Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
Holonachrichten brachten. Ich war achtzehn und arbeitete als Model. Er war dreißig, Captain bei der Armee. Nicht wirklich attraktiv, aber in seiner Uniform sah er großartig aus, und er war ehrgeizig und intelligent. Altmodisch, höflich und hartnäckig , und – aus welchem Grund auch immer – er beschloss, dass ich mich in ihn verlieben und ihn heiraten müsse, wenn auch nicht zwingend in dieser Reihenfolge. Und so kam es dann auch.«
»So weit, so gut.«
»Jahrelang war alles wunderbar. Er hatte nichts dagegen, dass ich als Model arbeitete, er bat mich nicht, damit aufzuhören, doch für mich war das bloß Arbeit, keine Berufung. Davon abgesehen, die Gattin eines ambitionierten Militäroffiziers zu sein kann genauso Arbeit sein, und wenn du deinen Job gut machst, kannst du ihm dabei helfen, wesentlich besser auszusehen, als es ihm allein möglich wäre. Es ging darum, sich der Gesellschaft zu zeigen, Kontakte zu knüpfen, Beförderungen voranzutreiben … und ich wurde ziemlich gut in meinem Job.«
Face runzelte die Stirn. »Und die ganze Zeit über gab es keine Probleme?«
»Doch, jede Menge. Allerdings nichts als die üblichen Streitereien zwischen Mann und Frau. Beispielsweise waren wir genetisch nicht voll kompatibel, was bedeutete, dass wir ohne maßgebliche medizinische Unterstützung keine Kinder bekommen konnten – und die in Anspruch zu nehmen war er nicht gewillt. Auch Adoption kam für ihn nicht infrage.« Sie nippte an ihrem Wein und schaute aus dem Fenster. »Ich glaube, nächste Woche gehe ich raus und stelle einen Adoptionsantrag. Nur ich. Ich allein entscheide, was ich tue und was nicht, ohne mich von irgendwem beeinflussen zu lassen.«
»Obwohl Sie sich nicht einmal die Steuer für Ihr Zuhause leisten können?« Face bedauerte die Worte, sobald sie ihm über die Lippen gekommen waren. Das ging ihn überhaupt nichts an. Allerdings ließ sich der zwanghafte Planer, der in ihm steckte, nicht so einfach zum Schweigen bringen.
Sie bedachte ihn mit einem unfreundlichen Lächeln. »Sehen Sie, gerade haben Sie versucht, mich bei meiner Entscheidung zu beeinflussen.«
»Tut mir leid. Ich bin ein echter Heuchler. Ich selbst habe die Tochter meiner Frau adoptiert. Deshalb weiß ich offen gestanden nicht einmal genau, wie ich mich an Ihrer Stelle verhalten würde.«
»Schon besser. Wo war ich stehen geblieben?«
»Dass Sie größtenteils gute gemeinsame Jahre hatten.«
»Richtig, und das bringt uns geradewegs zu unserem zwölften Jahr. Da war er Colonel Thaal, die rechte Hand eines Generals, und tat alles, um die nächste Beförderung zu bekommen, was in der Armee zu Friedenszeiten eine recht mühsame Angelegenheit sein kann. Dann jedoch geschah das Beste, das passieren konnte, zumindest aus der Sicht eines Offiziers, der danach strebt aufzusteigen. Die Yuuzhan Vong begannen mit ihrer Invasion und brachten alle um, die sich ihnen in den Weg stellten.« Sie warf Face einen unbekümmerten Blick zu.
»Und wer von uns ist jetzt manipulativ?«
Sie hob die Augenbrauen. »Wie meinen?«
»Sie stellen einen solchen Satz in den Raum, deuten an, dass der verheerendste Krieg in der Geschichte der zivilisierten Galaxis ein Anlass zum Feiern gewesen sei, und schenken mir einen koketten Blick, um zu sehen, wie ich darauf reagiere …«
Sie lächelte. »Ich kann einfach nicht anders. So bin ich eben. Ich bin dazu geboren, Unruhe zu stiften. In den dreißig Jahren meiner Ehe musste ich diesen Instinkt im Zaum halten. Jetzt bin ich frei. Wie auch immer … Während der ersten Kriegshälfte war Stavin ganz sein gewohnt effektives, zuverlässiges, ein wenig dröges Selbst … und dann kamen die Yuuzhan Vong Coruscant zusehends näher. Er brachte mich nach Denon, in Sicherheit. Als hier auf Coruscant der erste Angriff erfolgte, gelang es ihm irgendwie, seine Vorgesetzten davon zu überzeugen, ihn nach Vandor-3 gehen zu lassen, um dort eine Widerstandszelle aufzubauen – was er ziemlich gut machte. So entstanden seine ursprünglichen Schnapphunde, und er wurde zum Helden.«
»Wie gehabt: So weit, so gut.«
»Nein, nicht gut, denn das war die Zeit, als unsere Beziehung starb. Bloß war mir das damals nicht klar. Der Krieg ging zu Ende, Coruscant wurde vonggeformt, um die Wildnis in den Tiefen noch mehr wuchern zu lassen als ohnehin schon, Evakuierte kehrten allmählich nach Hause zurück, Stavin kam heim … und wir waren kein Paar mehr. Ich meine, wir haben darüber geredet. Er hat seinen Standpunkt deutlich
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