Star Wars(TM) Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 5 - Golden, C: Star Wars(TM) Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 5 - Star Wars. Fate of the Jedi 05
das Ende des Tunnels markierte.
Luke streckte seine Machtsinne aus, doch auch jetzt konnte er nichts wahrnehmen. Er runzelte ratlos die Stirn und hegte keinen Zweifel daran, dass Abeloth genau wusste, wo sie sich befanden. Wenn sie sein Bewusstsein an Bord der Jadeschatten erreichen konnte, wenn er schlief – ein Gedanke, der ihm nach wie vor den Magen umdrehte –, wusste sie mit Sicherheit auch, wie sie sie hier finden konnte, wo ihre Macht am stärksten war. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie nicht dort draußen war und auf sie wartete, bereit zuzuschlagen.
»Lichtschwerter aktivieren«, sagte Luke, »und seid auf alles vorbereitet!«
Mehrere Zzssssch -Laute ertönten, als sie ihre Lichtschwerter in dem unterirdischen Gang einschalteten, der sie zweifellos geradewegs in Abeloth’ Hände führen würde – oder in ihre Tentakel. Luke hielt das Lichtschwert in seiner rechten Hand und zählte runter: »Drei, zwei, eins.«
Und dann stürmten sie in das blaue Tageslicht hinaus.
In die verwaiste Ruine eines alten Innenhofs, der von Ranken, Baumfarnen und anderen Pflanzen überwuchert war. Zu allen Seiten ragten schroffe Mauern und Säulen empor, blaugrün von Moos. In der Mitte des Hofs war das Becken eines Brunnens. Die stille, heiße, nach Schwefel stinkende Luft trug das Geräusch seines Blubberns zu ihnen herüber. Und von dem Brunnen stieg Energie der Dunklen Seite auf, die ihn in der Macht ebenso malträtierte, wie der Schwefel seine körperlichen Sinne attackierte.
Luke erkannte den Ort sofort. Er war schon einmal hier gewesen, jenseits der Schatten. Hier hatte er Abeloth zum ersten Mal gesehen. Hatte ihre groteske Fratze in der dunklen Wolke erblickt, die der Schwefel bildete, hatte gespürt, wie sich ihre Tentakel um sein Bein schlangen, in dem Versuch, sich kalt ihren Weg in sein Innerstes zu bahnen. Und dabei hatte sie seinen Namen geflüstert.
Luke , hatte sie gesagt.
Komm her!
Damals hatte er sich ihr widersetzt. Mara hatte ihn davor gewarnt, sie weiter zu verfolgen.
Er konnte sie nicht sehen, konnte sie nicht fühlen, doch er wusste, dass sie hier sein musste.
»Abeloth«, rief er. »Abeloth, hier bin ich.«
»Genau wie ich.«
Luke wirbelte herum. Als er sich umdrehte, um sie anzuschauen, sah er aus dem
Augenwinkel heraus, wie sich seine Begleiter allesamt schlagartig versteiften, einen Ausdruck vollkommenen Entsetzens auf ihren Gesichtern. Doch er hatte keine Zeit für sie, nicht jetzt, wo sie endlich aufgetaucht war.
Vor ihm stand nicht die monströse, grässliche Gestalt, die er jenseits der Schatten gesehen hatte. Kein Wesen mit langem, strohig blondem Haar, winzigen Augen wie tief eingesunkene Sterne, einem zu breiten Mund und Armen, die in wimmelnden Tentakeln endeten. Nein, dieses Wesen bot sich seinen Blicken in einer anderen Form dar.
Sie war groß, gewiss, aber sie wirkte menschlich. Sie hatte langes, lockiges, dunkles Haar, dicht und schwer. Ihre Augen waren grau und legten sich bei ihrem Lächeln in Fältchen. Und dann verwandelte sie sich von Neuem, das Haar wurde kürzer, wurde glatt, nahm die Farbe von Honig an, während die Augen einen leicht silbrigen Grauton annahmen.
»Luke«, sagte sie und trat vor. In ihren Augen glänzten Tränen, und die Arme, die sie nach ihm ausstreckte, zitterten. »Du bist zu mir gekommen. Endlich bist du zu mir gekommen. Ich wusste, dass du kommen würdest. Die ganze Zeit über habe ich den Glauben daran nicht verloren.«
Zum zweiten Mal an diesem Tag wurde Luke vor Überraschung aus der Fassung gebracht.
Er starrte Abeloth an, dieses Wesen, das so vielen so viel Leid zugefügt hatte. Das junge Jedi in den Wahnsinn getrieben hatte, das so viele Leben genommen hatte. Er starrte dieses uralte, böse Wesen an, vor dem selbst Mara Jade Angst hatte.
Und er kannte sie.
Mit einem Mal begriff er auf Übelkeit erregende Weise, warum es ihr möglich gewesen war, ihn an Bord der Jadeschatten so innig, so zärtlich zu berühren. Warum es ihm so leichtgefallen war, diese Berührung, die so verwerflich hätte sein sollen, mit der liebevollen Nähe seiner Frau zu verwechseln.
Weil er sie einstmals von ganzem Herzen und mit seinem ganzen Wesen geliebt hatte. Weil er sie mehr geliebt hatte als irgendetwas anderes im Universum. Weil er einst die Absicht gehabt hatte, in ihren Armen seinen letzten Atemzug zu tun.
» Callista «, flüsterte er.
33. Kapitel
»Ich wusste, dass du mich erkennen würdest«, flüsterte die
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