Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
Stockwerk des Wolkenparadies-Wohngebäudes an. Dabei war Gebäude selbst an den gewaltigen Maßstäben von vielen von Coruscants Bauwerken gemessen eigentlich eine viel zu bescheidene Bezeichnung dafür. Face bewunderte das Wolkenparadies bereits, seit es in Sicht seines schwarzen, überdachten Speeders gekommen war. Technisch gesehen besaß das Gebäude nicht mehr Etagen als andere Wolkenkratzer in diesem einkommensstarken Wohnviertel, doch jedes Stockwerk dieses Gebäudes war mindestens vier Meter hoch, was dazu führte, dass der zikkuratförmige Bau alles andere in der Umgebung überragte. Die Außenfassade des aus schwarzem Granit errichteten Gebäudes, die sogar noch zu Zeiten in Coruscants Tiefen abgebaut worden war, als die Stadt bereits den kompletten Planeten bedeckte, wurde von Geländern, Fensterrahmen, Rohrleitungen und anderen mit Blattgold plattierten Elementen aufgelockert. Das Äußere des Gebäudes wurde nicht von Werbemarkisen geziert. Stattdessen befanden sich ringsum alle fünfzig Stockwerke schwebende Tafeln, auf denen der Schriftzug WOLKENPARADIES prangte.
Die Opulenz machte selbst vor den Parkebenen nicht Halt. Keiner der freien Anwohner- und Besucherlandeplätze, die Face sah, war mit Schmiermittel oder Hydraulikflüssigkeit besudelt – das Reinigungspersonal des Gebäudes machte offenbar regelmäßig jede Luftgleiterebene sauber. Die Turbolifts, die von der Parkebene wegführten, befanden sich in einem gesicherten Innenbereich mit einem Wachmann hinter einem Tisch, der die Dinge im Auge behielt. Der uniformierte Devaronianer, der nur aus Hörnern, Zähnen und aufblitzenden Augen zu bestehen schien, fuhr mit einem Handscanner über Face’ Identikarte und las aufmerksam jede Datenzeile, die über seinen Monitor rauschte, bevor er den Aufzug rief.
Der Flur des Stockwerks war in cremefarbenem Marmor gehalten und wurde von Nachbildungen berühmter Statuen der klassischen Antike Alderaans gesäumt, ihre Farben so kräftig, als würden sie jeden Morgen frisch restauriert.
Allerdings hatte Face es schon früher etliche Male mit exzessivem Reichtum zu tun gehabt. Er sorgte dafür, dass seine Miene wachsam und freundlich wirkte, ohne dabei den Eindruck zu erwecken, dass ihm seine Umgebung irgendwie ungewöhnlich vorkam. Vor einer Tür blieb er stehen, drückte den Besucherknopf und kündigte sich an: »Garik Loran für Zehrinne Thaal.«
Es folgte keine vernehmbare Antwort, doch dreißig Sekunden später glitten die beiden Hälften der Doppeltür auf. Dahinter befand sich ein in schummriges Licht getauchtes Wartezimmer, in dem ihn rote Samtsofas zu beiden Seiten und eine Frau erwarteten.
Sie war keine Bedienstete. Die Frau – groß, noch nicht ganz in den mittleren Jahren, schlank wie ein Model, das schwarze Haar zu zwei Zöpfen geflochten – trug ein mittellanges grünes Kleid, das für sommerliche Dachpartys im Freien wie geschaffen schien. An den Füßen hatte sie Sandalen in dazu passender Farbe. Sie sah ihn fast empört an. »Sie haben mir ja gar nicht gesagt, dass Sie berühmt sind.«
Ihre Altstimme war genau so, wie Face es erwartet hatte, tief und voll. Er zuckte mit den Schultern. »Als Junge war ich mal berühmt. Aber das ist lange her.«
»Das sagen die Enzyklopädien über mich auch. Kommen Sie rein.« Sie bat ihn mit einer Geste herein und übernahm dann die Führung, um ihn in ihr Apartment zu geleiten.
Als sie durch einen breiten, dem Geruch nach mit echtem Holz verkleideten Flur gingen, von dem zu beiden Seiten in regelmäßigen Abständen Dutzende oder noch mehr Türen abzweigten, schaute Face sich unauffällig um. Dort, wo einst Bilderrahmen oder Monitore gehangen hatten, waren an den Wänden leere Stellen auszumachen – offenbar hatte jemand unlängst einen Großteil der Kunstwerke abgehängt, die hier vormals präsentiert wurden. Eine feine, beinahe ebenmäßige Staubschicht auf horizontalen Oberflächen verriet, dass es bereits eine Weile her war, seit hier zum letzten Mal gründlich sauber gemacht worden war. Schließlich führte Zehrinne ihn durch eine Tür in eine große, von natürlichem Sonnenlicht durchflutete Kammer. Ein Blick durch das riesige Fenster des Raums zeigte Wolkenkratzer und den unablässigen Luftgleiterverkehr von Coruscant. In der Kammer selbst standen so gut wie keine Möbel. Es gab bloß zwei Polstersessel mit einem niedrigen Tisch dazwischen, einen wuchtigen, verstellbaren Lehnstuhl, der aussah, als würden normalerweise Zahnarztpatienten darin
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