Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
gemacht. Er sagte, er würde mir viel dafür schulden, dass ich seine Karriere vorangebracht hätte, dass er weiterhin mit mir verheiratet bleiben würde, dass die Hälfte von dem, was ihm gehörte, mir zustünde und dass er nichts tun würde, um mich öffentlich in Verlegenheit zu bringen … Aber wir waren fertig miteinander. Er sagte, das alles sei seine Schuld, aber er war nicht bereit zu versuchen, die Dinge zwischen uns wieder in Ordnung zu bringen.«
Face beugte sich vor, überzeugt davon, dass sie sich allmählich einer Antwort näherten, die sich für ihn als nützlich erweisen würde. »Er hat nie über den Grund dafür gesprochen?«
»Nein. Aber im Laufe der Zeit kam ich selbst dahinter. Immerhin war ich nach wie vor eng mit seinem ganzen gesellschaftlichen Leben verbunden.« Sie zuckte mit den Schultern. »Er mochte jüngere Frauen.«
»Das ist ein … ziemlich gewöhnlicher Grund.«
»Ja. Nach unserer inoffiziellen Trennung suchte er sich eine Geliebte, kaum zwanzig Jahre alt. Er war gut zehn Jahre mit ihr liiert, dann versorgte er sie mit einem hübschen, kleinen Zuhause, mit einem hübschen, kleinen Geschäft, der Drohung, dass er ihr das alles wieder wegnehmen würde, wenn sie ihm Ärger machte, und nahm sich eine neue Geliebte, neunzehn Jahre alt. Das war vor fünf Jahren. So, wie ich die Sache sehe, hat sie vielleicht noch fünf Jahre, bevor er sie ebenfalls fallen lässt.«
Face blinzelte nachdenklich. »Vielleicht weniger.«
»Warum sagen Sie das?«
»Nur so ein Gefühl.« Face versuchte, ihr diese Lüge mit aufrichtiger Miene zu verkaufen. »Allerdings hat sich in letzter Zeit etwas zwischen Ihnen und dem General geändert, richtig? Ist das auch der Grund dafür, warum Sie plötzlich Steuerzahlungen leisten müssen, warum Sie seine Bediensteten gefeuert haben?«
»Er hat die Scheidung eingereicht, und solange das Verfahren läuft, sind seine gesamten Besitztümer eingefroren, unerreichbar für mich, bis die Sache geklärt ist.« Sie deutete mit der Hand auf ihre Umgebung. »Glücklicherweise überschrieb er mir dieses Apartment schon vor Jahren, nachdem er ausgezogen war. Wenn ich muss, kann ich es verkaufen, mir eine günstigere Wohnung suchen und mich einfach mit weniger zufriedengeben. Aber es wäre mir ein Gräuel, das zu tun. Ich liebe dieses Apartment.«
»Hat er gesagt, warum er sich jetzt doch scheiden lassen will?«
»Er hat angedeutet, dass er es tut, um sein aktuelles Mädchen heiraten zu können. Aber das glaube ich nicht. Ich glaube, dass sie nur ein durchlaufender Posten ist, genau wie alle Frauen in seinem Leben. Ich glaube, dass …« Sie hielt inne, um ihre Worte mit Bedacht zu wählen. »Einer der Gründe dafür, dass er ein so guter Organisator ist, ist der, dass er unerledigte Angelegenheiten verabscheut. Lose Enden. Das nagt an ihm, raubt ihm den Schlaf. Ich glaube, dass ich plötzlich zu einer solchen unerledigten Angelegenheit geworden bin.«
»Dann will er also in seinem Leben aufräumen, bevor … was passiert?«
»Keine Ahnung.«
Face unterdrückte ein Lächeln. Das ganze Gespräch hatte ihm praktisch nichts verraten – bloß, dass Stavin Thaal Gefallen an jüngeren Frauen fand und in Kürze etwas Bedeutendes passieren würde, etwas, das den zwanghaften Organisator verzweifelt dazu drängte, alle losen Enden zu kappen. Eigentlich war das Ganze keine große Sache, nichts, das ein Gericht von irgendwas überzeugen würde. Face hingegen war überzeugt davon, dass er richtig lag. Natürlich konnte etwas Bedeutendes alles Mögliche sein, aber vermutlich ging es dabei um Dinge, die für Thaals Karriere entscheidend waren – um Dinge, die möglicherweise einen Akt des Hochverrats an der Allianz einschlossen. Nein, die Unterhaltung hatte ihm noch etwas anderes verraten, etwas, das er überprüfen musste. »Können Sie mir die Namen seiner Geliebten nennen?«
»Natürlich. Tatsächlich …« Sie zog eine kleine Schublade an der Unterseite des Tisches auf und holte ein Datapad daraus hervor. Sie klappte es auf, tippte etwas ein und scrollte einige Sekunden lang durch die angezeigten Daten, ehe sie das Gerät wieder zuschnappen ließ. »… werden Ihnen die vollständigen Kontaktinformationen just in diesem Moment übermittelt.«
»Verbindlichsten Dank.« Er stand auf. »Falls Ihnen das irgendein Trost ist: Ich denke, dass Sie dem General gegenüber ausgesprochen wohlwollend waren. Hätte ich Dia je so behandelt, wie der General Sie behandelt hat, hätte sie sich
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