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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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«Arbeiten, Vater? Heute ist Sonntag.»
    «Und du hättest zur Kirche gehen sollen, meine Liebe.»
    «Es ist zu heiß. Abgesehen davon hat Nate sich bereit erklärt, von mir porträtiert zu werden, und dieses kleine Vergnügen wirst du mir doch bestimmt nicht verweigern, oder?»
    «Doch, das werde ich in der Tat, meine Liebe. Nate ist einen ganzen Tag zu spät gekommen, und wir haben viel zu tun. Warum gehst du nicht zu deiner Mutter und liest ihr etwas vor?»
    «Weil sie im Dunkeln sitzt und Doctor Dansons Eiskur durchsteht.»
    «Danson ist ein Idiot.»
    «Aber er ist der einzige medizinisch ausgebildete Idiot, den wir haben», sagte Anna, und erneut blitzte diese Lebhaftigkeit auf, die sie sonst hinter ihrem Benehmen verbarg. «Willst du mir Nate wirklich entführen, Vater?»
    «Ja, in der Tat, meine Liebe.»
    Anna gab Starbucks Ellbogen frei und lächelte ihn zum Abschied schüchtern an. «Sie langweilt sich», sagte der Colonel, als er und Starbuck zurück im Haus waren. «Sie kann den ganzen Tag lang plaudern und zumeist über Nichtigkeiten.» Missbilligend schüttelte er den Kopf, während er Starbuck durch einen Korridor führte, an dessen Wänden Halfter und Zügel, Trensen und Kandaren, Schweifriemen und Martingalen hingen. «Hattest du gestern Abend keine Probleme damit, eine Unterkunft zu finden?»
    «Nein, Sir.» Starbuck hatte in einem Gasthaus in Scottsville übernachtet, in dem sich niemand für seinen Nordstaatenakzent interessiert oder nach dem Passierschein erkundigt hatte, mit dem er von Colonel Faulconer ausgestattet worden war.
    «Keine Neuigkeiten von Adam, vermute ich», sagte Faulconer bedrückt.
    «Ich fürchte, nein, Sir. Aber geschrieben habe ich ihm.»
    «Nun gut. Die Post in den Nordstaaten wird sich wohl verzögert haben. Es ist ohnehin ein Wunder, dass überhaupt noch etwas ankommt. Los», er öffnete die Tür zu seinem Studierzimmer, «wir müssen eine Waffe für dich aussuchen.»
    Das Studierzimmer war ein schöner, weitläufiger Raum im westlichen Anbau des Hauses. Um die Fenster an drei der vier Wänden rankten sich Kletterpflanzen, und in der vierten befand sich ein großer Kamin. An den dicken Deckenbalken hingen altertümliche Steinschlossgewehre, Bajonette und Musketen, an den Wänden Drucke mit Schlachtenszenen, und auf dem Kaminsims lagen Pistolen mit Messinggriffen und Schwerter, deren Hefte mit Schlangenhaut bezogen waren. Ein schwarzer Labrador wedelte zum Willkommen mit dem Schwanz, als Faulconer hereinkam, doch er war offenkundig zu alt und krank, um sich auf die Pfoten hochzustemmen. «Guter Junge. Das ist Joshua, Nate. Er war früher der beste Jagdhund diesseits des Atlantiks. Er stammt aus der Zucht von Ethans Vater. Der arme alte Kerl.» Starbuck war nicht sicher, ob mit diesem Kommentar der Hund oder Ethans Vater bedacht wurde, doch die folgenden Worte des Colonels deuteten darauf hin, dass es nicht Joshua war, der bemitleidet werden sollte. «Schlimme Sache, die Trinkerei», sagte der Colonel, während er eine breite Kommodenschublade aufzog, die mit Handfeuerwaffen gefüllt war. «Ethans Vater hat beinahe den gesamten Landbesitz der Familie vertrunken. Seine Mutter ist nach seiner Geburt am Maltafieber gestorben, und er hat einen Halbbruder, der sich das ganze Geld der Mutter gegriffen hat. Er ist jetzt Anwalt in Richmond.»
    «Ich habe ihn kennengelernt», sagte Starbuck.
    Washington drehte sich zu Starbuck um und sah ihn stirnrunzelnd an. «Du hast Delaney kennengelernt?»
    «Mister Bird hat ihn mir bei Shaffer’s vorgestellt.» Starbuck hatte nicht die Absicht zu erläutern, wie diese Vorstellung zu einem zehnstündigen Gelage bei dem besten Essen und den edelsten Getränken des Spotswood House Hotel geführt hatte, und alles auf Faulconers Rechnung, oder wie er am Samstagmorgen mit stechenden Kopfschmerzen, trockenem Mund, einer Magenverstimmung und einer schwachen Erinnerung an Schwüre von ewiger Freundschaft mit dem unterhaltsamen und spitzbübischen Belvedere Delaney erwacht war.
    «Ein übler Geselle, dieser Delaney.» Der Colonel schien von Starbuck enttäuscht zu sein. «Schlauer, als für ihn selbst gut ist.»
    «Es war nur eine sehr kurze Begegnung, Sir.»
    «Viel zu schlau fühlt er sich. Ich kenne Anwälte, die es gern sehen würden, wenn zwischen einem Seil, einem hohen Baum und Mister Delaney ein enger Zusammenhang hergestellt würde. Er hat das ganze Geld von der Mutter, und der arme Ethan hat keinen müden Dime aus dem Nachlass bekommen. Das ist

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