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Starbuck. Der Verräter (German Edition)

Starbuck. Der Verräter (German Edition)

Titel: Starbuck. Der Verräter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Brigade verbreitet und die Männer mit Stolz auf die Unbesiegbarkeit des Südens erfüllt. Der Rest von Duffs Bataillon war jetzt im Wald auf dem Steilufer und nagelte die Yankees dort fest. «Du solltest Johnston von Duff erzählen», sagte Bird zu Adam.
    Aber Adam schien nicht am Heldenmut der Männer aus Mississippi interessiert zu sein. «Und du Onkel, was machst du?», fragte er stattdessen.
    «Auf Befehle warten natürlich. Ich schätze, Evans weiß nicht, wohin er uns schicken soll, also will er vorher feststellen, welche von den Yankee-Banden gefährlicher ist. Sobald das feststeht, rücken wir ab und schlagen ein paar Männern die Köpfe ein.»
    Bei dem Ton seines Onkels zuckte Adam zusammen. Bevor er zur Legion gekommen und unerwartet Adams vorgesetzter Offizier geworden war, hatte Thaddeus Bird als Schulmeister gearbeitet und sowohl das Soldatentum als auch die Kriegsführung mit Hohn und Spott übergossen, doch eine Schlacht und ein paar Monate Kommandoführung hatten Adams Onkel zu einem viel grimmigeren Mann werden lassen. Er zeigte noch immer seinen scharfen Verstand, aber auf eine unerbittliche Art. Ein Symptom dafür, dachte Adam, wie der Krieg alles zum Schlechteren veränderte, auch wenn sich Adam manchmal fragte, ob er der Einzige war, der mitbekam, wie der Krieg alles verrohen ließ und zersetzte, was mit ihm in Berührung kam. Die anderen Adjutanten im Hauptquartier genossen den Konflikt, sahen ihn als sportlichen Wettstreit, der den eifrigsten Mitspielern den Sieg bringen würde. Adam hörte sich ihre bombastischen Reden an und schwieg dazu, weil er wusste, dass er mit seinen tatsächlichen Ansichten im besten Fall Hohn und im schlechtesten eine Verurteilung als Feigling provozieren würde. Doch Adam war kein Feigling. Er glaubte einfach nur, dass jeder Krieg eine Tragödie darstellte, die aus Stolz und Dummheit geboren wurde, und deshalb tat er seine Pflicht, versteckte seine wahren Gefühle und sehnte sich nach Frieden, doch wie lange er diese Verstellung oder Doppelzüngigkeit durchhalten konnte, wusste er nicht. «Hoffen wir, dass heute niemandem der Kopf eingeschlagen werden muss», sagte er zu seinem Onkel. «Der Tag heute ist viel zu schön zum Töten.» Er drehte sich um, als die Köche der Kompanie K einen Kessel vom Feuer hoben. «Ist da drin das Mittagessen?»
    Zum Mittagessen gab es Cush, einen Eintopf aus Rindfleisch, Schinkenspeck und Maisbrotwürfeln, zu dem ein Brei aus gekochten Äpfeln und Kartoffeln gegessen wurde. Die Verpflegung war reichlich in Loudoun County, wo die Äcker ertragreich und konföderierte Truppen selten waren. In Centreville und Manassas, berichtete Adam, sei die Versorgung wesentlich schwieriger. «Letzten Monat ist ihnen sogar der Kaffee ausgegangen! Ich dachte, es gibt eine Meuterei.» Dann hörte er mit geheuchelter Erheiterung zu, wie Robert Decker und Amos Tunney ihm die Geschichte von Captain Starbucks großem Kaffee-Raubzug erzählten. Sie hatten nachts den Fluss überquert und waren fünf Meilen durch Wälder und Felder marschiert, um einen Krämerladen am Rand eines Nordstaaten-Lagers zu überfallen. Acht Männer waren mit Starbuck losgezogen und acht waren mit ihm zurückgekommen, und der einzige Nordstaatler, der sie entdeckt hatte, war der Krämer selbst gewesen, der sein Geld damit verdiente, den Truppen Luxuswaren zu verkaufen. Der Mann hatte in seinem Warenlager geschlafen, Alarm gerufen und einen Revolver gezogen.
    «Der arme Mann», sagte Adam.
    «Der arme Mann?», protestierte Starbuck gegen das Mitleid, das sein Freund zeigte. «Er wollte uns erschießen!»
    «Und was hast du getan?»
    «Ihm die Kehle durchgeschnitten», sagte Starbuck. «Wollte ja nicht das ganze Lager auf uns aufmerksam machen, indem ich einen Schuss abfeuere, verstehst du?»
    Adam erschauerte. «Du hast einen Mann für ein paar Kaffeebohnen getötet?»
    «Und für Whiskey und getrocknete Pfirsiche», ergänzte Robert Decker begeistert. «Die Zeitungen drüben haben spekuliert, es wären Sympathisanten der Sezession gewesen. Südstaatenguerilla haben sie uns genannt. Südstaatenguerilla! Uns!»
    «Und am nächsten Tag haben wir zehn Pfund Kaffee an ein paar Yankee-Wachposten auf dem anderen Flussufer zurückverkauft!», fügte Amos Tunney stolz hinzu.
    Adam lächelte flüchtig, dann lehnte er einen Becher Kaffee ab und tat so, als würde er lieber Wasser trinken. Er saß auf dem Boden und zuckte leicht zusammen, als er sein Gewicht auf sein verwundetes Bein verlagerte.

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