Ablenkungsmanöver zurück. Die meisten von uns kamen bei einem Gegenangriff der Neuen Republik ums Leben. Ich wurde gefangen genommen und einem Menschenpaar anvertraut. Ich habe also Yuuzhan-Vong-Eltern, die mich verstießen, als mein Körper Yuuzhan-Vong-Implantate abstieß, und menschliche Eltern, die mich großzogen. Ich gehöre zwei Völkern an – genau wie du.«
Voort warf ihm einen Blick zu, von dem er hoffte, dass der Yuuzhan Vong ihn richtig deutete, einen Blick, der besagte: Wenn du auch nur einen Zentimeter näher kommst, töte ich dich. »Du bist nicht im Geringsten wie ich.«
»Voort.« Mit einem Mal war Bhindis Stimme frostig. »Stellst du etwa mein Urteilsvermögen infrage?«
Ja, das tue ich. Ja, ja, ja! Voort wollte nichts lieber tun, als sofort abzuhauen, selbst wenn das hieß, aus der Seitentür zu springen und darauf zu hoffen, dass sich irgendwo unter ihm ein Flitzer befand, wenn er in die Tiefe stürzte. Doch diesen Gedanken behielt er für sich. Er kannte Bhindi. Sie neigte dazu, nicht sonderlich wohlwollend zu reagieren, wenn man ihre Entscheidungen anzweifelte. Natürlich konnte Voort verschwinden, um auf dem schnellsten Wege nach Hause zurückzukehren und sich wieder seinem Lehrstuhl zu widmen. Doch das würde nichts daran ändern, dass Bhindi – jemand, der ihm am Herzen lag – und Myri und Jesmin – die Kinder von Leuten, die ihm am Herzen lagen – weiterhin mit diesem Yuuzhan Vong paktierten. Also riss er sich zusammen und schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Gut. Scut ist ein Biofabrikant. Er hat die Maske und die Handschuhe hergestellt, die du gesehen hast …«
»Ooglith-Masken.« Es kostete Voort einige Anstrengung, die Worte nicht auszuspeien wie fauliges Fleisch. Während des Yuuzhan-Vong-Krieges hatten fremde Vong, die Ooglith-Masken trugen, um als Angehörige von Spezies der Neuen Republik durchzugehen, die Galaxis infiltriert, sabotiert und gemordet.
Scuts Stimme blieb neutral. » Neoglith -Masken. Das Grundkonzept ist zwar ähnlich, aber ich verwende Gewebe von Spezies, die in dieser Galaxis heimisch sind. Außerdem handelt es sich dabei nicht um eigenständige, komplette Organismen, so wie es bei Ooglith-Masken der Fall ist. Dieses Gewebe besitzt kein Gehirn, und es empfindet keinen Schmerz. Sobald die Nährstoffe, mit denen diese Zellen gefüllt sind, aufgebraucht sind, sterben sie ab – sie pflanzen sich nicht als Spezies fort.«
Voort unterdrückte einen Schauder. »Vielleicht sollten wir uns mal über unsere Missionsziele unterhalten.
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