Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
Kalibergröße, doch sie war nicht annährend so schreckenerregend wie die Savage.
    Der Colonel legte den Kasten mit der Adams zurück in die Schublade, schloss sie ab und schob den Schlüssel in die Hosentasche. «Also, es ist jetzt Mittag. Ich besorge dir ein frisches Pferd, gebe dir den Brief und etwas zu essen, und dann kannst du dich auf den Weg machen. Du solltest ungefähr um sechs Uhr dort sein, vielleicht auch früher. Ich schreibe eben noch den Brief, dann gehst du auf die Jagd nach Truslow. An die Arbeit, Nate!»

    Der Colonel begleitete Starbuck das erste Stück und forderte ihn ständig zu einer besseren Haltung im Sattel auf. «Fersen zeigen nach unten, Nate! Fersen runter! Rücken gerade!» Der Colonel fand Starbucks Reitkünste lächerlich, und sie waren zugegebenermaßen auch miserabel, während der Colonel selbst ein erstklassiger Reiter war. Er saß auf seinem Lieblingshengst und wirkte in seiner neuen Uniform auf dem glänzend gestriegelten Pferd unglaublich beeindruckend, als er Starbuck durch die Stadt Faulconer Court House leitete, vorbei an der Wassermühle und den Mietställen, dem Gasthaus und dem Gerichtshof, der Baptistenkirche und der Episkopalkirche, vorbei an Greeley’s Tavern und dem Schmied, dem Bankhaus und dem Gefängnis. Eine junge Frau mit einer ausgebleichten Haube lächelte dem Colonel von der Tür des Schulhauses aus zu. Der Colonel winkte zurück. «Priscilla Brown», erklärte er Starbuck, der keine Ahnung hatte, wie er sich diese Flut von Namen merken sollte, mit denen er ständig überschwemmt wurde. «Sie ist recht hübsch, wenn man sie gern mollig hat, aber erst neunzehn Jahre alt, und das dumme Mädchen hat vor, Pecker zu heiraten. Bei Gott, sie könnte bestimmt einen Besseren abbekommen! Das habe ich ihr auch gesagt. Und zwar keineswegs durch die Blume, aber das hat kein bisschen was genützt. Pecker ist doppelt so alt wie sie, doppelt so alt! Ich meine, es ist eine Sache, mit ihnen ins Bett zu gehen, Nate, aber man muss sie deshalb doch nicht gleich heiraten! Habe ich deine Gefühle verletzt?»
    «Nein, Sir.»
    «Ich vergesse immer wieder, wie strenggläubig du bist.» Der Colonel lachte ausgelassen. Inzwischen hatten sie die Stadt hinter sich, die Starbuck als zufriedene, angenehme Gemeinde erschien und wesentlich größer war, als er erwartet hatte. Die Legion hatte ihr Lager westlich der Stadt, während Faulconers Haus im Norden lag. «Doctor Danson hat vermutet, dass die Geräusche aus einem Militärlager Miriam nicht zuträglich wären», erklärte Faulconer. «Sie ist sehr empfindlich, weißt du?»
    «Anna hat es mir gesagt, Sir.»
    «Ich habe überlegt, ob ich sie nach Deutschland schicken soll, wenn Anna erst einmal unter der Haube ist. Es heißt, dort gibt es großartige Ärzte.»
    «Das habe ich auch schon gehört, Sir.»
    «Anna könnte sie begleiten. Sie ist auch anfällig, weißt du? Danson sagt, sie braucht Eisen. Gott weiß, was das bedeuten soll. Sie können auch alle beide fahren, wenn der Krieg im Herbst vorbei ist. Hier wären wir, Nate!» Der Colonel deutete auf eine zum Fluss hin sanft abfallende Weide, auf der vier Zeltreihen standen. Das war das Feldlager der Legion, und darüber flatterte die Flagge der neuen Konföderation mit den drei Streifen und den sieben Sternen. Am jenseitigen Ufer des Flusses erstreckten sich dichte Wälder, hinter ihnen lag die Stadt, und das Lager erinnerte seltsamerweise an einen fröhlichen Wanderzirkus. Auf dem flachsten Teil der Wiese war durch niedergetretenes Gras die Raute eines Baseball-Feldes zu erkennen, und die Offiziere hatten am Flussufer eine Hürdenbahn angelegt. Mädchen aus der Stadt saßen auf einem steilen Hang, der am östlichen Rand der Weide entlanglief, und neben der Straße abgestellte Kutschen zeigten, dass die Leute aus der Gegend das Feldlager als Ausflugsziel betrachteten. Die Männer, die durch das Lager liefen oder Baseball spielten, wirkten nicht allzu angestrengt. Diese Trägheit war, wie Starbuck sehr wohl wusste, ein Ergebnis von Colonel Faulconers Militärphilosophie, nach der zu viel Drill nur dazu führte, dass die Männer ihre Lust am Kampf in der Schlacht verloren. Nun, als er seiner treuen Südstaatler angesichtig wurde, besserte sich die Laune des Colonels merklich. «Wir brauchen nur noch zweihundert oder dreihundert Männer, Nate, dann ist die Legion unschlagbar. Wenn du mir Truslow bringst, wäre das schon einmal ein guter Anfang.»
    «Ich werde mein Bestes tun, Sir», sagte

Weitere Kostenlose Bücher